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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Au­to­schlüs­sel in Sin­gers Hand, »könnt ihr auch nicht mehr be­nut­zen. Die Bul­len dürf­ten un­ser klei­nes Ma­nö­ver in­zwi­schen durch­schaut ha­ben.«
    »Ist aber die ein­zi­ge Chan­ce, die wir ha­ben, oder? Wir kön­nen ja kaum zu Fuß vor ih­nen da­von­lau­fen«, stell­te Sin­ger fest.
    »Kaum«, be­stätig­te Mar­tin und wuch­te­te die große Ta­sche mit den Kon­ser­ven und dem Geld über sei­ne rech­te Schul­ter. Dann ging er durch die Me­tall­tür ins Wohn­zim­mer. Er be­tätig­te die Fern­be­die­nung und der Ein­gang zu dem vers­teck­ten Bun­ker­raum wur­de wie­der zu ei­ner ganz nor­ma­len Wand mit ei­nem un­ver­schämt großen Fern­se­her da­vor. Klonk, zisch, und es hat­te nie einen Safe Room ge­ge­ben.
    Dann warf er die Fern­be­die­nung auf den Fuß­bo­den und trat be­herzt mit dem Ab­satz sei­ner Turn­schuh dar­auf, wor­auf das schwar­ze Plas­tik­ge­häu­se mit ei­nem lau­ten Knir­schen zer­sprang. Mar­tin tram­pel­te noch ein paar Mal auf dem In­nen­le­ben her­um, bis die Fern­be­die­nung aus we­nig mehr als klei­nen schwar­zen Plas­tiksplit­tern, Gum­mi­knöp­fen und Bruch­stücken elek­tro­ni­scher Bau­tei­le be­stand. Ein we­nig wirk­te das Gan­ze wie die Über­res­te ei­nes künst­li­chen In­sekts, das je­mand mit ei­nem Pan­tof­fel er­schla­gen hat­te.
    An der Tür zur Kü­che dreh­te er sich zu dem ver­blüff­ten Sin­ger um. »Kom­men Sie?«, frag­te er un­ge­dul­dig. »Wenn wir uns be­ei­len, sind wir schon in der Schweiz, be­vor die den Safe Room über­haupt ent­deckt ha­ben. Also los, let’s roll!«
    Kei­ne zehn Mi­nu­ten später glitt das Roll­tor der Ga­ra­ge ge­räusch­los nach oben und Mar­tin star­te­te den sil­ber­nen Mer­ce­des E 500. Sie folg­ten dem Schot­ter­weg durch den klei­nen Park bis zur Straße, ver­deckt von den über­manns­ho­hen Bü­schen. Die to­ten Au­gen der ab­ge­schal­te­ten Ka­me­ras blick­ten ih­nen trü­be nach, während sich die au­to­ma­ti­sche Ga­r­agen­tür hin­ter ih­nen lang­sam wie­der schloss. Klonk, zisch, und sie wa­ren nie­mals hier ge­we­sen.
     
     

Iden­ti­tät
     
     
    S ie fuh­ren wie­der über Ne­ben­straßen. Das Ri­si­ko, in das Netz der un­zäh­li­gen Ka­me­ras ent­lang der Au­to­bah­nen zu ge­ra­ten, war ein­fach zu groß. Und wer konn­te sa­gen, ob sie nicht be­reits nach Mar­tins Mer­ce­des such­ten? Sie ka­men gut und ohne Zwi­schen­fäl­le vor­an – als der Win­ter­mor­gen, der so strah­lend be­gon­nen hat­te, in das trü­be No­vem­ber­grau des Nach­mit­tags über­ging, hat­ten sie die Schwei­zer Gren­ze fast er­reicht. Mar­tin hat­te un­ter­wegs die Päs­se be­sorgt. Auf ei­nem ver­las­se­nen Park­platz hin­ter den ver­fal­len­den Res­ten ei­nes Su­per­markts hat­te ein schwar­zer klei­ner Lie­fer­wa­gen ge­parkt. Mar­tin war aus­ge­s­tie­gen, zu dem Wa­gen hin­über­ge­schlen­dert und hat­te sich un­ter Sin­gers skep­ti­schen Blicken eine Wei­le mit den In­sas­sen un­ter­hal­ten. Die­se wa­ren nicht zu er­ken­nen ge­we­sen – der Wa­gen hat­te rund­um kom­plett schwarz ge­tön­te Fens­ter­schei­ben, die nur einen win­zi­gen Spalt her­un­ter­ge­las­sen war. Mar­tin hat­te lei­se mit ih­nen ge­spro­chen – und of­fen­bar auf Rus­sisch. Und auch wenn er die­se Spra­che eher bruch­stück­haft be­herrsch­te, hat­te es of­fen­bar für das We­sent­li­che ih­rer Trans­ak­ti­on ge­nügt. Er war mit ei­ner klei­nen Pa­pier­tüte zu­rück­ge­kehrt, in der sich ihre neu­en Päs­se be­fun­den hat­ten, die er ge­gen ein paar Bün­del der Geld­schei­ne aus der Sport­ta­sche ein­ge­tauscht hat­te. Ziem­lich vie­le Bün­del.
    Sie setzten die Fahrt als Frau Mei­er so­wie die Her­ren Schmidt und Jür­gens fort, wo­bei Mar­tin stark be­zwei­fel­te, dass Sin­ger be­zie­hungs­wei­se »Jür­gens« über­haupt in den Ge­nuss kom­men wür­de, von sei­nem neu­en Pass Ge­brauch zu ma­chen. Al­lein der An­blick sei­nes Ge­sichts wür­de wohl bei je­dem Po­li­zei­be­am­ten, der das Fahn­dungs­bild ge­se­hen hat­te, so­for­ti­ge Schuss­re­fle­xe aus­lö­sen. Im­mer­hin war er ein ge­such­ter Ter­ro­rist und Mas­sen­mör­der.
    Sin­ger beug­te

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