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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Waf­fe auf die Front­schei­be des Fahr­zeugs. Sin­ger, der den Wa­gen wie­der zu­rück auf die Fahr­bahn und zu­min­dest vor­läu­fig in Si­cher­heit ge­bracht hat­te, sah sich für einen Mo­ment vor eine Ent­schei­dung ge­stellt, die ei­gent­lich kei­ne war: Näm­lich den Sol­da­ten nun doch noch um­zu­fah­ren, auf die Ge­fahr hin, dass des­sen Uzi los­ge­hen und sie dann wahr­schein­lich alle er­wi­schen wür­de – oder an­zu­hal­ten. Um­keh­ren oder auch nur den Rück­wärts­gang ein­zu­le­gen, wür­de viel zu lan­ge dau­ern und ein Blick in das Ge­sicht des be­mützten Jun­gen mach­te nur zu deut­lich, dass er ohne Zö­gern von sei­ner Waf­fe Ge­brauch ma­chen wür­de, um sie auf­zu­hal­ten.
    Sin­ger ließ den Wa­gen auf dem Schnee des klei­nen Fels­pla­te­aus aus­rol­len und park­te ihn vor dem ho­hen Ma­schen­draht­zaun, wel­cher im We­sent­li­chen ein Pen­dant der Ab­sper­rung um den Stein­bruch war. Die­ser hier war al­ler­dings brand­neu und kein bis­schen ver­fal­len. Der Sta­chel­draht am obe­ren Ende war bes­tens in Schuss und rund­um in­takt. Au­ßer­dem wie­sen zahl­rei­che Schil­der dar­auf hin, dass der Zaun elek­tri­sche Span­nung führ­te. Wahr­schein­lich war es ver­nünf­tig, die­sen Schil­dern zu glau­ben.
    Der Sol­dat deu­te­te mit sei­ner frei­en Hand auf die Mo­tor­hau­be des Jeeps, wo­bei er gut einen Me­ter Ab­stand zu dem Wa­gen hielt. Der Zei­ge­fin­ger sei­ner rech­ten Hand lag lose am Ab­zug der Uzi. Sin­ger schätzte, dass etwa fünf­zig Ge­schos­se aus dem Lauf der klei­nen Waf­fe die Ent­fer­nung zwi­schen ih­nen we­sent­lich schnel­ler zu­rück­le­gen wür­den als er.
    Sin­ger dreht sich zu An­to­nia um, die sich an Mar­tin klam­mer­te und ih­ren Va­ter aus großen, schreck­ge­wei­te­ten Au­gen an­starr­te, wahr­schein­lich noch im­mer be­nom­men von ih­rem Blick in den Ab­grund. Mar­tin hielt ihre Hand in sei­ner. Re­si­gniert starr­te er nach drau­ßen zu dem Jun­gen mit der Uzi.
    In­zwi­schen hat­te sich ein wei­te­rer, iden­tisch ge­klei­de­ter Sol­dat vor dem Jeep auf­ge­baut und mach­te jede Il­lu­si­on ei­ner mög­li­chen Flucht vollends zu­nich­te. Sie hat­ten ver­lo­ren, ge­stand sich Sin­ger ein, wa­ren ein­fach zu spät ge­kom­men. Mur­nau­er wür­de sich schwer­lich von ih­rer Idee mit der Spren­gung der Höhle und ih­res brand­ge­fähr­li­chen In­halts über­zeu­gen las­sen. Viel­mehr wür­de er Sin­ger statt­des­sen end­lich fest­neh­men und sich da­mit nicht nur ele­gant aus der Af­fä­re zie­hen, son­dern al­ler Vor­aus­sicht nach auch noch das Bun­des­ver­dienst­kreuz ver­lie­hen be­kom­men. Im­mer­hin hät­te er einen ge­fähr­li­chen Top-Ter­ro­ris­ten mit­samt sei­nen fins­te­ren Hel­fers­hel­fern zur Strecke ge­bracht. Zur Krö­nung des heu­ti­gen Ta­ges wür­den Mur­nau­er den überaus be­las­ten­den Spreng­stoff in ih­rem Wa­gen fin­den. Ein­fach fan­tas­tisch!
    Die bei­den Sol­da­ten for­der­ten sie un­ter vor­ge­hal­te­ner Waf­fe auf, aus­zus­tei­gen, im­mer hübsch lang­sam und ei­ner nach dem an­de­ren. Als sie alle vier ne­ben­ein­an­der vor dem Jeep stan­den, wur­den sie gründ­lich nach Waf­fen durch­sucht, wo­bei ein Sol­dat aus si­che­rer Ent­fer­nung zu­sah, eine schuss­be­rei­te Waf­fe in je­der Hand, und der an­de­re sich dar­an mach­te, sie gründ­lich zu be­tas­ten und ab­zu­klop­fen. Schließ­lich wa­ren die bei­den Sol­da­ten wohl für den Mo­ment zufrie­den und for­der­ten die klei­ne Grup­pe auf, sich in Rich­tung Zaun in Be­we­gung zu set­zen. Sie stapf­ten los, die Hän­de im Nacken.
    Das um­zäun­te Are­al des Gip­fels maß etwa ein­hun­dert Me­ter im Durch­mes­ser und war bis­her durch eine klei­ne Baum­grup­pe vor ih­ren Blicken ver­bor­gen ge­we­sen. Hier hat­te es bis vor Kur­z­em kaum et­was Nen­nens­wer­tes ge­ge­ben, von ein paar Sträu­chern, nied­ri­gen Bü­schen und ei­si­gem Wind ab­ge­se­hen. Nun al­ler­dings hob sich ein­drucks­voll et­was von der kar­gen Fel­sland­schaft ab. Et­was, das eben­so we­nig in die ur­sprüng­li­che Ber­g­land­schaft pass­te wie der über­manns­ho­he Zaun drum­her­um. Je­mand hat­te in der

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