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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nicht nur Whuon. Etwas anderes befand sich in ihm. Diese Stimme!
    Ob der Magier dieses andere spürte?
    Whuon wollte etwas sagen, aber sein Mund blieb geschlossen. Jemand anderes hatte die Kontrolle über seinen Körper an sich gerissen.

    „Du musst einer der schwarzen Reiter sein!“, stieß Taquosch-Gran hervor. Seine Augen funkelten jetzt wild.
    „Nur einem schwarzen Reiter gehorcht eine solche Axt!“, fügte er noch hinzu.
    „Du irrst! Die Axt gehorcht dem Axtwesen!“, riefen Whuons Lippen. Whuon glaubte nun zu ahnen, wer seinen Körper in Besitz genommen hatte.
    Seine Hand hob die Axt.
    „Und nun, Magier, werden wir miteinander kämpfen!“
    „Ich bin unbewaffnet!“
    „Du hast deine Zauberkräfte, ich die Axt!“
    „Das ist kein fairer Kampf!“
    „Wen interessiert hier schon, was fair ist?“
    Whuon stürzte auf den Magier zu, die Axt über dem Kopf. Die Waffe trennte dem Zauberer das Haupt vom Restkörper.
    Jetzt erst bemerkte der Thyrer, dass die anderen wach geworden waren. Sie standen um das Feuer. Sie hatten gesehen, was Whuon getan hatte. Der Admiral kam herbei. Seine Züge wirkten grimmig.
    „Wie kommt dieser Fremde in unser Lager?“, rief er, zu Whuon gewandt.
    „Ich habe keine Erklärung, Admiral.“
    Whuon spürte, dass er diese Worte sprach, und nicht der andere in seinem Körper.
    Der Admiral deutete auf die Leiche.

    „War es nötig, ihn zu töten?“
    „Es war Notwehr!“, sagte Whuon etwas aufgeregt.
    Sein Vorgesetzter nickte und wandte sich wieder an die anderen.
    „Geht schlafen, Leute! Morgen ist ein schwerer Tag!“
    Entsetzt blickte Whuon auf die blutende Leiche des Magiers. Der abgeschlagene Kopf lag im Sand und es sah so aus, als sähe er Whuon vorwurfsvoll an.
    Der Thyrer ballte die Fäuste.
    Nicht genug, dass er vor diesem Wesen in ihm ein Grauen verspürte, er hasste es nun.
    11.
    Das Heer zog am nächsten Tag weiter. Whuon schwang sich auf sein Pferd und ritt vorne weg.
    Die Axt hing griffbereit an seinem Gürtel.
    Der Thyrer konzentrierte sich. Er dachte intensiv an das Wesen in seinem Innern.
    „Axtwesen!“, riefen seine Gedanken, denn er war sich sicher, dass es sich bei dem anderen um das Axtwesen handelte.
    „Hier bin ich!“, kam es zurück.

    „Warum hast du den Magier getötet, Axtwesen? Er war unser Freund!“
    „Ich kann mir kaum vorstellen, dass er dein Freund war. Meiner war er jedenfalls nicht.“
    „Warum hast du ihn getötet?“
    „Er hätte früher oder später doch gemerkt, dass etwas mit dir nicht stimmt. Er hätte Verdacht geschöpft und unbequeme Fragen gestellt. Vielleicht hätte er dich sogar umgebracht.“
    „Das glaube ich nicht!“
    „Nein? Ich schon. Taquosch-Gran ist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht – und auf seinen Gewinn. Das, was er bei diesem Unternehmen zu gewinnen erhofft, ist die Herrschaft über die Welt. Und glaubst du, dass er diesen Gewinn mit mir teilen würde?“
    „Du willst also auch die Herrschaft über die Welt.“
    „Was geht mich diese Welt an, Whuon? Was bringt mir die Herrschaft über eine Welt? Ich denke in größeren Dimensionen. Ich erstrebe die Herrschaft über das Universum!“
    „Ich glaube, dass du diese nie erlangen kannst.“
    „Was weißt du schon vom Universum, Whuon?“
    „Ich habe den Schöpfer des Universums gesehen und die kosmischen Zusammenhänge begriffen, soweit ein Mensch sie begreifen kann.“

    „Ich werde diesen Schöpfer, sofern es ihn gibt, von seinem Thron verdrängen!“
    „Das kannst du nicht. Du bist nur ein Gedanke dieses Schöpfers und kannst ihn somit nicht verdrängen. Du kannst dir tausend Welten Untertan machen, aber deshalb wirst du noch lange nicht über das Universum herrschen, auch wenn es dir vielleicht so vorkommt.“
    „Wir werden sehen.“
    Der gedankliche Kontakt brach ab.
    Stunde um Stunde verging, die Stunden sammelten sich zu Tagen und diese zu Wochen. Langsam erreichten sie nun die große tykische Wüste.
    Whuon war seinen früheren Freunden immer mehr aus dem Weg gegangen.
    Warum, das konnte er sich selbst nicht erklären. Ob dies in der Absicht jenes lag, der in seinem Innern wirkte?
    Whuon wusste es nicht.
    Was den Thyrer wunderte, war die Tatsache, dass sich die Echsenmenschen in keiner Weise nach Taquosch-Grans Tod, der sie ja gewissermaßen ‚gezähmt’ hatte, veränderten. Sie folgten dem Heer treu und nahmen jeden Befehl entgegen.
    Verdrossen stapften die Soldaten durch die immer sandiger werdende Landschaft.
    „Whuon hat sich

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