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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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nach­grü­bel­te. Der Vor­teil der Si­tua­ti­on lag ganz ein­deu­tig auf­sei­ten ih­rer bes­tens aus­ge­bil­de­ten Be­wa­cher mit den Uzis und kei­ne der Sze­na­ri­en, die Sin­ger durch den Kopf geis­ter­ten, wür­de ohne Ver­letzte oder Tote in den ei­ge­nen Rei­hen ab­ge­hen. Hin­zu kam, dass der Alte im Mo­ment nicht wirk­lich in Best­form war. Eine über­stürz­te Flucht­ak­ti­on kam also kaum in Fra­ge. Mut­los tra­fen sich die Blicke des klei­nen Grüpp­chens, während An­to­ni­as Hand sich fest um die von Mar­tin klam­mer­te.

Cha­os!
     
     
    E ine ge­wal­ti­ge Er­schüt­te­rung rollt durch den Fels. Ein Don­nern wie von fer­nem Ge­wit­ter, dass her­an­schießt und in der nächs­ten Se­kun­de über ih­ren Köp­fen nie­der­geht. Eine Staub­wol­ke aus dem Gang, in den Mur­nau­er und sei­ne Leu­te ver­schwun­den sind, ein sticki­ger, grau­er Ne­bel er­füllt die Höhle und plötz­lich sind sie alle blind. Al­les, was sich wei­ter als eine Na­sen­län­ge vor dem ei­ge­nen Ge­sicht be­fin­det, ver­schwin­det in dem dich­ten Staub, der über­all nie­der­reg­net. Sin­ger tas­tet nach sei­ner Toch­ter, nach Mar­tin und dem Al­ten. Da sind sie, dicht ne­ben ihm an die Wand ge­presst, und der alte Mann scheint zu hus­ten – Sin­ger kann spüren, wie sein Kör­per ge­schüt­telt wird, aber die Lau­te ge­hen im Ge­tö­se un­ter.
    Schreie und die Ge­räusche blin­der Hast aus dem Gang, der tiefer in den Fels führt. Dann das Stak­ka­to los­bre­chen­der Ge­wehr­sal­ven, dröh­nend zu­rück­ge­wor­fen von den kah­len Wän­den des un­ter­ir­di­schen Mau­so­le­ums. Schreie, die nicht al­lein mensch­li­chen Ur­sprungs zu sein schei­nen, und sich hin­eins­tei­gern in eine grol­len­de Ka­ko­pho­nie un­sag­ba­rer Wut. Die Sol­da­ten, die sie be­wa­chen sol­len, rei­ßen ihre Waf­fen hoch, während die Schreie und Schüs­se aus dem Ne­ben­raum auf sie zu­ra­sen. Dann Schrit­te …
    Eine Ge­stalt stol­pert in den Raum, das Ge­sicht zu ei­ner Gri­mas­se wahn­sin­ni­ger Furcht ents­tellt, die Au­gen so weit auf­ge­ris­sen, dass nur noch das Wei­ße dar­in zu se­hen ist. Jetzt däm­mert all­mäh­lich auch ih­ren Be­wa­chern, dass sie in eine Fal­le ge­tappt sind. Dass ihr Schick­sal be­reits be­sie­gelt war, als sie die Me­tall­plat­te auf Mur­nau­ers ver­fluch­tem Glet­scher­gip­fel ge­öff­net ha­ben und in den Fels mar­schier­ten wie to­des­mu­ti­ge Zinn­sol­da­ten. Wie Lem­min­ge.
    Die schwarz uni­for­mier­te Ge­stalt stol­pert wei­ter durch den Staub­ne­bel auf ihre Ka­me­ra­den zu und prallt da­bei mit dem Brust­korb ge­gen die Sei­ten­wand des Sar­ko­phags, tau­melt zu­rück, rap­pelt sich mühe­voll auf und kommt er­neut auf sie zu­ge­wankt, wo­bei sich der Sol­dat mit ei­ner blut­über­ström­ten Hand an der Wand ab­stützt. Der Staub setzt sich all­mäh­lich und sie er­ken­nen, das et­was mit ihm nicht stimmt. Die Gas­mas­ke sitzt ihm schief auf dem Kopf, ver­deckt nur noch den un­te­ren Teil sei­nes Ge­sichts – aus dem Fil­ter sickert ein dün­ner Fa­den schlei­mi­gen Blu­tes, der in ei­nem dicken Klum­pen en­det und von sei­nem Hals bau­melt wie eine Ket­te mit ei­nem ele­gan­ten Ru­bi­na­mu­lett. Sein Gang wird zu­neh­mend un­si­che­rer, sei­ne Be­we­gun­gen sind fah­rig und ziel­los. Er hebt die blut- und dreck­ver­schmier­ten Hän­de zum Ge­sicht, starrt un­gläu­big auf die zähe rote Flüs­sig­keit, die von sei­nen Fin­gern tropft und sich mit dem all­ge­gen­wär­ti­gen Staub zu ei­ner schmut­zi­gen Krus­te ver­bin­det. Der Sol­dat schaut an sich her­ab und starrt mit ei­nem Aus­druck blö­der Ver­wun­de­rung auf das faust­große Loch, das in der Mit­te sei­nes Kör­pers gähnt wie ein weit auf­ge­ris­se­ner Schlund, aus dem ein brei­ter Strom Blut und Ein­ge­wei­de her­vor­bricht. Der ge­zack­te Rand der Höh­lung bes­teht aus Fet­zen sei­ner Klei­dung, die mit sei­nem Fleisch ver­klebt zu sein schei­nen. Der schwar­ze Stoff sei­ner Uni­form ist von Blut durch­tränkt. In ei­ner Ges­te sinn­lo­ser Ver­zweif­lung presst er die blut­ver­schmier­ten Hän­de auf den Bauch und kann doch nicht ver­hin­dern, dass die In­ne­rei­en zwi­schen sei­nen

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