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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sprechen. Wenn du intensiv und bewusst denkst, dann genügt das.“
    „Wer bist du?“, wiederholte Whuon jetzt in Gedanken.
    „Ich bin der, der dir die Kraft gab, Thagon zu vertreiben. Taquosch-Gran ist zu schwach! Er kann dir und den Deinen nicht mehr helfen. Du, Whuon, musst an seine Stelle treten!“
    „Aber ich bin doch kein Magier! Wie sollte ich …?“
    „Ich werde dir Kraft geben!“
    „Warum kannst du nicht dem Magier Kraft geben?“
    „Ich werde dir Kraft geben. Und ein Pferd. Und eine Axt!“
    Eine Axt!
    Ungewollt lösten diese letzten Worte eine kleine Panik bei Whuon aus. Eine Axt!
    Voller Grauen erinnerte er sich daran, wie er mit einer zum Leben erwachten Axt gegen die schwarzen Reiter gekämpft hatte.
    Wie die Axt seine Gegner wie Vieh geschlachtet hatte.
    Nein! Er wollte nicht daran denken. Doch diese Gedanken drängten sich ihm unwillkürlich auf. Er konnte wenig gegen diese Erinnerungen tun, die ihn gnadenlos überfielen.
    „Wo ist das Pferd und wo die Axt?“, riefen Whuons Gedanken.
    „Drehe dich um!“, entgegnete ihm die Stimme in seinem Kopf.
    Whuon tat, wie ihm die Stimme gesagt hatte.
    Da sah er vor sich tatsächlich ein Pferd. Es war ein merkwürdiges Pferd – keines, wie man es auf dieser Welt kannte.
    Und neben ihm im Boden steckte eine schwere Axt.

    Es traf Whuon wie ein Schlag!
    Die Axt hatte das gleiche Aussehen wie die Äxte der schwarzen Reiter.
    Etwas zögernd ging er auf das Tier und die Waffe zu.
    Mit einem Ruck zog er die Axt aus dem Boden. Sie fühlte sich ganz leicht an, obwohl sie ein beträchtliches Gewicht haben musste.
    Ein leichtes Grauen erfasste ihn.
    Das Pferd leuchtete rot. Mit etwas Schwung bestieg er das Tier. Es war angenehm auf diesem Ross zu sitzen. Ein merkwürdiger Kraftstrom ging von dem Tier aus und erfasste Whuon. Er fühlte sich plötzlich, als wäre die Kraft von vielen Heeren in ihm vereint.
    Er verspürte jetzt einen schier unwiderstehlichen Drang, zum Schlachtgeschehen zurückzukehren und gegen das Heer des Magiers von Aruba zu reiten.
    Doch dann überkam den Thyrer für einen Augenblick Angst. Wie weit hatte er diese fremden, dämonischen Kräfte, die ihm hier dienten in der Hand? Oder dienten sie ihm vielleicht gar nicht, sondern er ihnen?
    Doch Whuon fegte solche Zweifel beiseite.
    Er trieb das sonderbare rote Pferd auf die Schlacht zu.
    Der Thyrer spürte, wie die Axt in seiner Hand zu eigenem Leben erwachte.
    Schließlich erreichte er die Kämpfenden. Die Axt hob sich und Whuon spürte, wie seine Finger an ihrem Stiel klebten.
    Das Pferd stieß ein wildes Wiehern aus. Der erste Gegner – ein Echsenmensch –stellte sich dem Thyrer entgegen.
    Die Axt in der Hand Whuons parierte die Schläge des Gegners automatisch und spaltete in einem günstigen Augenblick den Schädel des Tiermenschen in zwei Hälften.
    Whuon sah, wie die anderen Menschen und Tiermenschen vor seiner Axt zurückwichen.
    Der Thyrer sprengte direkt in ihre Reihen hinein, doch die Soldaten ließen in panischer Angst ihre Waffen fallen und liefen davon. Whuon konnte sich nicht erklären, wie der bloße Anblick dieser Waffe solche Panik erzeugen konnte.
    Die Reihen des Gegners zerfielen und die Treppen, die über den Horizont kamen, liefen eiligst wieder zurück.
    Das Heer der Tyker und Tiermenschen löste sich auf. Von panischer Angst besessen stürmten die Feinde zurück.
    Wie konnte eine einfache Axt eine solche Wirkung haben? Die Frage bohrte förmlich in Whuons Kopf.
    „Es ist eben keine normale Axt, mein Freund!“, sagte jetzt die seltsame Stimme in seinem Innern.
    „Was hast du mit meinen Feinden gemacht? Warum laufen sie weg?“, rief Whuon laut. Er schien vergessen zu haben, dass es lediglich seine Gedanken waren, die das Wesen in seinem Innern verstehen konnte. Nicht seine Stimme.
    „Die Axt hat die Macht, ihnen Wahnvorstellungen einzugeben, die sie dann in panische Angst versetzen“, sagte die Stimme.
    „Aber die Tiermenschen! Sie haben doch gar keine Seele. Sie können doch keine Angst verspüren, denn sie sind ja nur Körper – ohne Geist.“
    „Du irrst! Auch sie haben eine Seele. Sie ist stark unterdrückt, aber durch so gewaltige Schrecken, wie sie die Axt hervorzurufen vermag, kann sie geweckt werden!“
    Dann schwieg die Stimme in Whuons Innerem wieder. der Thyrer fühlte etwas Schweres in seiner Hand. Die Axt!
    Es war alles Leben aus ihr gewichen.
    Das rote Pferd trabte zu Whuons Mitstreitern.
    „Whuon!“, hallten Gorichs Worte in den Ohren des

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