Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
Fin­gern her­vor­quel­len und auf den Stein­bo­den vor sei­nen Füßen klat­schen.
    Er ver­sucht, sich die Gum­mi­mas­ke vom Kopf zu zie­hen und japst in kur­z­en Atem­stößen, während sei­ne Zun­ge he­chelnd aus sei­nem blu­ti­gen Mund hängt wie die ei­nes er­schöpf­ten Hun­des. Dann bricht er zu­sam­men – in einen gelb­lich-ro­ten Brei von Där­men und Blut.
    Ei­ner der Be­wa­cher reißt sich nun sei­ner­seits has­tig die Gum­mi­mas­ke vom Ge­sicht und er­bricht sich auf den Stein­bo­den. Die Ge­sichts­far­be des drit­ten Sol­da­ten lässt ver­mu­ten, dass er kurz da­vor steht, das Glei­che zu tun. Fra­gend und ein we­nig be­nom­men fällt sein Blick auf Sin­ger und die an­de­ren Ge­fan­ge­nen. Dann ver­fins­tert sich sein er­schrocke­ner Blick. In ei­ner Ges­te sinn­lo­ser Ver­zweif­lung reißt er sei­ne Uzi hoch und sein Zei­ge­fin­ger tas­tet nach dem Ab­zug.
    Dann kommt die Schwär­ze. Und dies­mal ist es nicht die graue Ne­bel­wand des Staubs. Dies­mal ist es die end­gül­ti­ge, licht­lo­se Fins­ter­nis, die im Bauch der Ber­ge auf sie ge­lau­ert hat.
    Die Strah­ler an der Decke flackern und wer­den schwächer, dann ver­lö­schen sie mit ei­nem Schlag ganz. Sche­men­haf­te Din­ge kom­men durch den Gang auf sie zu. Din­ge, die wüten und ver­nich­ten und sich ih­rer be­mäch­ti­gen mit der Kraft ei­ner Na­tur­ge­walt. Ihre zer­ris­se­nen Ge­dan­ken boh­ren sich in die Köp­fe der Sol­da­ten, ihre in­s­tink­ti­ven Trie­be, zu töten, zu zer­flei­schen, zu ver­ge­wal­ti­gen und zu trin­ken, im­mer­fort zu trin­ken. Blut zu sau­fen und Le­ben zu fres­sen.
    Sie spüren all dies mit der Wucht ei­nes te­le­pa­thi­schen Don­ner­schlags. Sie verste­hen für einen Au­gen­blick, dass die­se We­sen die Grau­sam­keit auf­schlür­fen wie ein Le­bens­eli­xier. Dass sie die Angst, die Ver­zweif­lung, das Leid und den Schmerz brau­chen, um zu über­le­ben, ihre un­hei­li­ge Exis­tenz fort­zu­set­zen. Das ist die Na­tur de­rer, die einst selbst Men­schen wa­ren, ihre Heils­bot­schaft; Leid und Schmerz und ewi­ges Cha­os.
    Die Le­gio­nen pre­schen in die Höhle vor. Es sind die Wis­sen­schaft­ler, jene, die Es mit Un­men­gen von Blut er­weckt ha­ben, zu neu­er, un­hei­li­ger Exis­tenz. Sin­ger er­kennt ihre Per­sön­lich­kei­ten, ihre Ge­dan­ken, die auf ihn ein­schrei­en. Er kann sie nicht se­hen, in der Fins­ter­nis. Noch nicht.
    Aber er spürt sie und er weiß: Sie sind kei­ne Men­schen mehr.
    Viel­mehr sind die­se We­sen das, was der Draakk aus den Wis­sen­schaft­lern ge­macht hat. Ihre mensch­li­chen Per­sön­lich­kei­ten sind im­mer noch ir­gend­wo tief in ih­nen, aber der Draakk hat sie kor­rum­piert, hat al­les, was gut und fried­lich war, aus ih­ren Ge­hir­n­en ge­schält und al­les Böse tau­send­fach ver­stärkt. Jede ge­hei­me Lust wur­de in eine grau­sa­me Per­ver­si­on übers­tei­gert und je­der Ge­dan­ke ist nun pure Feind­se­lig­keit. Und doch wer­den sie ge­lenkt, sind nicht frei in ih­rem Wil­len . Et­was steu­ert sie. Ein gi­gan­ti­scher Wil­le, des­sen Kraft un­er­schöpflich scheint. Und die­ser Wil­le greift von fer­ne nach ih­nen, das spürt Sin­ger deut­lich. Und er spürt noch et­was.
    Die­ser Wil­le, die­se frem­de Rie­sen­kraft hat ihn nun eben­falls ent­deckt, fo­kus­siert sich plötz­lich auf Sin­ger, tas­tet ihn ab. Er ver­nimmt das er­ken­nen­de In­ter­es­se des We­sens in sei­nem Kopf, und dann zieht es sich zu­rück und er ist wie­der frei, die brül­len­den Ge­dan­ken sind ver­schwun­den.
    Das Licht in der Höhle flackert auf und brennt wie­der – Nur für einen Mo­ment und deut­lich schwächer als zu­vor. Aber es brennt, und weist ih­nen den Weg.
    Sin­ger blickt sich in der Höhle um, er kann mit ei­ni­ger Mühe ihre Sche­men er­ken­nen in der Wol­ke aus Staub. Das hek­ti­sche Ge­tram­pel von un­zäh­li­gen Füßen dringt aus dem Ne­ben­raum her­über und Sin­ger wir­belt her­um, schiebt sei­ne klei­ne Trup­pe in den Gang zu sei­ner Lin­ken. In den Gang, der nach oben führt, her­aus aus dem Staub­ne­bel und hin­auf zum Licht, in die Frei­heit. Viel­leicht. Wenn sie schnell ge­nug sind.
    Mar­tin hat An­to­nia be­reits bei der Hand ge­packt und

Weitere Kostenlose Bücher