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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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ge­ra­ten un­ter die Füße der Nach­strö­men­den und wer­den ein­fach nie­der­ge­tram­pelt. Oder die an­de­ren packen sie, und schlei­fen sie mit zum schreck­li­chen Blut­al­tar in der Mit­te der Hal­le. Und es nimmt kein Ende, bis die Hal­le mit an­nähernd tau­send Men­schen ge­füllt ist, es sieht aus, als sei­en sie Fans, die auf den Be­ginn des Kon­zerts ih­rer Lieb­lings-Rock­band war­ten. Zu­min­dest ha­ben die meis­ten den­sel­ben lee­ren Ge­sichts­aus­druck.
    Ein­zeln tre­ten sie vor die Platt­form, wel­che sie nach und nach ers­tei­gen wie ge­dul­di­ge Läm­mer auf dem Weg zur Schlacht­bank. Die Wis­sen­schaft­ler grei­fen das ers­te Op­fer, einen wei­te­ren Sol­da­ten und führen den völ­lig wil­len­lo­sen Men­schen dort­hin, wo das We­sen liegt. Es ist der Astro­phy­si­ker Schle­sin­ger, der den Sol­da­ten über den Kör­per des Mon­s­trums beugt, während Land­au mit ge­schick­ten Schnit­ten klei­ne­re Wun­den in die Haut sei­nes Kör­pers ritzt, aus der au­gen­blick­lich Blut her­vor­zu­quel­len be­ginnt und auf den ur­al­ten Leich­nam spritzt. Nach ei­ner Wei­le wird Land­au die­ses Spiels of­fen­bar über­drüs­sig und er hackt – ohne die ge­rings­te Re­ak­ti­on der An­we­sen­den oder des Op­fers – auf den Sol­da­ten ein, bis des­sen Blut in brei­ten Strö­men auf das We­sen tropft. Als der Sol­dat ster­bend zu­sam­men­bricht, kip­pen ihn die Wis­sen­schaft­ler ein­fach vom Rand der Platt­form, wo er hart auf dem ge­flies­ten Bo­den auf­schlägt und lie­gen­bleibt. Während­des­sen ha­ben die Wis­sen­schaft­ler schon das nächs­te Op­fer her­an­ge­schleppt, das sie auf die glei­che, ra­bia­te Wei­se aus­blu­ten las­sen, eine jun­ge Frau, of­fen­bar vom zi­vi­len Per­so­nal. Und so geht es wei­ter, im­mer­fort …
    Und dann bricht un­ver­mit­telt das Cha­os los. Die Men­schen im Han­gar er­wa­chen gleich­zei­tig aus ih­rer wachs­fi­gu­ren­haf­ten Star­re und schau­en sich un­gläu­big um. Dann be­gin­nen sie plötz­lich, über­ein­an­der her­zu­fal­len – der ge­sam­te Han­gar gleicht nun ei­ner rie­si­gen durch­ge­dreh­ten Ver­nich­tungs­ma­schi­ne, in der sich Men­schen ge­gen­sei­tig in Schlacht­vieh ver­wan­deln, sich nie­der­tram­peln, in­ein­an­der ver­hakt kämp­fen, Zäh­ne und Nä­gel wahl­los in das Fleisch ih­rer Mit­menschen schla­gen. Es er­in­nert im­mer noch ein we­nig an ein Rock­kon­zert – al­ler­dings an ei­nes, bei dem das Pu­bli­kum aus­schließ­lich aus pro­vi­so­risch be­waff­ne­ten Ir­ren bes­teht. Sie ver­ge­hen sich auf grau­sams­te Wei­se an sich selbst und den Men­schen, die ih­nen am nächs­ten ste­hen. Mit Hän­den, Füßen und je­dem ver­füg­ba­ren Werk­zeug drin­gen sie in­ein­an­der ein – rei­ßen auf, zer­fet­zen und för­dern da­bei Strö­me von Blut zu Tage . Der Bo­den der Hal­le ver­wan­delt sich in ein un­be­greif­li­ches Meer aus Blut und sich dar­in win­den­den, ver­bis­sen kämp­fen­den Kör­pern. In ih­rer Mit­te ruht stumm die Platt­form mit den Wis­sen­schaft­lern, die nicht auf­hören, dem We­sen in dem Glas­sarg ihre un­ge­heu­er­li­chen Op­fer dar­zu­bie­ten, während der un­auf­halt­sa­me Mahl­strom der Ge­walt die Platt­form um­spült.
     
     

Er­wa­chen
     
     
    S in­ger schal­te­te das Band emo­ti­ons­los ab. Er hat­te das Re­sul­tat die­se r Ge­wal­tor­gie jen­seits al­ler mensch­li­chen Vors­tel­lung be­reits ge­se­hen, un­ten in der Hal­le. Hat­te sich durch die blut­lee­ren er­starr­ten Lei­ber einen Weg ge­bahnt bis hier­hin, hat­te im Licht sei­ner Ta­schen­lam­pe in stump­fe, auf­ge­ris­se­ne Au­gen und ver­zerr­te Frat­zen ge­blickt, die ein­mal mensch­li­che Ge­sich­ter ge­we­sen wa­ren. Me­cha­nisch drück­te er einen wei­te­ren Knopf und der Bild­schirm wur­de schwarz. Mit lei­sem Sur­ren öff­ne­te sich ein klei­nes Fach und gab die Kas­set­te mit der Auf­zeich­nung des eben Ge­se­he­nen frei. Sin­ger wog sie für einen Mo­ment in der Hand, be­vor er sie eins­teck­te.
    Dann schau­te er durch die Schei­ben nach un­ten in die Hal­le. Sah auf das Massa­ker und spür­te nichts mehr. Er ver­stand nun. Der glä­ser­ne Sarg war

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