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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Sor­gen Sie nur da­für«, wand­te er sich an die Män­ner der Po­li­zei­ein­heit, »dass ich er­fah­re, wo sich der Truck be­fin­det. Hal­ten Sie Ihre Män­ner da raus. Nie­mand nähert sich dem Fahr­zeug oder ver­sucht, es zu stop­pen, ver­stan­den? Kei­ne Po­li­zei­kon­trol­len, kei­ne Straßen­sper­ren. Der Pro­to­typ ist eine ver­dammt ge­fähr­li­che An­ge­le­gen­heit – und höchst­wahr­schein­lich an­s­teckend.« Des­sen war er sich zwar nicht wirk­lich si­cher, aber er wuss­te, dass er nun da­von aus­ge­hen konn­te, dass sich die Mel­dung bis zum letzten Dorf­po­li­zis­ten in Win­desei­le her­um­spre­chen wür­de. Nie­mand wür­de ver­su­chen, das Fahr­zeug auf­zu­hal­ten. Die ers­ten Po­li­zis­ten fin­ger­ten be­reits nach ih­ren Funk­ge­räten – gut.
    »Wenn Sie den Truck ge­fun­den ha­ben, hän­gen Sie sich mit ein paar Zi­vil­fahr­zeu­gen dran, aber un­auf­fäl­lig! Ich fah­re selbst mit mei­nen Leu­ten hin­ter­her.«
    Mur­nau­er war nun plötz­lich in Hoch­s­tim­mung, sein Jagd­trieb war wie­der­er­wacht. Ei­ner der Po­li­zis­ten rich­te­te sich an Mur­nau­er, das klei­ne Funk­ge­rät noch am Ohr:
    »Ich habe ge­ra­de eine Sich­tung her­ein­be­kom­men, Pro­fes­sor. Könn­te Ihr Truck sein. Ein Fahr­zeug mit pas­sen­der Be­schrei­bung ist auf der A5 ge­se­hen wor­den, in der Nähe von Karls­ru­he. Sie wer­den doch nicht in die Stadt wol­len … ?«, frag­te der jun­ge Be­am­te mit un­über­seh­ba­rer Sor­ge. Wahr­schein­lich hat­te er Ver­wand­te dort.
    Mur­nau­er über­leg­te kurz. »Ich den­ke, ich weiß, wo­hin sie wol­len. Ma­chen Sie sich mal kei­ne Ge­dan­ken um Stutt­gart. Sor­gen Sie lie­ber da­für, dass der Truck freie Fahrt hat. Ver­stän­di­gen Sie am bes­ten auch die Tanks­tel­len. Die sol­len den Lkw voll­tan­ken las­sen und kei­ne däm­li­chen Fra­gen stel­len, falls kei­ner für den Sprit be­zahlt. Das wickeln wir in­tern ab.«
    »Und jetzt«, wand­te er sich re­gel­recht ver­gnügt an sei­nen im­mer noch war­ten­den As­sis­ten­ten, »las­sen Sie mei­nen Wa­gen vor­fah­ren und ho­len Sie mir den Schwei­zer Zoll ans Ohr.«

Muo­ta­tal
     
     
    9. No­vem­ber, Muo­ta­tal, Schweiz
    A ls sie das Muo­ta­tal er­reich­ten, war der Re­gen noch dich­ter ge­wor­den und all­mäh­lich in grau­pe­li­ge Schnee­schau­er über­ge­gan­gen. Der Wind riss an den kah­len Bäu­men am Straßen­rand und nur sel­ten brach die Son­ne für einen Mo­ment durch die Wol­ken­wand ober­halb der ge­wal­ti­gen Steil­hän­ge. Die we­ni­gen Häus­chen im Tal kau­er­ten sich in die Schat­ten des mäch­ti­gen Ge­birgs­zu­ges und die Far­be ih­rer Dächer ver­schmolz mit dem mat­schi­gen Dun­kel­braun der um­lie­gen­den Fel­der und Wie­sen.
    Ihr Ziel lag un­ge­fähr sechs­hun­dert Me­ter über Nor­mal­null und sie hat­ten jetzt schon den Ein­druck, dass die Käl­te und die Feuch­tig­keit in den Wa­gen kro­chen, trotz der auf Hoch­tou­ren lau­fen­den Hei­zung. Als sie in dem Dörf­chen na­mens Igs­tein an­ka­men, pflüg­ten sich die Rei­fen des Mer­ce­des be­reits durch eine dicke Schicht aus über­fro­re­nem Schnee­matsch. Lan­ge Holz­stä­be mar­kier­ten in re­gel­mäßi­gen Ab­stän­den den Rand der Straße, da­mit die Fah­rer bei Tief­schnee nicht im Gra­ben lan­de­ten. Allzu lan­ge wür­de es nicht mehr dau­ern, bis die­se Stä­be der ein­zi­ge Hin­weis auf den Ver­lauf der schma­len Pass­straße sein wür­den.
    Sie schlit­ter­ten um eine wei­te­re Kur­ve und wur­den von den Lich­tern des Berg­dor­fes Igs­tein be­grüßt, kaum mehr als eine An­samm­lung zu­sam­men­ge­kau­er­ter Fach­werk­häus­chen. Sie wa­ren an ih­rem Ziel an­ge­langt. Oder zu­min­dest bei­na­he. Die Al­pen­pen­si­on des al­ten Man­nes lag et­was au­ßer­halb von Igs­tein und noch ei­ni­ge Me­ter höher als die klei­ne Ort­schaft, so­viel wuss­ten sie aus den Ak­ten des Mur­nau­er-In­s­ti­tuts. Wo ge­nau die Pen­si­on »Al­pen­blick« sich be­fand, ver­riet ih­nen das Na­vi­ga­ti­ons­sys­tem al­ler­dings nicht.
    Durch enge, kaum be­fahr­ba­re Gäs­schen kämpf­te sich die große Li­mou­si­ne tap­fer bis zum Markt­platz durch, der das Zen­trum des

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