Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
un­gläu­big auf die Wun­de starr­te und da­bei einen lei­sen Fluch zwi­schen sei­nen Zäh­nen her­vor­press­te. Zu wei­te­ren Re­ak­tio­nen war er nicht in der Lage, er emp­fand im ers­ten Mo­ment noch nicht ein­mal Schmerz. Er war viel zu ge­schockt von der Tat­sa­che, sich so­eben einen ka­pi­ta­len Schnit­zer ge­leis­tet zu ha­ben. Und zwar einen, der noch nicht ein­mal ei­nes As­sis­tenz­arz­tes wür­dig war. Die Si­tua­ti­on hät­te bei­na­he schon et­was Ko­mi­sches ge­habt, wenn nicht …
    Die Wun­de füll­te sich nun rasch mit Blut. Als der Chir­urg sei­ne Hand end­lich von dem Leich­nam weg­zog, lös­te sich eine klei­ne Men­ge der ro­ten Flüs­sig­keit und klatsch­te auf eine der Pus­teln auf dem hor­ni­gen Brust­korb des We­sens. Die­se er­blüh­te wie eine Blu­me in ei­ner Zeitraf­fer­auf­nah­me zu ei­ner etwa faust­großen Bla­se, während sie das Blut durch die Mem­bran ih­rer Ober­fläche sog. In dem nun zu sei­ner ekel­haf­ten Blüte ge­die­he­nen Fu­run­kel be­weg­ten sich klei­ne gel­be Ob­jek­te, während die straff ge­spann­te Au­ßen­hül­le rasch größer wur­de und sich prall auf­bläh­te.
    Während die an­de­ren For­scher – alar­miert von Land­aus lei­sem Fluch – nun eilends auf die Platt­form stürm­ten, wur­de aus der Pus­tel ein straf­fer, röt­lich-gel­ber Ball, des­sen pul­sie­ren­de Fär­bung sich grell vom Schwarz des rest­li­chen We­sens ab­hob. Noch be­vor der ers­te Neu­an­kömm­ling die Platt­form er­klom­men hat­te, war die ma­xi­ma­le Dehn­bar­keit der trans­pa­ren­ten Au­ßen­hül­le der Bla­se er­reicht und sie brach mit ei­nem Übel­keit er­re­gen­den, feuch­ten Schmat­zen auf. In wei­tem Bo­gen sprüh­te ein ro­ter Re­gen aus der auf­ge­platzten Hül­le und bil­de­te über den Köp­fen der For­scher eine Art Ne­bel­wol­ke, die sich so­fort im Raum aus­zu­brei­ten be­gann. Die win­zi­gen ro­ten Par­ti­kel setzten sich auf Klei­dung, Haa­ren und Haut der ver­sam­mel­ten Wis­sen­schaft­ler ab. Am schlimms­ten er­wi­sch­te es Land­au, der eine ziem­lich um­fang­rei­che La­dung di­rekt ins Ge­sicht be­kam. Wo die Teil­chen auf sei­ne Haut tra­fen, ris­sen Sie win­zi­ge Löcher hin­ein, so­dass Land­aus Ge­sicht bald vol­ler win­zi­ger Blut­rinn­sa­le war, die sich zu Trop­fen sam­mel­ten und den Ein­druck ver­mit­tel­ten, der Wis­sen­schaft­ler hät­te in ei­nem Re­gen aus Blut ge­stan­den.
    Land­au be­gann zu schrei­en.
    Der wach­ha­ben­de Kon­trol­l­in­ge­nieur war ein aus­ge­zeich­net ge­drill­ter Sol­dat – es dau­er­te nicht ein­mal zwei Se­kun­den, bis er mit der fla­chen Hand auf den klei­nen ro­ten Not-Aus-Pilz hieb, wel­cher nicht un­ähn­lich dem Ant­wort-Buz­zer in ei­ner Qui­zs­how aus­sah. Kei­ne fünf Se­kun­den später san­ken sämt­li­che Wis­sen­schaft­ler in der For­schungs­hal­le leb­los zu Bo­den. Je­der dort, wo er sich ge­ra­de be­fand, wie Ma­rio­net­ten, de­nen man die Schnü­re ge­kappt hat­te. Die Wa­ge­mu­ti­ge­ren un­ter ih­nen hat­ten einen so has­ti­gen wie ver­geb­li­chen Ver­such un­ter­nom­men, zum Aus­gang der La­bor­hal­le zu ren­nen, als das Be­täu­bungs­gas ein­ge­strömt war.
    Sie ka­men nicht ein­mal in die Nähe der Tür.

Zwie­licht
     
     
    S in­gers Blick glitt for­schend an sei­nen nack­ten Ar­men her­ab und nach ei­nem kur­z­en, hoff­nungs­vol­len Stoß­ge­bet lupf­te er sei­ne Bett­decke. Kei­ne Bläs­chen oder Rötun­gen. Das war ver­mut­lich gut, denn schließ­lich hat­te er sich ge­nau wie Dr. Land­au und die jun­ge Psy­cho­lo­gin in un­mit­tel­ba­rer Nähe der Pus­tel be­fun­den, als sie auf­ge­platzt war. Land­aus blu­ti­ges Ge­sicht hat­te aus­ge­se­hen, als hät­te er aus nächs­ter Nähe ei­ner Schlach­tung bei­ge­wohnt, be­vor al­les in der Schwär­ze ver­sun­ken war.
    Über­haupt … wo wa­ren die an­de­ren? Was war aus Land­au, Do­reen Walt­her und Dr. Schle­sin­ger ge­wor­den? Teil­ten sie sein Schick­sal und dös­ten in ir­gend­wel­chen Qua­ran­tä­ne­zel­len vor sich hin? Ihn zu­min­dest schie­nen Ärz­te, Schwes­tern und die gan­ze Welt ver­ges­sen zu ha­ben. Was für eine Art Qua­ran­tä­ne war das

Weitere Kostenlose Bücher