Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
stürmen, da hörten sie Brantons Stimme.
    „Nehmt mich mit!“, riefen seine bleichen Lippen, aus denen jeder Blutstropfen geschwunden zu sein schien.
    Aworn und Shunock kehrten von der Tür zurück und halfen dem blassen, kranken Mann beim Gehen. Langsam gingen sie mit ihm nach draußen – Whuon und Thrak folgten.
    Branton zitterte vor Kälte – trotz seines warmen Mantels. Er lehnte sich an den Mast.
    In der Ferne sahen die Männer einige Dutzend Reiter durch den Nebel reiten. Sie ritten auf dem Nebel, als wäre er fester Grund. Es waren grauenerregende Gestalten.
    Ihre schwarzen Mäntel flatterten ihnen nach, ihre mächtigen Äxte schwangen sie über dem Kopf. Es war unverkennbar, welches Ziel sie hatten. Ihr Ziel musste die SEDELLAH sein.
    Whuon wandte sich an Thrak.
    „Waren das die Gefahren, von denen du sprachst?“
    „Ja.“
    „Wer sind sie?“
    „Sie sind die Räuber des Kosmos. Sie suchen ganze Welten heim und rauben sie aus.“

    „Dann ist es ihnen möglich, zwischen den Dimensionen zu reisen?“
    „Ja. Leider. Irgendwo zwischen den Dimensionen sollen sie ihr Schloss haben, wo sie ihre Reichtümer angehäuft haben.“
    Whuon wandte den Blick sinnend zu den Reitern hin.
    „Sie reiten daher, wie auf festem Boden …“
    „Aber in Wirklichkeit berühren die Hufe ihrer Pferde nur selten feste Erde“, meinte Thrak dazu. Er zog mit einer schnellen Bewegung sein Schwert, denn die schwarzen Reiter waren jetzt nahe herangekommen.
    Ein markerschütternder Schlachtruf gellte aus der Kehle eines der gespenstischen Reiter.
    „Wehrt euch!“, hörte Whuon danach die Stimme Gorichs rufen.
    Triumphierend schwenkte der erste Reiter seine Axt. Er holte zu einem gewaltigen Hieb gegen die Leute auf dem Schiff aus. Doch unsichtbare Hände entrissen ihm seine Waffe. Der düstere Krieger fluchte in einer unbekannten Sprache.
    Branton schleppte sich weiter an den düsteren Krieger heran. Die Männer vom Schiff sahen, wie Brantons blasses Gesicht grün anlief. Es war ein unnatürliches, giftiges Grün. Dann hielt er seine flache Hand dem Reiter entgegen.
    Der düstere Krieger achtete nicht darauf. Statt dessen zog er mit einer raschen Bewegung ein Schwert hervor.
    Da kam ein greller Strahl aus Brantons Hand, der den schwarzen Ritter direkt traf.

    Leblos stürzten Pferd und Reiter in die Unendlichkeit des Nebels. Plötzlich wurden sie nicht mehr von ihm getragen, als wäre er fester Boden.
    Die anderen Reiter schien dies zu erschrecken. Zögernd wichen sie zurück. Bald waren sie nicht mehr zu sehen.
    Branton fiel hierauf kraftlos zu Boden.
    Gorich und Shunock bemühten sich um ihn und trugen ihn in die Kajüte zurück.
    „Jetzt wissen wir es: Branton ist ein Magier!“, sagte Gorich leise.
    Whuon nickte leicht.
    „Aber er hat uns allen das Leben gerettet, das sollten wir nie vergessen – was für ein Monstrum dieser Branton auch sein mag“, fiel Thrak von Aggrgor ein.
    Whuon musste dem Burgherrn von Aggrgor zustimmen, wenn er auch gegen jede Art von Magiern ein gewisses Misstrauen hegte.
    „Hoffentlich kehren diese schwarzen Reiter nicht zurück“, gab Whuon seiner Hoffnung Ausdruck.
    „Ja“, stimmte Gorich ihm zu. „Wir wissen nicht, ob Branton einen zweiten Angriff auch noch abwehren könnte. Er sieht ziemlich krank und erschöpft aus.“
    „Sie werden zurückkehren“, murmelte Thrak.
    „Du bist schon mit ihnen in Berührung gekommen, Thrak?“, rief Whuon erstaunt aus. Der Lord nickte, und seine Züge verdüsterten sich.
    „Nur ein Einziger von ihnen griff einst Burg Aggrgor an. Zehn meiner besten Leute fielen in diesem Kampf. Es war grauenvoll, wie er gewütet hat.“
    Whuon bemerkte, wie sich die Hände des Lords zu Fäusten ballten. Er konnte ihn wohl verstehen.
    +
    Branton hatte sich zum Bug der SEDELLAH geschleppt. Er lehnte sich an die Reling, um nicht zusammenzubrechen.
    Es waren nur wenige an Deck. Die meisten waren in der Kajüte und vergnügten sich mit Kartenspielen und anderen Dingen.
    Whuon beteiligte sich nicht an solchen Dingen. In jedem anderen Fall hätte er gern mitgespielt, aber die Lage erschien ihm als zu ernst, als dass er jetzt spielen konnte.
    Er lief an Deck hin und her und warf manchmal einen Blick zu Branton, dem Magier.
    In seinem Mantel und mit seinem bleichen Gesicht wirkte er wie ein Gespenst.
    Vielleicht war er auch eines, überlegte Whuon.
    Schwankend stand Branton an der Reling.
    Nun ging Whuon auf den Magier zu. Der Thyrer stellte sich neben ihn an die

Weitere Kostenlose Bücher