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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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– ein durch­aus de­fi­nier­ter Six­pack dar­un­ter be­fand.
    Dazu spen­dier­te man ihm eine hell­brau­ne Cord­ho­se mit Schlag (of­fen­bar ein Re­likt aus den frühen Sieb­zi­gern), einen Dau­nen­a­no­rak so­wie nicht im Ge­rings­ten zu dem En­sem­ble pas­sen­de fla­schen­grü­ne Wild­le­der­schu­he. Au­ßer­dem aus­ge­beul­te Fein­rip­pun­ter­wä­sche, die wohl ir­gend­wann ein­mal weiß ge­we­sen sein moch­te. Nicht ge­ra­de tod­schick, aber ei­ni­ger­maßen warm und vor al­lem sau­ber.
    Sin­ger nahm die Tüte mit sei­nen we­ni­gen Wert­ge­gen­stän­den – sei­ne treue Ta­schen­lam­pe und die klei­ne Kas­set­te – ent­ge­gen und ver­ab­schie­de­te sich aus dem Kran­ken­haus.
    Auf der Straße at­me­te er zu­nächst tief durch. Er war frei. Und er hat­te einen Gi­gan­ten der Ur­zeit, der sich lächer­li­cher­wei­se als Arzt ver­klei­det hat­te, so­wie eine un­ge­mein be­griffs­stut­zi­ge Kran­ken­schwes­ter über­stan­den, und das noch vor dem Früh­stück! Zum In­s­ti­tut konn­te er von hier aus lau­fen, es war nur ei­ni­ge Straßen wei­ter. Er hat­te, mit­tel­los wie er mo­men­tan war, oh­ne­hin kaum an­de­re Mög­lich­kei­ten, vom Fleck zu kom­men. Und lang­sam mach­te sich auch ein stär­ker wer­den­des Hun­ger­ge­fühl be­merk­bar.
     
     

Sin­gers Ver­dacht
     
     
    S in­ger be­trat die ge­räu­mi­ge Vor­hal­le des Mur­nau­er-In­s­ti­tuts. Als er sich an Sa­bi­ne, die Emp­fangs­da­me des In­s­ti­tuts wand­te, hat­te die­se of­fen­sicht­li­che Pro­ble­me, ihn wie­der­zu­er­ken­nen. Was nur teil­wei­se auf sei­nen an­dert­halb­jäh­ri­gen Peru-Auf­ent­halt und die ent­spre­chend ver­we­ge­ne Lang­haar­fri­sur samt Tro­pen­bräu­ne und Stop­pel­bart zu­rück­zu­führen war.
    »Dr. Sin­ger? Sind Sie das?«, wun­der­te sich die hüb­sche Brü­net­te mit dem nicht zu über­se­hen­den An­satz ei­nes klei­nen Ku­gel­bäuch­leins. »Ich hät­te Sie ja bei­na­he nicht er­kannt!«
    Sie kniff die Au­gen zu­sam­men und mus­ter­te Sin­ger von Kopf bis Fuß. »Führen Sie uns etwa mit dem neues­ten Mo­de­trend aus Süda­me­ri­ka vor? Sexy, ich muss schon sa­gen!«, schmun­zel­te sie.
    »Ja, ich bin’s tat­säch­lich, Sa­bi­ne! Zu­rück aus dem Dschun­gel so­zu­sa­gen und – of­fen­ge­stan­den – ziem­lich in Eile. Aber an die­se Kla­mot­ten wer­den Sie sich wohl ge­wöh­nen müs­sen – in spätes­tens ei­nem Jahr trägt das hier je­der so!«
    »Was Sie nicht sa­gen, Dr. Sin­ger«, sag­te die adret­te Emp­fangs­da­me. Die be­gin­nen­de Schwan­ger­schaft hat­te einen ro­si­gen Schim­mer auf ihre ju­gend­li­chen Wan­gen ge­zau­bert und auch das wirk­te überaus adrett.
    »Also, was kann ich für Sie tun, Dr. Sin­ger?«
    »Kommt dar­auf an. Wer ist denn der ak­tu­el­le Stell­ver­tre­ter hier, wenn Mur­nau­er nicht da ist?«
    »Hmm, das wäre dann Dr. Schind­ler. Wie­so?«
    »Ich muss ihn spre­chen, drin­gend«, sag­te Sin­ger, während sei­ne Hand un­will­kür­lich in die Man­tel­ta­sche glitt und mit mit der klei­nen Vi­deo­kas­set­te her­um­zu­spie­len be­gann.
    »Hmmm, das ist schwie­rig. Dr. Schind­ler ist noch bis Frei­tag im Aus­land. Aber wie­so spre­chen Sie denn nicht mit dem Chef selbst?«
    »Er ist … Mur­nau­er ist hier?«, frag­te Sin­ger ei­ni­ger­maßen ver­blüfft.
    »Ja er ist hier, aber da wer­den Sie sich wohl ge­dul­den müs­sen. Er hat für heu­te Vor­mit­tag be­reits alle Ter­mi­ne ab­ge­sagt, es gab wohl ir­gend­wel­che Schwie­rig­kei­ten in ei­nem La­bor oder so et­was in der Art …«
    »Schwie­rig­kei­ten …«, wie­der­hol­te Sin­ger. Die Un­ter­trei­bung des Jahr­hun­derts.
    Er hör­te auf, mit der Kas­set­te in sei­ner Ta­sche zu spie­len und wand­te sich zum Lift. Über sei­ne Schul­ter warf er ein »Herz­li­chen Glück­wunsch üb­ri­gens!« zu­rück. So rich­tig lächeln konn­te er je­doch nicht.
    »Oh dan­ke schön!«, flöte­te Sa­bi­ne und leg­te stolz eine Hand auf ih­ren run­den Ba­by­bauch. Sin­ger blieb vor dem Auf­zug ste­hen und dreh­te sich nach­denk­lich zu der jun­gen Emp­fangs­da­me um.
    »Sa­bi­ne?«
    »Ja, Dr. Sin­ger?«
    »Ha­ben Sie noch Ur­laub in die­sem Jahr?«
    »Ich

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