Drachen, Orks und Magier
so plötzlich gekommen war. Lebte es in der Wüste?
Oder in den Ruinen von Gral-Syrrha?
Gorich riss sein Schwert aus dem Gürtel und stapfte grimmig auf das Tier zu, während Yarum die Pferde zu beruhigen suchte.
Das Katzenwesen stieß ein barbarisches Schreien aus.
Mit einem gewaltigen Satz war es bei Gorich. Die scharfen Krallen des Untiers schlugen nach dem Thyrer.
Für einen Moment trafen sich Gorichs Blicke mit denen der Raubkatze. Das Tier entblößte die mörderischen Reißzähne.
Gorich stieß einen Schrei aus und stürmte mit dem Schwert in der Hand auf das Katzenwesen zu. Seine Klinge schnitt den Pelz des Tieres auf.
Erschrocken wich das Monstrum einige Schritt zurück und stieß ein markerschütterndes Fauchen aus.
Yarum kostete es viel Mühe, die Pferde unter Kontrolle zu halten.
Wütend trat das Katzenwesen einen Schritt auf Gorich zu.
Auch Whuon näherte sich nun dem Kampfgeschehen. Er postierte sich breitbeinig hinter Gorich.
In den Augen des Tieres blitzte nackte Mordlust.
Kostbare Sekunden vergingen mit Nichtstun.
Da plötzlich sprang das Katzenwesen. Gorich stolperte und da war das Monstrum direkt über ihm.
Es hob die Pranke zum tödlichen Schlag.
Aber Whuon war schneller.
Wütend war er herangestürmt und hatte dem Wesen mit einem Hieb die Pranke vom Restkörper getrennt.
Dadurch fand Gorich Gelegenheit, dem Untier sein Schwert in den Körper zu rammen. Leblos sackte der massige Körper zur Seite. Gorich zog seine Waffe aus dem Leib der Katze und stand auf.
Langsam beruhigten sich die Pferde.
„Das war Rettung in letzter Minute“, gestand Gorich. Whuon nickte müde. „So ungefährlich scheint diese Stadt doch nicht zu sein“, brummte er düster. Grimmig blinzelte er zur untergehenden Sonne.
„Wir können nur hoffen, dass uns heute Nacht nicht noch mehr von diesen Bestien begegnen!“, rief Yarum.
Whuon deutet mit dem Schwert auf den Kadaver des Katzenwesens.
„Wir könnten ihn essen“, sagte er leise.
„Essen?“, empörte sich Yarum.
„Ja!“
Der Karawanenführer verzog missmutig das Gesicht. Der Gedanke an diesen Braten schien ihm nicht zu gefallen.
„Mir scheint, Yarum, du willst lieber verhungern als eine unappetitliche Speise zu dir nehmen“, stellte Whuon spottend fest. Gorich hatte unterdessen einige der Holzeimer zu Brennholz verarbeitet und sie schön aufgeschichtet.
Späte brieten sie dann das Fleisch des Katzenwesens.
Als sie dann aßen, stellte sich Yarum zwar zunächst etwas an, sah dann aber auch ein, dass er ohne Essen nicht leben konnte. Missmutig würgte er einen Brocken nach dem anderen hinunter. Auch Whuon musste zugeben, dass das Fleisch der Bestie nicht gerade schmackhaft war, aber im Augenblick besser als nichts.
„Hoffentlich stört uns heute Nacht niemand“, sagte Gorich.
„Wir müssen Wachen einteilen“, stellte Whuon nur fest. Aber diese Feststellung genügte, um bei Yarum Erregung hervorzurufen.
„Hör mal, Whuon! Ich bin todmüde!“
Whuon nickte.
„Das bin ich allerdings auch.“
„Ich kann unmöglich …“
„Keine Sorge, Yarum. Ich werde sowieso die erste Wache übernehmen. Du kannst von mir aus gegen Morgen dran kommen“, beruhigte der Thyrer. Yarum nickte erleichtert.
Die anderen legten sich also hin und Whuon hielt Wache.
Er saß da und spähte in die Dunkelheit.
Hinter jeder der alten Ruinen konnte in diesem Augenblick ein Monstrum hervorschauen.
Whuon hatte das Schwert griffbereit im Gürtel.
+
Whuon war wohl etwas eingenickt. Mit Schrecken bemerkte er dies. Hastig blickte er sich um. Eine riesenhafte Tarantel schlich sich durch die Straßen auf die drei Freunde zu.
Whuon weckte eilig die anderen. Gebannt sahen sie auf das Untier. Nein! Das konnte es nicht geben, das konnte nicht sein! Aber es gab die Tarantel doch. Oder etwa nicht?
Hatte Thagon nicht etwas von Trugbildern gesagt, die er erzeugen konnte und die für jeden, der sie nicht erkannte, absolut tödlich waren? Whuon versuchte sich zu erinnern.
Und das Katzenwesen! Wenn es ein Trugbild gewesen war, welches absolut tödlich war, wie hatten Gorich und Whuon es dann besiegen können?
Auf der anderen Seite hätte Thagon ihnen ja auch zehn dieser Bestien auf einmal schicken können. In diesem Falle hätten sie keine Chance gehabt. Aber Thagon schien mit ihnen spielen zu wollen.
Diese Tarantel! Auch sie musste ein Trugbild sein. Wie hätte sie in dieser todbringenden Einöde überleben können?
Diese Tarantel muss ein Trugbild sein!
Seine
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