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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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musste ihnen eine kurze Pause zugestanden werden.
    Es war ein Wunder, dass sie überhaupt so lange mitgemacht hatten, dachte Whuon.
    Aber sie mussten durchhalten!
    Nach der Sonne bestimmten sie ungefähr die Richtung, in die sie reiten mussten, wenn sie Sorgarth erreichen wollten. Aber sonst hatten sie keine Möglichkeiten zur Orientierung.
    Nicht nur bei den Tieren hatte der Ritt Spuren hinterlassen, sondern auch bei den Menschen.

    Sie hingen müde im Sattel und ließen sich von ihren Pferden daherschleppen.
    Gorich war der einzige unter ihnen, dem es gelang, ein wenig im Sattel zu schlafen.
    Gewaltsam versuchte Whuon, seine Augen offenzuhalten.
    Überall konnten Gefahren lauern. Schon im nächsten Moment konnten am Horizont Wolfsmenschen oder gar Gorgasch erscheinen.
    Er durfte nicht schlafen, so sehr er sich auch danach sehnte. Leise fluchend trieb er sein Pferd zu noch größerer Eile an. Aber sein Reittier wurde von Schritt zu Schritt schwächer. Es würde nicht mehr lange dauern, und es würde zusammenbrechen und nie wieder aufstehen.
    Müde blinzelte Whuon in die Sonne.
    Niemand sagte ein Wort. Schweigend und zu Tode erschöpft zogen sie daher.
    Ohne Mut und ohne Hoffnung.
    Da!
    Whuon wollte seinen Augen nicht trauen!
    Am Horizont tauchte eine Ruinenstadt auf.
    Whuon rieb sich die Augen. Aber die Stadt blieb. Der Thyrer glaubte nicht daran, dass noch Menschen in ihr lebten. Aber vielleicht gab es noch einen Brunnen.
    „Seht!“, rief er erfreut.
    Jetzt erst bemerkten die anderen die Ruinen. Müde und mit einem Schimmer der Hoffnung in ihren Zügen blickten sie auf die verwitterten Ruinen.
    „Wir sind in die falsche Richtung geritten!“, stellte Gorich bitter fest. Er wandte sich an Whuon.
    „Dies wird die Stadt sein, in der uns die Wolfsmenschen gefangen nahmen.“
    Whuon blickte misstrauisch zu den Ruinen.
    „Da bin ich mir nicht sicher“, sagte er zuversichtlich.
    Der Hoffnungsschimmer, der aufgeglimmt war, war nach Gorichs Bemerkung fast ganz wieder zertreten worden.
    Rasch rückte die Stadt näher. Es musste früher eine große Stadt gewesen sein –gewiss so groß wie Himora.
    „Nein, dies ist eine andere Stadt“, behauptete Whuon, als sie durch die öden und verkommenen Straßen ritten.
    „Die könnte Gral-Syrrha sein. In den alten Schriften wird von dieser Stadt berichtet. Sie soll so groß wie Sorgarth gewesen sein. Eines Tages ist sie von einem Sandsturm verschlungen worden“, erklärte Yarum.
    Gorich zuckte mit den Schultern.
    „Dieses Schicksal scheint Gral-Syrrha mit vielen Städten in dieser Region zu teilen.“ Yarum nickte. „Die Wüste rückt unaufhaltsam vor. Nach und nach wird sie auch die letzten Inseln menschlicher Zivilisation, die sich bisher in diesem Meer des Chaos halten konnten, verschlingen.“

    „Da! Ein Brunnen!“, rief Whuon.
    Tatsächlich befand sich auf einem etwas größeren Platz ein Brunnen.
    Whuon sprengte auf den Brunnen zu.
    Er sprang von seinem Tier und blickte in den Brunnen.
    „Es ist noch Wasser in ihm. Nicht viel, aber es wird für uns reichen“, stellte der Thyrer fest. Er nahm einen der herumliegenden Eimer und ließ ihn an einem an einer Winde befestigten Seil hinunter. Glücklich zog er den ersten Eimer Wasser hoch, den er seinem Pferd überließ.
    „Weißt du, wo Gral-Syrrha lag, Yarum?“, fragte Gorich.
    Der Karawanenführer nickte.
    „Ja. Ich habe jetzt einen Anhaltspunkt für unsere Position.“
    Gorich und Yarum stiegen nun auch von ihren Pferden und tränkten sich und ihre Tiere.
    „Ich denke, dass wir es riskieren können, die Nacht hier zu verbringen“, meinte Whuon zuversichtlich.
    Gorich nickte ihm zu.
    „Es sieht alles ungefährlich und ruhig aus“, bestätigte er.
    „Es sieht so aus. Aber der Schein kann trügen“, warnte Yarum.
    „Wir werden Wachen einteilen müssen“, kündigte Whuon an.
    Am Horizont senkte sich blutrot die Sonne. Sie sandte ihre letzten Strahlen über die ewig wandernden Sanddünen der großen Wüste von Tykien.
    „Ich bin todmüde“, bekannte Gorich.
    „Das sind wir alle“, gab Whuon bissig zurück.
    „Wo schlagen wir unser Lager auf?“, fragte Gorich.
    Whuon blickte sich um. Da erblickte er ein langes schwarzes Katzenwesen von ungewöhnlicher Größe, das sich von hinten angeschlichen hatte. Auf 12 Beinen lief es auf sie zu. Es war ein mächtiges Tier. Spitze Reißzähne blitzten in dem gefräßigen Maul, und die roten Augen funkelten hässlich und grausam.
    Whuon fragte sich, woher dieses Tier

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