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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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eine neue Spe­zi­es.«
    »Eine neue … ?«, schnapp­te Sin­ger. Und hass­te sich im sel­ben Mo­ment da­für.
    »Eine neue Spe­zi­es, ja.« Wie­der eine die­ser un­heil­schwan­ge­ren Pau­sen. Mur­nau­er muss­te die­se da­heim vor dem Spie­gel ge­übt ha­ben, sie funk­tio­nier­ten je­den­falls präch­tig.
    »Sie sind nicht der Ein­zi­ge auf Ih­rem Ge­biet, wis­sen Sie? Eine Men­ge jun­ger, min­des­tens eben­so ta­len­tier­ter Wis­sen­schaft­ler sägt hier be­reits mit Freu­den an Ih­rem Stuhl …«
    Sin­ger schwieg wei­ter­hin. Die­ses son­der­ba­re Ge­spräch lief of­fen­bar auch ohne sei­ne di­rek­te Be­tei­li­gung ganz her­vor­ra­gend.
    »Sie sind mo­men­tan die Num­mer eins in der Zoo­lo­gie, das wis­sen Sie ge­nau­so gut wie ich. Aber auch Sie sind nicht un­er­setz­bar. Las­sen Sie das In­s­ti­tut jetzt hän­gen und ich be­sor­ge noch heu­te Abend die Num­mer zwei! Und nach die­sem Job wird der­je­ni­ge die neue Num­mer eins sein. Verste­hen Sie?«
    Ja, das ver­stand er so­gar ziem­lich gut.
    »Und Sie …« fuhr Mur­nau­er fort, » … nun ja, ich bin si­cher, ir­gend­ei­ne Klein­stadt-Uni wird Sie viel­leicht eins­tel­len, da­mit Sie Ihre For­schun­gen in ei­nem La­bor auf dem tech­ni­schen Stand der frühen Sieb­zi­ger fort­set­zen kön­nen, wenn ich sie erst acht­kan­tig aus dem In­s­ti­tut ge­schmis­sen habe.« Er senk­te die Stim­me. »Was ich wahr­schein­lich oh­ne­hin längst hät­te tun sol­len.«
    Mur­nau­er wer­te­te Sin­gers an­hal­ten­des Schwei­gen of­fen­bar als Zus­tim­mung.
    »Wie auch im­mer, Sin­ger. Es ist jetzt zwei­und­zwan­zig Uhr vier­zig. In ex­akt zehn Mi­nu­ten wird Sie ein Wa­gen auf dem Park­platz vor der Lob­by ab­ho­len. Sei­en Sie pünkt­lich.« Ohne Sin­gers Ant­wort ab­zu­war­ten, leg­te der In­s­ti­tuts­lei­ter auf.
    Ih­nen auch einen schö­nen Abend, Pro­fes­sor.
    Sin­ger hielt den Hö­rer noch eine Wei­le in der zit­tern­den Rech­ten, be­vor er ihn mit vol­ler Wucht auf das schmucke Te­le­fon auf sei­nem Nacht­tisch knall­te. Ein klei­nes Stück lackier­tes Holz platzte vom Hö­rer ab und flog aufs Bett. Sin­ger un­ter­drück­te einen kur­z­en Im­puls der Be­stür­zung. Stei­ner wür­de sich sei­nen Teil den­ken kön­nen und das Te­le­fon dem In­s­ti­tut in Rech­nung stel­len. Auch gut. Grim­mig hoff­te er, dass der ver­damm­te Ap­pa­rat min­des­tens dop­pelt so teu­er war, wie er aus­sah.
    Sin­ger schnapp­te sich sei­ne Ta­sche, warf sie seuf­zend über die Schul­ter und fuhr zwei Mi­nu­ten später in dem ge­räu­mi­gen Fahr­stuhl nach un­ten.
    Er brauch­te drin­gend einen star­ken Kaf­fee. Bes­ser zwei.
    Er bes­tell­te sich an der Bar einen dop­pel­ten Es­pres­so, mit dem er zu­rück in die Lob­by schlen­der­te. Bis auf zwei Ver­tre­ter, die sich ge­gen­sei­tig frei er­fun­de­ne Ver­kaufs­ge­heim­nis­se und An­ek­do­ten auf­tisch­ten, und den un­ver­meid­li­chen Ei­ser­nen Stei­ner war der Ein­gangs­be­reich leer.
    Nein, doch nicht ganz. An der Säu­le vor dem Aus­gang saß eine jun­ge Frau in ei­nem der tie­fen Le­der­ses­sel, de­ren Er­schei­nung so gar nicht in das ge­die­ge­ne Am­bien­te des Hyatt pas­sen woll­te. Sie moch­te eine Stu­den­tin sein, von dem aus­ge­bli­che­nen Ar­mee­par­ka und ih­ren schmut­zig­wei­ßen Turn­schu­hen zu schlie­ßen. Das Mäd­chen war zur Gän­ze in die Lek­tü­re ei­ner zer­fled­der­ten Aus­ga­be von »Die Aben­teu­er des Sher­lock Hol­mes« ver­tieft. Als Sin­ger ver­such­te, den Ti­tel zu ent­zif­fern, sah sie auf und lächel­te ihn flüch­tig an, be­vor sie sich wie­der ganz auf ihr Buch kon­zen­trier­te. Ver­sun­ken in die Be­trach­tung ih­rer lan­gen schlan­ken Bei­ne in den ab­ge­wetzten und eine Win­zig­keit zu kur­z­en Jeans­röhren, lehn­te sich Sin­ger an den Tre­sen der Re­zep­ti­on.
    Stei­ner blick­te ihn wie stets aus auf­merk­sa­men, aber völ­lig wert­neu­tra­len Au­gen an: »Ge­hen der Herr heu­te Abend noch aus?«
    »So­zu­sa­gen. Die Pflicht ruft.«
    »Sehr wohl, der Herr.« sag­te Stei­ner mit der An­deu­tung ei­nes un­ver­bind­li­chen Lächelns.
    In dem Mo­ment trat der Page, der vor dem Ein­gang des Ho­tels Dienst tat, in die

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