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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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in sei­nem Kopf ge­sagt? Du musst zu ihm ge­hen, At­lan­täer ...
    Sin­ger spür­te eine schma­le Hand auf sei­ner Schul­ter. Er starr­te wei­ter kon­zen­triert nach vorn, um die Fahr­bahn in der Dun­kel­heit nicht aus den Au­gen zu ver­lie­ren. Der Mo­tor des Wa­gens röhr­te un­ter dem mör­de­ri­schen Tem­po, zu dem er an­ge­trie­ben wur­de, und den­noch hör­te er die lei­se Stim­me sei­ner Toch­ter, die ihn flüs­ternd frag­te:
    »Was wa­ren das für We­sen, Paps? Ich habe ge­spürt, wie sie in mei­nem Kopf ge­we­sen sind, wie sie … und was sie ge­dacht ha­ben. Es war ab­ar­tig … grau­sam, so …« An­to­nia schluch­zte und ihre Hand krampf­te sich in den wei­chen Stoff sei­ner Win­ter­jacke.
    Das? dach­te Sin­ger, oh, das ist, was aus den Men­schen wird, die mit Ihm in Be­rührung kom­men, mein Schatz. Zu­min­dest aus de­nen, die Es nicht auf der Stel­le frisst.
    Aber statt­des­sen sag­te er: »Das wa­ren In­fi­zier­te. In­fi­ziert von dem, was wir im Sach­sen­wald un­ter­sucht ha­ben. Die meis­ten wa­ren Wis­sen­schaft­ler, die zu­sam­men mit mir die Un­ter­su­chung durch­ge­führt ha­ben.«
    »Aber die wa­ren doch alle tot?«
    »Das dach­te ich auch, ja. Aber es muss sie aus ir­gend­ei­nem Grund nicht so­fort ge­tötet ha­ben, als es aus­ge­bro­chen ist. Viel­leicht hat­te es an­de­re Plä­ne mit ih­nen …«
    »Es? Das Vi­rus?«, frag­te An­to­nia und ihr Schluch­zen ver­stumm­te für einen Mo­ment. Es war bes­timmt kein pas­sen­der Zeit­punkt, dach­te Sin­ger, um sie mit der Wahr­heit zu kon­fron­tie­ren. Aber wann war schon ein ge­eig­ne­ter Zeit­punkt für eine sol­che Wahr­heit? Und so, wie die Din­ge la­gen, war es viel­leicht ihre letzte Ge­le­gen­heit dazu. Sie soll­te we­nigs­tens wis­sen, was da drau­ßen auf sie war­te­te.
    »An­to­nia«, sag­te er, »ich habe dir noch nicht … al­les erzählt, was da un­ten pas­siert ist.«
    »Was?«, frag­te sie, sehr lei­se.
    Sin­ger kau­te auf sei­ner Un­ter­lip­pe her­um und sah kon­zen­triert nach vorn. »Was wir im Sach­sen­wald un­ter­sucht ha­ben, also die­ses Vi­rus, be­zie­hungs­wei­se das Tier.«
    Wenn man es so hör­te, klang es fast schon lächer­lich. Ein Tier ! Wel­che maßlo­se Un­ter­trei­bung.
    »Es war kein Tier. Und auch kein Er­re­ger, son­dern … ich weiß auch nicht. Et­was völ­lig an­de­res. Die­ses … die­ses We­sen – ich habe so et­was vor­her noch nie ge­se­hen. Und ich glau­be, die Ge­dan­ken, von de­nen die­se Din­ger be­ses­sen wa­ren, die stam­men aus sei­nem Kopf. Ir­gend­wie kann es Ge­dan­ken kon­trol­lie­ren. So steu­ert es sei­ne … sei­ne Op­fer, glau­be ich.«
    »Was ist das für ein We­sen, Paps?« Mar­tin leg­te eine Hand auf ih­ren Arm, um sie zu be­ru­hi­gen, aber sie be­merk­te es gar nicht.
    »Ich weiß nicht. Et­was Schreck­li­ches, et­was Ur­al­tes. Eine Art Dä­mon, zu­min­dest habe ich das am An­fang ge­dacht. Mitt­ler­wei­le den­ke ich, dass ge­nau das sein Zweck ist – das Böse selbst zu ver­brei­ten. All die Grau­sam­keit, all die Per­ver­si­on, die wir uns ge­gen­sei­tig stän­dig an­tun … viel­leicht hat das al­les sei­nen Ur­sprung in die­sem Ding.«
    Sin­ger muss­te den Wa­gen et­was ab­brem­sen, um eine enge Kur­ve zu er­wi­schen. Es klapp­te ge­ra­de so.
    »Ein Dä­mon …«, sag­te An­to­nia und merk­wür­di­ger­wei­se klang sie da­bei, als wäre dies eine ein­leuch­ten­de Er­klärung. Als wür­de es einen Sinn er­ge­ben. Sin­ger spür­te, wie et­was Kal­tes, Un­barm­her­zi­ges nach sei­nem Her­zen griff und sich dar­um leg­te wie die ei­si­ge Klaue ei­nes To­ten. Aber An­to­nia frag­te nicht wei­ter. Sie lehn­te sich zu­rück, dräng­te ih­ren schma­len Kör­per an den von Mar­tin und ver­grub ihr Ge­sicht in sei­nen Ar­men.
    Viel­leicht wa­ren sie fürs Ers­te den ver­rück­ten Wis­sen­schaft­lern ent­kom­men – aber wie konn­ten sie vor ei­nem Dä­mon da­von­lau­fen?
    Sie ras­ten an dem Schild mit dem klei­nen, blau­en Bau­ar­bei­ter und dem lus­tig ge­mein­ten Kot­hau­fen der Wahl­an­der Schot­ter­wer­ke vor­bei. Die Schein­wer­fer des klei­nen Jeeps ris­sen Frag­men­te aus dem dich­ten Schwarz des nächt­li­chen Wal­des, der

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