Drachen, Orks und Magier
Träume, die er gehabt hatte.
Doch dann nickte er.
„Verschwinden muss Aruba, das ist wahr. Aber du kannst dich nicht einfach über uns hinwegsetzen. Wir sind es, die kämpfen, und nicht du, Magier.“
„Und die Tiermenschen? Glaubst du, ohne diese Verstärkung auszukommen?“
Whuons Gesicht verdüsterte sich etwas.
„Ich weiß nicht, ob ich diese Kreaturen der Finsternis als meine Verbündeten betrachten soll. Sie hören auf deine Befehle und nicht auf unsere.“
„Ich bin euer Verbündeter!“
„Verbündeter? Vielleicht willst du die Menschen auch nur für deine Zwecke ausnutzen.“
Der Magier trat jetzt nahe an Whuon heran. Whuon blickte in die kalten, weißen Züge des Zauberers, der sich verzweifelt bemühte, seinem Gesicht etwas Warmes zu geben.
Er legte dem Thyrer eine Hand auf die Schulter.
„Warum misstraust du mir? Warum? Ich habe dir mehr als einmal das Leben gerettet. Dir und dem ganzen Heer.“
Ein kleines Lächeln huschte über die kalten Züge des Magiers, aber es war ein düsteres, verräterisches Lächeln, das Whuon abstieß.
„Aus unseren Herzen muss alles Misstrauen schwinden, sonst können wir die Magier von Aruba nicht besiegen. Du musst mir vertrauen. Und glaub mir: Ich habe die Tiermenschen voll in meiner Hand. Sie werden sich niemals zu unkontrollierten Handlungen hinreißen lassen.“
„Hoffen wir’s!“, brummte Whuon.
Der Thyrer erschrak etwas, als der Magier verschwand. Er war wieder allein.
10.
Am nächsten Morgen zog das Heer weiter.
Mit den Schwertern bahnten sich die Soldaten nun den Weg durch das immer dichter werdende Unterholz.
Die Tiermenschen wirkten erschreckend unbeteiligt. Sie gingen stumm ihres Weges und sagten keinen Ton. Nicht ein Stöhnen oder Ähnliches brachten sie über ihre lippenlosen Münder.
Gegen Mittag erreichte das Heer wieder eine weite Ebene, die nur ab und zu von kleineren Waldstücken unterbrochen wurde.
Doch was war das?
Whuon stieß Gorich an und deutete in die Ferne.
Einige gepanzerte Pferde wurden am Horizont sichtbar. Auf ihnen saßen stolze Ritter mit reich verzierter Rüstung und wehenden Bannern. Ihnen folgten die Fußsoldaten. Es mussten Tausende sein. Viele unter ihnen waren Tyker, aber ebenso viele waren Wolfs- und Echsenmenschen. Hin und wieder war auch ein Gorgosch zu sehen.
Es war eine gigantische Heeresmacht, die da heranzog. Der tralonische Admiral gebot seinem Heer zu halten.
„Die sind mindestens zehn mal mehr als wir“, brummte einer der Tralonier.
Schwerter blinkten im Sonnenlicht.
Immer größere Heeresmassen kamen über den Horizont und ihre Kette schien nicht abzureißen.
Whuon wollte seinen Augen nicht trauen!
In dem feindlichen Heer befanden sich Menschen aus Feuer! Sie trugen keine Waffen, denn allein ihre Körper waren Waffen genug. Überall, wo diese Feuermenschen hintraten, verkohlte das Gras am Boden.
Dröhnend und brüllend kam das Heer näher.
Whuon beobachtete die Echsenmenschen. Es schien ihm fast so, als wären ihre sonst so kühlen Verbündeten etwas beunruhigt.
Dann prallten die Heere mit voller Wucht aufeinander. Aber schon jetzt zeigte sich deutlich, wer der Überlegene war. Mit ihren flammenden Armen schmolzen die Feuermenschen die Schwerter ihrer Gegner und verbrannten die, die sie trugen.
Todesschreie gellten weit über die Ebene.
Whuon focht grimmig und zugleich verzweifelt. Warum tat Taquosch-Gran nichts?
Er hatte es doch in Dogord auch vermocht, die Wolfsmenschen zu vernichten. Und hinterher war es ihm sogar noch gelungen, die Toten für sich zu benutzen. Warum konnte es der Magier jetzt nicht?
Als Whuon wieder einen Gegner niedergerungen hatte, bemerkte er auf einem etwas entfernten Hügel eine Gestalt.
Der Thyrer erkannte die kalten, blassen Züge sofort. Es war Taquosch-Gran.
Er stand da und betrachtet aus der sicheren Entfernung das Schlachtgeschehen.
Whuon bahnte sich einen Weg durch die Kämpfenden. Hier und da stellten sich ihm Gegner in den Weg, die er eiligst niederrang. Der Thyrer wollte den Magier erreichen. Taquosch-Gran musste nun endlich Farbe bekennen, auf wessen Seite er stand.
Wütend und verbissen kämpfte er sich seinen Weg frei.
Schließlich konnte er zu dem Magier auf dem Hügel hinrennen. Taquosch-Grans Gesichtszüge wirkten finster.
Als er Whuon kommen sah, verfinsterten sie sich noch mehr.
„Was willst du hier, Whuon?“, zischte seine Stimme.
Whuon stellte sich breitbeinig vor dem Magier auf.
„Was ist los mit dir? Warum lässt du
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