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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Ta­fel Scho­ko­la­de in den Ho­sen­bund (das war der Mo­ment, in dem er sich wirk­lich wünsch­te, der ver­damm­te Kit­tel hät­te we­nigs­tens eine Ta­sche) und trat ei­ni­ger­maßen ge­sät­tigt durch die nächs­te Dop­pel­tür.
    So­fort ver­miss­te er das we­ni­ge Licht, das den Gang bis­her auf dem Ni­veau ei­ner dritt­klas­si­gen Ab­s­tei­ge il­lu­mi­niert hat­te. In die­sem Raum herrsch­te fast völ­li­ge Dun­kel­heit.
    Er knips­te die klei­ne Ta­schen­lam­pe an.
    Zu Sin­gers Ver­blüf­fung er­kann­te er in dem En­sem­ble aus um­ge­stürz­ten wei­ßen Ses­seln und stoff­be­zoge­nen Cou­ches die Loun­ge, in die ihn Schle­sin­ger bei sei­ner An­kunft ge­führt hat­te. Hier hat­te ihn der äl­te­re Phy­si­ker Dr. Walt­her und den an­de­ren Wis­sen­schaft­lern vor­ge­s­tellt. Lin­ker Hand wa­ren die Schlafräu­me und von da aus wür­de er schnur­stracks in die rie­si­ge Hal­le mit der Ope­ra­ti­ons­platt­form ge­lan­gen. Falls er den Weg wie­der­fand.
    Er durch­quer­te die ver­las­se­ne Loun­ge und trat auf einen wei­te­ren not­be­leuch­te­ten Gang hin­aus; hier be­merk­te er mehr und mehr De­tails, an die er sich vage zu er­in­nern glaub­te – eine an­ge­lehn­te Tür, ein Raum, in des­sen In­ne­rem er ei­ni­ge La­bor­ge­räte wie­der­er­kann­te, ein ei­gen­tüm­li­cher Win­kel im Schnitt des Kor­ri­dors. Ja, hier wa­ren sie vor­bei ge­kom­men, als sie den Han­gar zum ers­ten Mal be­tre­ten hat­ten.
    Sin­ger stieß nun im­mer öf­ter auf Zei­chen von Eile und auf zu­neh­mend deut­li­che­re Spu­ren von Ge­walt. Of­fe­ne Bürotüren etwa, aus de­nen eng be­druck­tes End­los­pa­pier quoll, zer­fetzt, zer­knüllt und acht­los auf dem Flur ver­teilt. Ein­mal muss­te er über einen schwe­ren Büro­stuhl stei­gen, den je­mand ziem­lich be­herzt in eine der Dop­pel­türen aus Glas ge­wor­fen hat­te. Dem ku­gel­si­che­ren Glas der Tür war na­tür­lich nichts pas­siert, aber an dem Büro­stuhl fehl­te eine Arm­leh­ne. Ein un­ter­be­zahl­ter Mit­ar­bei­ter, der auf eine et­was me­lo­dra­ma­ti­sche Art ge­kün­digt hat­te? Un­wahr­schein­lich.
    Für eine Se­kun­de flacker­te die Not­be­leuch­tung des Gan­ges und er­losch dann ganz, um kurz dar­auf wie­der kon­stant zu leuch­ten, al­ler­dings ein we­nig schwächer als vor­her.
    Nach der Über­win­dung des Büro­stuhl-Hin­der­nis­ses wur­den die Zei­chen wüten­der Zer­störung schlag­ar­tig deut­li­cher – hier hat­te kein Rück­zug statt­ge­fun­den, son­dern viel­mehr eine wil­de Flucht.
    Flucht wo­vor? Noch so eine W-Fra­ge, und eine, über die Sin­ger im Mo­ment lie­ber nicht nach­den­ken woll­te. Denn hät­te er das ge­tan, wären ihm mög­li­cher­wei­se die Zäh­ne ein­ge­fal­len. Große, mes­ser­schar­fe Zäh­ne in ei­nem Kie­fer von den Aus­maßen ei­ner Bag­ger­schau­fel. Leuch­tend rote Zäh­ne.
    Die men­schen­lee­ren Räu­me und Gän­ge hat­ten nichts mehr von der pe­dan­ti­schen Ord­nung, die noch bei Sin­gers An­kunft über­all ge­herrscht hat­te. In den Räu­men la­gen um­ge­stürz­te Ti­sche und Stühle, Hun­dert­tau­sen­de von Euro teu­re Com­pu­ter und La­bor­ge­räte wa­ren acht­los von Ti­schen ge­fegt und zer­schla­gen wor­den. Es sah aus, als hät­te eine Rock­band den La­bor­kom­plex mit ih­rem Ho­tel­zim­mer ver­wech­selt.
    Ein paar Türen wei­ter stieß Sin­ger auf ein solch bi­zar­res Werk der sys­te­ma­ti­schen Ver­wü­stung, dass er sich auf den Bo­den hock­te, um die un­be­greif­li­che Tat­sa­che zu be­stau­nen, dass hier je­mand ein Tisch­mi­kro­skop ganz of­fen­bar ab­sicht­lich in einen gi­gan­ti­schen Com­pu­ter­mo­ni­tor ge­dro­schen hat­te. Ers­te­res hat­te Letzte­ren glatt durch­schla­gen und da­mit in­ner­halb ei­nes Se­kun­den­bruch­teils den Ge­samt­wert bei­der Ge­räte von ei­ner knap­pen Mil­li­on Euro auf einen wert­lo­sen Hau­fen Schrott re­du­ziert. Er woll­te ge­ra­de wie­der auf­ste­hen, um das Hin­der­nis zu um­ge­hen, da ent­deck­te er et­was, das ihn mit­ten in der Be­we­gung er­star­ren ließ.
    Und während er sich noch ein­re­de­te, dass es sich bei den dunklen Flecken um ver­schüt­te­ten Kaf­fee

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