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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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rie­si­gen Chef­ses­sels in sich zu­sam­men.
    »Aber wis­sen Sie, was über­haupt das Bes­te ist, Mur­nau­er? Ihr Gast, der große Typ mit dem klei­nen Ak­ne­pro­blem, ja? Ihre be­rühm­te 'hu­ma­noi­de Le­bens­form' … der ist nicht mehr da … ist ein­fach ab­ge­hau­en aus ih­rem tol­len atom­kriegs­i­che­ren For­schungs­ge­fäng­nis und spa­ziert jetzt wer weiß wo her­um.«
    »Der Draakk ist …?«, ent­fuhr es Mur­nau­er. Es war kaum mehr als ein Flüs­tern. Da­bei at­me­te er stoß­wei­se aus, als hät­te Sin­ger ihm ge­ra­de einen mäch­ti­gen Hieb in die Ma­gen­gru­be ver­passt. Das war viel­leicht das Schlimms­te, über­leg­te Sin­ger, die­se ech­te Angst in den Au­gen des großen Ober­mackers. Mur­nau­er, der mein­te, im ganz großen Spiel mitz­u­mi­schen. Sei­ne Ex­zel­lenz hat­te ver­sagt, und zwar gründ­lich.
    Und er hat­te noch et­was, fiel Sin­ger auf. Er hat­te sich ver­plap­pert . Mur­nau­er wuss­te of­fen­bar ganz ge­nau, was sie da un­ten un­ter­sucht hat­ten. Hat­te es schon die gan­ze Zeit ge­wusst, noch als das Ding in sei­ner ver­sie­gel­ten Glas­be­hau­sung ge­le­gen hat­te – und viel­leicht schon vor­her. Er hat­te so­gar schon einen Na­men für die Krea­tur: Draakk . Pas­send, wie Sin­ger fand, es klang ge­nau­so ab­sto­ßend, wie die Krea­tur aus­ge­se­hen hat­te. Draakk … das klang ganz nach ei­nem Wort, das man am Mor­gen nach ei­ner durch­zech­ten Nacht in die Klo­schüs­sel ruft. Da kann­te sich Sin­ger schließ­lich ganz gut aus.
    »Okay, Sin­ger«, wand­te sich der kalk­wei­ße In­s­ti­tuts­lei­ter an sei­nen An­ge­s­tell­ten, »das müs­sen wir klären, au­gen­blick­lich. War­ten Sie hier, ich ma­che schnell ein paar An­ru­fe und dann ge­hen wir der Sa­che ge­mein­sam auf den Grund. Wenn das wahr ist, was Sie sa­gen …«
    »Oh, es ist wahr, ma­chen Sie sich da mal kei­ne Sor­gen. So wahr, wie es nur sein kann«, ent­geg­ne­te Sin­ger mit ei­nem völ­lig hu­mor­lo­sen Lächeln. »Sie be­kom­men all­mäh­lich Muf­fen­sau­sen, oder? Soll­ten Sie auch.« Als er das sag­te, ver­eng­ten sich die Au­gen sei­nes Vor­ge­setzten zu Schlit­zen – nur für einen Se­kun­den­bruch­teil. Kaum mehr als ein ner­vö­ses Zucken. Dann war der Aus­druck wie­der weg, spur­los ver­schwun­den.
    Mur­nau­er stand mit ei­nem Ruck auf und stürm­te an Sin­ger vor­bei aus dem Zim­mer. Er warf die Tür hin­ter sich ins Schloss und Sin­ger hör­te ihn kurz dar­auf, ge­dämpft durch die schwe­re Pols­te­rung, im Vor­zim­mer mur­meln.
    Sin­gers Blick fiel auf das lee­re Whis­ky­glas, das Mur­nau­er ihm zu Be­ginn ih­rer Un­ter­hal­tung hin­ge­scho­ben hat­te. Und in das er sich nichts ein­ge­schenkt hat­te, zum Glück.
    Ne­ben dem Glas be­fand sich die Fern­sprech­an­la­ge zum Vor­zim­mer. Vor­sich­tig drück­te Sin­ger den Knopf mit der sti­li­sier­ten Ohr­mu­schel an der klei­nen Box aus dun­kel ge­bei­ztem Edel­holz. Er be­kam ge­ra­de noch den letzten Teil der Un­ter­hal­tung zwi­schen Mur­nau­er und sei­ner Se­kre­tärin mit, aber der ge­nüg­te, um Sin­gers Ver­dacht zu be­stäti­gen.
    »… und ru­fen Sie den Si­cher­heits­dienst, die sol­len Sin­ger fest­set­zen – die wis­sen schon, wie. Und las­sen Sie Stu­fe Rot für den Sach­sen­wald aus­ru­fen – und die Um­ge­bung. Wir wer­den Hil­fe brau­chen die­ses Mal. Sie wis­sen ja, wen Sie zu ru­fen ha­ben«, drang Mur­nau­ers flüs­tern­de Stim­me aus dem Ap­pa­rat. Es moch­te an der elek­tro­ni­schen Über­tra­gung lie­gen oder auch nicht – aber Sin­ger hat­te ein­deu­tig das Ge­fühl, als zit­te­re Mur­nau­ers Stim­me ein we­nig, als er Gun­du­la mit sei­nen An­wei­sun­gen be­trau­te.
    Als er die äu­ße­re Tür zum Vor­zim­mer ins Schloss fal­len hör­te, war­te­te Sin­ger noch ge­nau zwei Se­kun­den, bis er die Tür von Mur­nau­ers Büro (zum Glück war sie nicht ver­schlos­sen) auf­riss und an der völ­lig per­ple­xen Se­kre­tärin vor­bei hin­aus auf den Gang stürm­te. Dort wäre er bei­na­he Mur­nau­er in die Arme ge­rannt, der ihn, das Han­dy am Ohr, für einen Mo­ment aus fra­gen­den Au­gen an­starr­te. Dann klar­te sich sein Blick auf und er be­gann, hys­te­risch in sein

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