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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Ge­gen­über of­fen­bar bil­lig­te. In dem Kühl­schrank un­ter dem Tisch be­fan­den sich vier dick­wan­di­ge Kri­stall­glä­ser, ein Eiss­pen­der und eine Fla­sche 65er Ben Wyvis . Nach ei­nem kur­z­en, aber hef­ti­gen in­ne­ren Kampf schloss Sin­ger die klei­ne Tür des Kühl­schranks wie­der, ohne den Scotch an­ge­rührt zu ha­ben.
    Da er von der vor­bei­ra­sen­den Land­schaft auch wei­ter­hin nichts mit­be­kam, lehn­te sich Sin­ger mit ver­schränk­ten Ar­men zu­rück und schloss die Au­gen. Es ver­sprach eine lan­ge Nacht zu wer­den und er konn­te et­was Ruhe gut ge­brau­chen. Soll­te kom­men, was im­mer da kom­men moch­te.
    Je­der­zeit in der Lage zu sein, in­ner­halb we­ni­ger Se­kun­den in einen zu­min­dest schlaf ähn­li­chen Zu­stand hin­über­zuglei­ten, ist ei­nes der vie­len Din­ge, die der mensch­li­che Kör­per lernt, so­fern man viel auf Rei­sen ist. Das gleich­mäßi­ge Schau­keln der Ka­bi­ne, nur ein mil­der Ab­klatsch der schlin­gern­den Be­we­gun­gen des im Höchst­tem­po da­hin­brau­sen­den Wa­gens, ließ Sin­ger wegdö­sen, kaum dass er sei­ne Au­gen ge­schlos­sen hat­te. So be­merk­te er nicht, dass der Wa­gen trotz sei­ner hals­bre­che­ri­schen Ge­schwin­dig­keit fast eine Stun­de un­ter­wegs war, gut und ger­ne vier­mal so lang, wie er vom Park Hyatt Ho­tel zum Mur­nau­er-In­s­ti­tut be­nötigt hät­te.
    Als sie die Stadt­gren­ze von Ham­burg er­reicht hat­ten, war Sin­ger be­reits fest ein­ge­schla­fen.
    Sin­ger er­wach­te ei­ni­ger­maßen er­frischt, als ihn der »Na­po­le­on« un­sanft an der Schul­ter rüt­tel­te. Tat­säch­lich spür­te er kaum noch die An­zei­chen sei­ner leich­ten Trun­ken­heit vom An­fang des Abends. Er be­glück­wünsch­te sich im Stil­len da­für, der Ver­su­chung wi­der­stan­den und den sie­ben­und­dreißig Jah­re al­ten Whis­ky in dem klei­nen Schränk­chen nicht an­ge­rührt zu ha­ben.
    Er öff­ne­te die Au­gen, gähn­te herz­haft und stieg schließ­lich aus dem Auto, des­sen brei­te Tür der adret­te Chauf­feur be­reits un­ge­dul­dig of­fen hielt. Dann schau­te er sich mit leicht ver­wirr­ten Ge­sichts­aus­druck um.
    Dies war nicht das Mur­nau­er-In­s­ti­tut.
     
     

Der Bun­ker

D ie dunkle Li­mou­si­ne stand mit­ten auf ei­nem schwarz as­phal­tier­ten Platz, der sich wie­der­um ziem­lich ge­nau in der Mit­te von … nir­gend­wo zu be­fin­den schi­en. Der Park­platz war bis auf ein klei­nes Wach­häus­chen und et­was, das wie der Ein­gang zu ei­nem Bun­ker aus­sah, völ­lig leer – da­für aber von ei­nem über­manns­ho­hen Git­ter­zaun um­ge­ben, an des­sen ab­ge­win­kel­ten Pfos­ten ei­ni­ge Lam­pen trä­ge im Nacht­wind hin und her schau­kel­ten und ihre un­mit­tel­ba­re Um­ge­bung in kal­tes, grau­es Licht tauch­ten. Das obe­re Ende des Zauns zier­ten meh­re­re Rei­hen ge­fähr­lich aus­se­hen­den Sta­chel­drahts. Da­hin­ter war Wald, nichts als dich­ter, nacht­schwar­zer Kie­fern­wald, der sich in alle Rich­tun­gen er­streck­te.
    Ein­la­dend, dach­te Sin­ger.
    An dem Zaun wa­ren in re­gel­mäßi­gen Ab­stän­den drei­ecki­ge Schil­der an­ge­bracht, auf de­nen ein Blitz ab­ge­bil­det war, der ein un­vor­sich­ti­ges Strich­männ­chen er­schla­gen hat­te. Moch­te die­ser ab­ge­le­ge­ne Draht­ver­hau mit­ten im Wald auch den idea­len Ort für ein ro­man­ti­sches nächt­li­ches Pick­nick ab­ge­ben, dach­te Sin­ger, der Park­platz des Mur­nau­er-In­s­ti­tuts war es je­den­falls ge­wiss nicht.
    Sin­ger run­zel­te die Stirn und sah sich nach dem Fah­rer um, aber der war be­reits wie­der in der Li­mou­si­ne ver­schwun­den. Na­po­le­on Bo­na­par­te war gar nicht erst aus­ge­s­tie­gen.
    »Dr. Mur­nau­er er­war­tet Sie«, sag­te ein schwarz uni­for­mier­ter Sol­dat, der un­ver­mit­telt aus dem Dun­kel vor Sin­ger em­por­ge­wach­sen war.
    Der so An­ge­spro­che­ne blick­te un­gläu­big zwi­schen der Mün­dung der auf ihn ge­rich­te­ten Uzi-Ma­schi­nen­pi­sto­le und dem kan­ti­gen Ge­sicht des Bur­schen in der schwar­zen Bei­na­he-Uni­form hin und her.
    »Bit­te fol­gen Sie mir«, sag­te der Sol­dat, al­ler­dings in we­nig bit­ten­dem Ton, und

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