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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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ge­trof­fen hat­te.
    »Aaah … Schei­ße!«, rief er laut ge­nug, dass ei­ni­ge der An­we­sen­den be­sorgt in sei­ne Rich­tung schau­ten. Rasch blick­ten sie wie­der weg, als er fins­ter in die Run­de starr­te.
    »Schon gut. Wei­ter«, sag­te er dann, während er ein Ta­schen­tuch aus der Ta­sche kram­te, um vor­sich­tig das fri­sche Blut von sei­ner Nase ab­zu­tup­fen.
    »Der, äh, Pro­to­typ ist nicht das Ein­zi­ge, was aus dem La­bor ver­schwun­den ist. Es sind auch ein paar Si­cher­heits­leu­te und fast alle Wis­sen­schaft­ler des Un­ter­su­chungs­teams nicht un­ter den, äh, Op­fern ge­fun­den wor­den. Au­ßer Dr. Walt­her ...«, fuhr der As­sis­tent lei­se fort.
    »Die Psy­cho­lo­gin?« Ja, an die Klei­ne er­in­ner­te er sich so­gar. Sprach er zu laut? Was glotzten die­se Torf­köp­fe jetzt schon wie­der so däm­lich?
    »Ja, Neu­ro­psy­cho­lo­gie, so­weit ich weiß ...«
    »Hüb­sches Ding, nicht?«, mur­mel­te Mur­nau­er und grins­te ge­dan­ken­ver­lo­ren. Die­ser ver­damm­te Schmerz. Als er auf­schau­te, ge­wahr­te er ge­ra­de noch den Rest der Be­stür­zung im Ge­sicht des jun­gen As­sis­ten­ten, der ge­se­hen hat­te, was von Do­reen Walt­her üb­rig ge­blie­ben war. Und das war ganz si­cher al­les an­de­re als ein hüb­sches Ding ge­we­sen.
    »Wei­ter. Nur wei­ter mit den fro­hen Bot­schaf­ten!« Viel­leicht war der Blick, den Mur­nau­er sei­nem Ge­gen­über zu­warf, wirk­lich eine Spur zu zy­nisch, sein Grin­sen einen Tick zu breit. Er muss­te sich zu­sam­men­rei­ßen. Auf dem Pos­ten blei­ben, dann wür­de er die Sa­che schon schau­keln. Wie im­mer.
    »Es fehlt au­ßer­dem noch ein au­to­ri­sier­tes Trans­port­fahr­zeug aus dem La­bor. Ei­ner von den Kühl­trucks für die, äh, Ma­te­ri­al­trans­por­te«, füg­te der As­sis­tent hin­zu, of­fen­sicht­lich auf Mur­nau­ers nächs­te zor­ni­ge Re­ak­ti­on ge­fasst. Aber die blieb aus.
    Ein Grin­sen, das al­ler­dings kaum we­ni­ger un­heim­lich war, stahl sich auf das fah­le Ge­sicht sei­nes Chefs. Oh, aber das war doch gut ! Au­ßer­or­dent­lich gut so­gar, ge­ra­de­zu aus­ge­zeich­net. Denn jetzt, jetzt hat­ten sie eine Spur. Und die wür­de sie letzt­lich auch zu Sin­ger führen, der für die­sen gan­zen Rum­mel ver­ant­wort­lich war. Und dann wür­de der Rum­mel en­den, Schluss mit lus­tig, Lich­ter aus, gute Nacht, Kin­der! Und Mur­nau­er wür­de zwei Wo­chen Ur­laub neh­men, min­des­tens. Auf Ha­waii oder so. Haupt­sa­che weit weg von die­sem gan­zen Scheiß hier.
    Es war ge­nau die­se Art von Weit­sicht, die den einen zum Chef und den an­de­ren zum As­sis­ten­ten mach­te, über­leg­te Mur­nau­er zufrie­den. Die­ser Jun­ge hier wür­de noch eine Men­ge zu ler­nen ha­ben, und am bes­ten – von den Bes­ten. Von ihm. Und als er dar­an dach­te, wo­mit er sich in we­ni­gen Mi­nu­ten in sei­nem Büro be­schäf­ti­gen wür­de, bes­ser­te sich sei­ne Lau­ne gleich noch ein we­nig mehr. Nur ein bis­schen Mo­ti­va­ti­on, die ihm hel­fen wür­de, auch die nächs­ten achtund­vier­zig Stun­den ohne Schlaf zu überste­hen, bis die Sa­che aus­ge­stan­den war. Nur ein klei­nes bis­schen Wach­mach­pul­ver auf den ers­ten wirk­li­chen Fort­schritt, seit die­ser ver­fluch­te Narr Sin­ger sein Pro­jekt so scham­los tor­pe­diert hat­te.
    »Gute Ar­beit«, grins­te er sei­nen As­sis­ten­ten an. Dann rief er mit er­ho­be­ner Stim­me in den Raum, wor­auf sich die Ko­or­di­na­to­ren der Such­trupps zu ihm um­dreh­ten: »Her­hören, Män­ner! Wir ha­ben ein neu­es Ziel, das uns viel­leicht zu un­se­rem Car­go führen kann. Wir ge­hen da­von aus, dass Sin­ger ein paar Ver­bün­de­te in un­ser Lab ge­schleust hat. Die­se ha­ben den Pro­to­typ of­fen­bar in ei­nem ge­stoh­le­nen Fahr­zeug aus dem In­s­ti­tuts her­aus­ge­schafft. Ich möch­te, dass Sie auf der Stel­le die Such­mel­dung her­aus­ge­ben. Hier sind Bil­der und Kenn­zei­chen des Fahr­zeugs.« Mur­nau­er we­del­te mit der grau­en Map­pe des As­sis­ten­ten.
    Dann hob er be­schwörend den Zei­ge­fin­ger sei­ner rech­ten Hand. »Ach­tung, her­hören: Nie­mand soll dem Lkw auch nur na­he­kom­men, ich wer­de mich selbst dar­um küm­mern.

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