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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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dem großen Hun­de­kopf hin­ab, tät­schel­te ihn zärt­lich und flüs­ter­te et­was in To­bis Ohr. Der Bern­har­di­ner kläff­te ein wei­te­res Mal, lei­se dies­mal, er hat­te ver­stan­den, dass er den Al­ten dies­mal nicht be­glei­ten wür­de. Dann bra­chen sie auf.
    Als sie vor das Haus tra­ten, kam ih­nen die klir­ren­de Käl­te weit gnä­di­ger vor als am Vor­tag, jetzt, da die Son­ne hoch am Him­mel stand und sie in pas­sen­de­re Klei­dung gehüllt wa­ren.
    Sie stapf­ten ein paar Me­ter durch den Neu­schnee, der den Weg zum Park­platz voll­stän­dig un­ter der wei­ßen Pracht ver­gra­ben hat­te und er­reich­ten schließ­lich die Stel­le, an dem sie ih­ren ge­park­ten Wa­gen ver­mu­te­ten. Von dem Mer­ce­des war al­ler­dings kei­ne Spur zu se­hen, le­dig­lich ein großer Schneehü­gel kün­de­te von sei­ner Exis­tenz. Grin­send reich­te der Alte Sin­ger zwei große Schau­feln, die er vor­sorg­lich mit­ge­nom­men hat­te, und stopf­te sich die klei­ne Pfei­fe, die er aus der Ta­sche sei­ner Jop­pe ge­kramt hat­te. Er be­ob­ach­te­te ge­dul­dig paf­fend, wie Mar­tin und Sin­ger das Auto Schip­pe für Schip­pe aus dem Schnee gru­ben.
    Als sie ihre Ar­beit be­en­det hat­ten, wur­de ih­nen al­ler­dings mit ei­ni­ger Be­stür­zung klar, dass sie ihre Zeit ver­schwen­det hat­ten. Der Mer­ce­des hat­te einen Plat­ten, ge­nau­er ge­sagt wa­ren alle Rei­fen platt und wer im­mer an dem Wa­gen zu schaf­fen ge­macht hat­te, ließ kei­nen Zwei­fel an der Art und Wei­se, wie er die Luft aus den Rei­fen hat­te ent­wei­chen las­sen. Brei­te Schnit­te, wie sie bei­spiels­wei­se große Jagd­mes­ser zu hin­ter­las­sen pfle­gen, zier­ten die Sei­ten­wän­de je­des Rei­fens.
    »Schei­ße«, stell­te Mar­tin tref­fend fest und ramm­te die Schau­fel in den Schnee­berg, den sie ge­ra­de ne­ben dem Wa­gen auf­ge­wor­fen hat­ten. »Die Jungs aus dem Schüt­zen sind wohl doch nach­tra­gen­der, als wir dach­ten«, kom­men­tier­te Sin­ger das Of­fen­sicht­li­che. Wer sonst hät­te sich wohl die Mühe ge­macht, mit­ten in der Nacht hier her­auf­zus­tei­gen und sein Mes­ser an ih­ren Rei­fen aus­zu­pro­bie­ren? Sie muss­ten ih­nen di­rekt ge­folgt sein und ih­ren fahr­ba­ren Un­ter­satz ge­meu­chelt ha­ben, nach­dem der alte Su­ter sie ein­ge­las­sen hat­te. Nur wie­so?
    Während die drei noch ei­ni­ger­maßen un­schlüs­sig um den Wa­gen her­um­stan­den, be­en­de­te der Alte sei­ne Pfei­fe, ver­stau­te sie wie­der in sei­ner Jop­pe und schul­ter­te sei­nen Ruck­sack.
    »Auf geht’s!«, rief er und wirk­te da­bei fast schon ver­gnügt, »Im­mer einen Fuß vor den an­de­ren. So kommt man ans Ziel!« Mar­tin und Sin­ger schul­ter­ten ihr Ge­päck und lie­ßen den Wa­gen ste­hen, wo er war.
    Die fri­sche Luft während der drei­stün­di­gen Wan­de­rung hin­ab ins Tal tat ih­nen gut und der An­blick der Win­ter­land­schaft war ein­fach zu schön, um ihn zu igno­rie­ren und mie­se­pet­rig hin­durch zu stap­fen. Der fri­sche Schnee ließ den Glet­scher des Pra­gel­pas­ses un­wirk­lich und in wei­ter Fer­ne glit­zern.
    Sie stapf­ten durch den Neu­schnee ei­ner von glei­ßen­den Son­nen­strah­len ver­zau­ber­ten Mär­chen­welt hin­ab in die klei­ne Ort­schaft Igs­tein, ent­lang der al­ten, sich sanft hin- und her­wie­gen­den Bäu­me des dich­ten Forsts am Weges­rand. Schließ­lich er­reich­ten sie die Ab­zwei­gung mit der Brücke hin­ab zur Hus­ky-Farm. Von dort führ­te der Haupt­weg wei­ter Rich­tung Igs­tein, längs ei­nes klei­nen, fast zu­ge­fro­re­nen Ba­ches.
    Sie folg­ten ihm in ein to­tens­till da­lie­gen­des Dorf.
    Die Dorf­be­woh­ner wid­me­ten sich den Be­schau­lich­kei­ten der sie um­ge­ben­den Land­schaft of­fen­bar lie­ber vom In­ne­ren ih­rer ge­müt­li­chen Häus­chen aus, denn es war kein Mensch auf der Straße zu se­hen. Noch nicht ein­mal Fuß­spu­ren ent­deck­ten sie im zen­ti­me­ter­ho­hen Neu­schnee. Es hat­te den gan­zen Mor­gen nicht mehr ge­schneit, also muss­ten die Ein­woh­ner ent­we­der al­le­samt Lang­schlä­fer sein oder, und das schi­en Sin­ger weitaus wahr­schein­li­cher, es gab für sie schlicht kei­ne Ver­an­las­sung, vor die

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