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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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sein mö­gen, im All­ge­mei­nen nicht ver­bes­sert wird. Be­son­ders dann nicht, wenn die­se Ein­drücke haupt­säch­lich aus grel­lem Licht beste­hen, das sich ei­nem gna­den­los in die Pu­pil­le bohrt. Also gab Pe­ter Sin­ger sein Vor­ha­ben mit ei­nem schmerz­li­chen Seuf­zen wie­der auf und hielt die Au­gen wei­ter­hin ge­schlos­sen. Für den Mo­ment war das wohl das Klügs­te. Doch sich in das wei­che Kis­sen un­ter sei­nem Kopf zu­rück sin­ken zu las­sen, ver­bes­ser­te sei­nen Zu­stand eben­falls nicht we­sent­lich. So­fort kämpf­te eine Viel­zahl far­bi­ger Schlie­ren, die in wil­dem Tem­po vor sei­nen ge­schlos­se­nen Li­dern hin- und hers­aus­ten, um sei­ne ge­schätzte Auf­merk­sam­keit.
    Kurz­um, die per­so­ni­fi­zier­te Speer­spit­ze der Zoo­lo­gie, ge­fei­er­ter Star des aka­de­mi­schen Zir­kels, Wun­der­kind und Über­flie­ger – eben je­ner Dr. Pe­ter Sin­ger – hat­te ein­fach einen mords­mäßi­gen Ka­ter.
    Da er sich im Mo­ment also nicht wirk­lich auf sei­nen Kopf und die dar­in be­find­li­chen Sin­nes­or­ga­ne ver­las­sen konn­te, pro­bier­te er statt­des­sen mit­hil­fe sei­ner Hän­de her­aus­zu­fin­den, wo er sich be­fand. Sich zu er­in­nern ver­such­te er erst mal nicht, da er dun­kel ver­mu­te­te, dass ihm die­se Hirn­lei­stung le­dig­lich wei­te­re An­fäl­le von Übel­keit be­sche­ren wür­de.
    Er tas­te­te.
    Weich, flau­schig weich. Of­fen­bar eine Bett­decke. Und eine be­que­me Ma­trat­ze, auf der er aus­ge­streckt lag. Das La­ken war kühl an sei­nem Rücken und am Hin­tern, of­fen­bar war er nackt. Vor­sich­tig tas­te­te sich sei­ne Hand un­ter die Bett­decke und hielt ab­rupt inne, als die­se Be­we­gung einen ste­chen­den Schmerz in sei­ner Arm­beu­ge ver­ur­sach­te.
    Während er lang­sam zu sich fand, zog am Ho­ri­zont sei­ner Wahr­neh­mung ein ei­ter­grün dräuen­des Ge­wit­ter auf – und das im­mer stär­ker wer­den­de Ver­lan­gen, sich zu über­ge­ben. Der schwa­che Ver­such, an eben je­nen Brech­reiz nicht län­ger zu den­ken, schei­ter­te kläg­lich und mit ei­nem Ge­fühl, als sei sein Ma­gen ge­ra­de­zu be­ses­sen da­von, sich au­gen­blick­lich von in­nen nach au­ßen zu stül­pen.
    Er muss­te sein Ge­hirn drin­gend mit et­was be­schäf­ti­gen. Et­was, das mög­lichst we­nig mit Es­sen oder Trin­ken zu tun hat­te. Oder mit schmer­zen­den Arm­beu­gen. Am bes­ten mit den üb­li­chen W-Fra­gen. Also, die wich­tigs­te W-Fra­ge zu­erst:
    Was zur Höl­le hat­te ihn bloß der­art aus den Lat­schen ge­hau­en?
     
     

Anna und die por­tio­nier­ten Freun­de
     
     
    2. No­vem­ber, 22:15 Uhr, Park Hyatt Ho­tel, Ham­burg, Deutsch­land
    E r hät­te Mur­nau­ers An­ruf ein­fach nicht ent­ge­gen­neh­men sol­len. An­de­rer­seits, was hät­te das schon ge­än­dert? Klar, er hät­te sich dann noch ein paar Wo­chen oder viel­leicht so­gar Mo­na­te im Dschun­gel vers­tecken kön­nen. Weit weg von Deutsch­land, wo man ge­ra­de die ers­ten reg­ne­ri­schen Vor­bo­ten des Win­ters will­kom­men hieß. Will­kom­men, ihr ne­bel­grau­en, kal­ten Re­gen­schau­er! Er hat­te das Kli­ma in Deutsch­land noch nie ge­mocht und zu die­ser Jah­res­zeit fand er es ganz be­son­ders er­bärm­lich.
    Die große, le­der­ne Rei­se­ta­sche lag seit sei­ner An­kunft un­ge­öff­net auf dem viel zu großen Ho­tel­bett und wirk­te min­des­tens so ver­korkst und fehl am Plat­ze, wie Sin­ger sich im Mo­ment fühl­te. Er pros­te­te der Rei­se­ta­sche auf dem Bett mit dem win­zi­gen Jack Da­niels -Fläsch­chen in sei­ner Rech­ten zu – will­kom­men im Club der Ver­korks­ten!
    Er leg­te den Kopf in den Nacken und ließ die letzten Trop­fen aus der klei­nen Fla­sche auf sei­ne her­aus­ge­streck­te Zun­ge lau­fen. Sein ers­ter »Bru­der Jack« an die­sem Abend. Prickelnd brann­te sich die süß­li­che Flüs­sig­keit in die emp­find­li­chen Ge­schmacks­ner­ven sei­ner Zun­ge, bis die Sen­sa­ti­on nach ei­ner Wei­le ver­ging.
    Sin­ger drück­te sich aus dem be­que­men Le­der­ses­sel und durch­quer­te das Zim­mer, um an der Mi­ni­bar die lee­re Fla­sche ge­gen eine neue, vol­le ein­zut­au­schen.
    Heu­te war es üb­ri­gens

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