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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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sie ren­nen los, Sin­ger hin­ter­her, aber der alte Mann …

Dr. Land­au ope­riert
     
     
    I n ih­ren zer­fetzten, blut­ge­tränk­ten La­bor­kit­teln stür­men die Wis­sen­schaft­ler in den Raum und stür­zen sich auf die bei­den Be­wa­cher, die am nächs­ten am Ein­gang ste­hen. Die Uzi ei­nes der Sol­da­ten geht los und feu­ert ziel­los in ei­nem Halb­kreis durch den Raum, er trifft so­gar ei­ni­ge der Wis­sen­schaft­ler-Din­ger. Die Ku­geln rei­ßen große blu­ti­ge Löcher in de­ren Kör­per, aber sie schei­nen es gar nicht zu be­mer­ken. Auch ne­ben Sin­gers Kopf und dem des al­ten Man­nes schla­gen Ku­geln in das har­te Fels­ge­s­tein. Sie ducken sich in­s­tink­tiv, als ein Re­gen aus Ge­steinssplit­tern auf sie nie­der­geht.
    Eins der We­sen stürzt sich auf den To­ten am Bo­den und be­ginnt so­gleich da­mit, sei­nen Kopf in des­sen of­fe­ne Kör­per­mit­te zu wühlen. Sin­ger er­kennt Land­au wie­der, oder viel­mehr ist es eine schreck­li­che alb­traum­haf­te Ka­ri­ka­tur des Chir­ur­gen. Jetzt ist er nur noch ein toll­wüti­ges Tier, des­sen bos­haf­te Au­gen aus dem von Blut be­deck­ten Kopf zu quel­len schei­nen, leuch­ten­de Elms­feu­er der sa­dis­ti­schen Zer­störungs­wut.
    In dem Mo­ment, in dem das Land­au-We­sen sei­ne Zäh­ne in den schutz­lo­sen Hals des nächs­ten Sol­da­ten schlägt, wir­belt Sin­ger her­um, schiebt den Al­ten in den Gang und sich selbst hin­ter­her. In der Be­we­gung sieht er, dass die We­sen den Sol­da­ten in ei­ner La­che sei­nes ei­ge­nen Er­bro­che­nen nie­der­ge­macht ha­ben, aber er zuckt noch – Gott, sein Bein zuckt noch, als ver­su­che er sich zu weh­ren, wo er doch längst tot sein muss …
    Eine Klaue fällt schwer auf Sin­gers Schul­ter und hält ihn fest, dreht ihn mühe­los her­um und er starrt in das von Pus­teln über­säte Ge­sicht Land­aus, des Chir­ur­gen au­ßer Dienst. Das blut­ver­schmier­te Maul ver­zerrt sich zu ei­nem ekel­haf­ten Grin­sen und dann sagt er mit ei­ner schlep­pen­den ton­lo­sen Stim­me, so als wür­den sei­ne Stimm­bän­der die­se Art der Be­nut­zung erst ler­nen müs­sen:
    »At­lan­täer. Es will mit dir re­den, At­lan­täer. Du musst zu ihm ge­hen.«
    Dann kommt die­ses grin­sen­de Maul auf ihn zu und der Ge­stank, der ihm aus dem Ra­chen des We­sens ent­ge­gen­schlägt, lässt sei­ne Ein­ge­wei­de sich schmerz­haft zu­sam­men­kramp­fen. Es ist der Ge­stank aus dem Maul ei­nes Hais, der Ge­stank halb­ver­dau­ten, ro­hen Flei­sches und ge­rin­nen­den Blu­tes.
    »Geh nun, At­lan­täer!« Da­mit lässt das Land­au-We­sen ihn un­be­greif­li­cher­wei­se los und glotzt ihm aus stump­fen, schwar­zen Au­gen hin­ter­her. Es sind die Au­gen ei­nes Leich­nams.
    Und Sin­ger rennt.
    Er sprin­tet den Gang ent­lang, nimmt nur am Ran­de wahr, dass die wüten­de Or­gie des Schlach­tens hin­ter ihm un­ver­min­dert wei­ter­geht, sich die Schmer­zens­schreie der nie­der­ge­met­zel­ten Sol­da­ten mit dem sa­dis­ti­schen Tri­umph­ge­heul ih­rer Fol­te­rer ver­mi­schen. Und dann, als die Schmer­zens­lau­te hin­ter ihm all­mäh­lich lei­ser wer­den, hört er die Schrit­te in sei­nem Rücken.
    Die Meu­te rast her­an.
    Er sieht die me­tal­le­ne Lei­ter vor sich, in bei­na­he greif­ba­rer Nähe. Und er sieht den Al­ten am Fuß die­ser Lei­ter, vom grel­len Licht der Lam­pe be­schie­nen, das den wei­ßen Haar­kranz um sei­nen Kopf wie eine Aura auf­leuch­ten lässt. Oder wie einen Hei­li­gen­schein.
    »Die Kin­der sind … oben, und jetzt mach, dass du … hier raus kommst«, presst der Alte keu­chend her­vor.
    »Du musst … musst zu­ma­chen, wenn du … oben bist, hörst du?«
    Sin­ger will den al­ten Mann un­ter dem Arm packen, schiebt ihn auf die Lei­ter zu, doch dann fällt ihm auf, dass et­was mit Alois Su­ter nicht stimmt. Er strau­chelt, fällt. Rap­pelt sich auf die Knie und wie­der auf sei­ne Bei­ne. Un­si­cher, wan­kend. Er stößt Sin­ger fort, auf die Lei­ter zu. Im ver­ge­hen­den Licht der elek­tri­schen Lam­pe be­greift Sin­ger end­lich, dass der Be­wa­cher den Al­ten doch er­wi­scht hat. Rote Blu­men er­blühen auf dem wei­ßen Woll­stoff sei­ner Strickjacke in Bauch­höhe und sei­ne Hand ent­glei­tet

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