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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Mit­te des Pla­te­aus einen mäch­ti­gen Be­ton­klotz hin­ge­s­tellt, in des­sen Front eine rie­si­ge Me­tall­plat­te ein­ge­las­sen war. Of­fen­bar war das der neue Ein­gang, den das ers­te For­scher­team in den Berg ge­sprengt und an­schlie­ßend wie­der ver­schlos­sen hat­te. Das Gan­ze sah aus wie eine Mi­schung aus ei­nem Bun­ker und ei­nem gi­gan­ti­schen Gul­ly­deckel. Und es war of­fen.
    Und noch et­was lenk­te ihre Blicke au­gen­blick­lich auf sich. Et­was, das na­he­leg­te, dass der Zaun ent­ge­gen der freund­li­chen Hin­weis­schil­der mo­men­tan wohl doch nicht mehr un­ter Span­nung stand (ob­wohl Sin­ger kei­ner­lei Be­dürf­nis ver­spür­te, die­se An­nah­me auf ihre Rich­tig­keit hin zu über­prü­fen). Etwa einen hal­b­en Me­ter ne­ben dem schma­len Me­tall­tor, das als Ein­gang in das Are­al diente, klaff­te eine etwa drei Me­ter brei­te Lücke. Dort war der Zaun zer­fetzt und auf­ge­ris­sen, ja re­gel­recht nie­der­ge­walzt wor­den – of­fen­sicht­lich von dem rie­si­gen Kühl­truck, der im­po­sant in die­ser Lücke park­te und etwa zur Hälf­te im In­ne­ren des Are­als stand. Zer­schramm­tes Chrom­sil­ber und ver­beul­tes Alu­mi­ni­um ga­ben dem Gan­zen das Aus­se­hen ei­nes großen Hau­fens zer­knit­ter­ter Sil­ber­fo­lie. Die kom­plet­te rech­te Sei­te des Fahr­zeugs war übel mit­ge­nom­men und das Blech der Ver­klei­dung teil­wei­se über meh­re­re Me­ter auf­ge­ris­sen, so als hät­te der Fah­rer während der Fahrt acht­los die eine oder an­de­re Leit­plan­ke ge­streift, und zwar mit Höchst­ge­schwin­dig­keit.
    Der Rück­spie­gel des fu­tu­ris­tisch an­mu­ten­den Ge­fährts hing in Bruch­stücken von der Bei­fahrer­tür her­ab. Die ab­sur­der­wei­se im­mer noch in­tak­te Spie­gel­fläche bau­mel­te an ein paar lo­sen Ka­beln und die Schei­be des Sei­ten­fens­ters war zu ei­nem ge­wal­ti­gen Spin­nen­netz aus ge­zack­ten Ris­sen zer­bors­ten. Die rie­si­gen Türen am Heck des An­hän­gers stan­den weit of­fen, die La­de­ram­pe war her­un­ter­ge­klappt.
    Je­mand – oder et­was – war in al­ler Eile heim­ge­kehrt.
    Ei­ni­ge schwarz Uni­for­mier­te um­stan­den das Heck des Kühl­trucks und hin und wie­der blitzte es grell aus dem In­ne­ren des Fracht­con­tai­ners. Of­fen­bar wur­den eif­rig Fo­tos ge­schos­sen, und was im­mer der Truck ge­la­den ha­ben moch­te, war der Mit­tel­punkt des all­ge­mei­nen In­ter­es­ses.
    Das, was Sin­ger aus dem Heck des rie­si­gen Frachtraums des Kühl­trucks ra­gen sah, ver­an­lass­te ihn so­fort, sich un­auf­fäl­lig in die Sicht­li­nie zwi­schen dem ver­beul­ten Fahr­zeug und An­to­nia zu schie­ben.
    Aber er war nicht schnell ge­nug, um zu ver­hin­dern, dass An­to­nia die rostro­ten Sprit­zer auf der In­nen­sei­te der Tür sah.

Am Ab­grund
     
     
    D ie bei­den Be­waff­ne­ten führ­ten sie um den vor­de­ren Teil des Trucks. Dort wu­sel­te ein wei­te­res Dut­zend von Mur­nau­ers Be­diens­te­ten em­sig im Schnee um­her. Sie mach­ten eben­falls Fo­tos von dem Fahr­zeug, dem Scha­den an der Sei­te und dem Fah­rer­haus. An­de­re wa­ren da­mit be­schäf­tigt, tech­ni­sche Ge­rät­schaf­ten aus zwei großen Trup­pen­trans­por­tern aus­zu­la­den und in die Nähe des Ein­gangs zu hie­ven.
    Und dann ent­deck­te Sin­ger sei­nen Ex-Chef Mur­nau­er.
    Der In­s­ti­tuts­lei­ter stand et­was ab­seits des bun­ker­ar­ti­gen Ein­gangs am Ran­de der Glet­scher­spal­te und blick­te stumm auf das ge­gen­über­lie­gen­de Fels­mas­siv. Dem Ge­sche­hen auf dem Glet­scher hat­te er den Rücken zu­ge­kehrt, die Hän­de tief in die Ta­schen sei­nes Man­tels ge­stopft. Der Wind zer­zaus­te die Res­te sei­ner einst­mals ge­pfleg­ten Fri­sur – er schi­en es nicht ein­mal zu be­mer­ken. Aus der Fer­ne wirk­te der mas­si­ge In­s­ti­tuts­lei­ter selt­sam klein und ver­lo­ren vor dem Berg­mas­siv, der An­blick er­in­ner­te Sin­ger an ein Ge­mäl­de von Cas­par Da­vid Fried­rich, eins aus des­sen düs­ters­ter Pe­ri­ode. Der ei­si­ge Wind riss an den Schößen des ge­füt­ter­ten Man­tels, der sei­nen Kör­per stür­misch um­flat­ter­te, als wol­le das

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