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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Trep­pen­stu­fe be­nut­zen konn­te. Die­ser stieg so­dann auf das wack­li­ge Ge­bil­de aus mensch­li­chen Glied­maßen, zog sich über die Decke und ließ sich auf die an­de­re Sei­te des Zauns her­un­ter­fal­len, wo er in die Hocke ging und einen Mo­ment ver­harr­te. Auf der Rück­sei­te des großen Stein­ge­bäu­des blieb al­les reg­los wie zu­vor.
    Sin­ger rann­te los. Sei­ne Schrit­te ver­ur­sach­ten ein ge­dämpf­tes Knir­schen im Tief­schnee. Al­ler­dings wa­ren sie in der jung­fräu­li­chen Schnee­decke her­vor­ra­gend zu se­hen, aber das war ein­fach nicht zu än­dern, und in ei­ner Stun­de wür­de der har­sche Wind auch die­se Spu­ren wie­der ver­weht ha­ben. Hof­fent­lich.
    Schließ­lich er­reich­te er das Haupt­ge­bäu­de und rüt­tel­te an des­sen ros­ti­ger Hin­ter­tür. Sie war ver­schlos­sen. Er pro­bier­te die Fens­ter auf der Rück­sei­te des Zie­gel­hau­ses und schließ­lich hat­te er bei ei­nem Er­folg. Das klei­ne Fens­ter links ne­ben der Hin­ter­tür mach­te einen viel­ver­spre­chend bau­fäl­li­gen Ein­druck. Die Glas­seg­men­te lie­ßen sich mühe­los aus dem mür­ben Fens­ter­kitt nach in­nen drücken und zer­spran­gen mit ei­nem lau­ten Klir­ren auf dem Fuß­bo­den des Raum­es. Sin­ger ging wie­der in Deckung und lausch­te. Als er­neut jeg­li­che Re­ak­ti­on aus­blieb, stand er auf, tas­te­te eine Wei­le durch das Loch hin­durch mit sei­nem Arm in der Schwär­ze hin­ter der Schei­be her­um und fand schließ­lich den Griff des Ver­schlus­ses. Das klei­ne Fens­ter ging auf, Sin­ger drück­te sich mit ei­ner schwung­vol­len Be­we­gung ele­gant auf den Fens­ter­sims und schwang ein Bein durch die Öff­nung, so­dass er ritt­lings auf der schma­len Fens­ter­bank saß. Er schau­te auf­merk­sam ins In­ne­re und zog dann das an­de­re Bein nach. Sin­ger blick­te noch ein­mal zu sei­nen Freun­den am Zaun zu­rück. Dann zog er das Fens­ter vor­sich­tig von in­nen zu und ver­schwand im Dun­kel des Hau­ses.
     
     

War­ten
     
     
    D ie an­de­ren war­te­ten bei­na­he fünf­zehn Mi­nu­ten, ohne ein Le­bens­zei­chen von Sin­ger wahr­zu­neh­men, der im In­ne­ren des Haupt­hau­ses ver­schwun­den war. Wäre das Spu­ren­paar vom Zaun zum Haupt­ge­bäu­de nicht ge­we­sen, hät­te man den Hof wei­ter­hin für gänz­lich un­be­lebt hal­ten kön­nen. All­mäh­lich ka­men ih­nen Zwei­fel, ob das Gan­ze wirk­lich eine so gute Idee ge­we­sen war. Viel­leicht hat­te man Sin­ger im In­ne­ren des Hau­ses ja doch er­wi­scht und ir­gend­wie fest­ge­setzt und jetzt war die Po­li­zei schon auf dem Weg hier­her?
    So war­te­ten sie und hoff­ten.
    Wei­te­re zehn Mi­nu­ten ver­gin­gen schlep­pend ohne das ge­rings­te Er­eig­nis im Haupt­haus jen­seits des Zauns. Fünf­und­zwan­zig jetzt. Bei­na­he eine hal­be Stun­de. Im­mer­hin schloss das die Theo­rie mit der Po­li­zei wei­test­ge­hend aus, die wären si­cher längst ein­ge­trof­fen. Trotz­dem …
    Plötz­lich öff­ne­te sich ein Fens­ter im obers­ten Stock­werk des Ge­bäu­des und ein Arm, hin­ter dem Sin­gers grin­sen­des Ge­sicht zum Vor­schein kam, ver­such­te ihre Auf­merk­sam­keit zu er­re­gen. Als sie alle in Rich­tung des obe­ren Fens­ters schau­ten, be­deu­te­te ih­nen der Arm, be­zie­hungs­wei­se Sin­ger, um das Ge­bäu­de zum Hauptein­gang des Ge­län­des zu lau­fen, wo­hin sie sich auch un­ver­züg­lich in Be­we­gung setzten, dank­bar da­für, dass sie ih­ren Blut­kreis­lauf end­lich wie­der in Zir­ku­la­ti­on brin­gen konn­ten.
    Als sie am Haupt­tor der Um­zäu­nung an­ge­kom­men wa­ren, sa­hen sie den klei­nen ro­ten Jeep auf sich zu­rol­len, of­fen­bar in bes­ter, oder zu­min­dest fahr­taug­li­cher Ver­fas­sung und am Steu­er saß ein im­mer noch fröh­lich grin­sen­der Sin­ger. Er hat­te den Schlüs­sel des Ve­hi­kels an ei­nem Brett hän­gen se­hen, als er ver­such­te, das kom­plett leerste­hen­de Ge­bäu­de durch den Hauptein­gang wie­der zu ver­las­sen. Der war zwar ver­schlos­sen ge­we­sen, aber im­mer­hin war er so in den Be­sitz ei­nes klei­nen Schlüs­sel­bunds ge­langt, an dem auch ein An­hän­ger mit dem un­ver­kenn­ba­ren Jeep-Logo hing. Das, was

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