Drachen, Orks und Magier
der sich von dem Sturz rasch erholte. Er griff nach seiner Axt und stürmte mit gewaltiger Wucht auf den Thyrer zu, der im letzten Moment dem tödlichen Schlag des schwarzen Mannes ausweichen konnte. Das Schwert Whuons und die Axt des Reiters prallten erbarmungslos aufeinander. Es lag eine unmenschliche Kraft in dem Düsteren, der sein Gesicht durch eine schwarze, düstere Maske schützte, so dass Whuon sein Gesicht nicht erkennen konnte.
Grimmig standen sich die beiden Gegner gegenüber und schlugen aufeinander ein.
Der Düstere wagte einen überraschenden Ausfall gegen den Thyrer, welcher einige Schritte zurückweichen musste. Dabei stolperte er über den herumliegenden Leib eines Erschlagenen und fiel zu Boden.
Über sich sah er die Maske des Reiters. Und er sah die schwarze, grauenhafte Axt über sich und auf ihn zuschnellen. Im letzten Augenblick gelang es ihm, sich zur Seite zu rollen, und die Axt des Finsteren schlug in die Holzplanken der SEDELLAH.
Noch bevor der Reiter seine Waffe aus dem Holz gezogen hatte, sprang Whuon auf und stieß ihm sein Schwert in den Leib.
Doch was war das?
Aus der Wunde floss nicht ein Tropfen Blut!
Schnell riss Whuon sein Schwert aus dem Leib des anderen, als er sah, dass sein Schlag wirkungslos war. Bei einem normalen Menschen hätte dieser Hieb den sicheren Tod zur Folge gehabt. Aber nicht bei diesem finsteren Gesellen. Er riss seine Axt aus dem Holz und holte zu einem erneuten Schlage aus. Mit letzter Kraft gelang es Whuon, den Hieb zu parieren.
Er wusste, dass er gegen einen solchen, schier unverwundbaren Gegner kaum eine Chance hatte.
Drohend kam die düstere Gestalt auf den Thyrer zu. Wieder holte der Reiter zu einem seiner gefährlichen Schläge aus und auch diesmal konnte Whuon nur mühsam parieren. Eine ungeheure Wucht lag hinter den Schlägen dieses Monstrums.
Das Grauen packte den Thyrer. Wieder musste er einige Schritt zurückweichen. In einem Augenblick, da sich der Reiter eine Blöße gab, holte Whuon zu einem gewaltigen Hieb aus und schlug dem Düsteren den Kopf vom Leibe.
In einem hohen Bogen flog sein Haupt in den Nebel. Noch bei seinem Flug zerfiel es zu Staub.
Der Reiter schwankte etwas. Die Axt schlenkerte unkontrolliert in seiner Hand.
Doch er fiel nicht zu Boden, sondern torkelte weiter auf Whuon zu. Er war jetzt blind – seine Augen waren mit seinem Haupt von seinem Körper getrennt worden.
Der Thyrer erkannte dies, steckte sein Schwert wieder an seinen Ort und warf sich mit aller Gewalt gegen den Reiter.
Der versuchte verzweifelt, die Reling zu ertasten und sich an ihr festzuhalten.
Doch er fand sie in seiner Blindheit nicht.
Whuon hatte all seine Kräfte zusammengenommen. Mit dieser Wucht schleuderte er das Monstrum gegen die Reling. Sie brach und der Düstere stürzte in den Nebel.
Whuon musste sich sehr bremsen, um nicht mit dem Reiter in die Unendlichkeit zu fallen.
Der Thyrer atmete für einen Moment auf.
Aber da sah er den zweiten Reiter, der die SEDELLAH erreicht hatte. Auch sein Pferd war wohl schon zerstückelt worden, denn er lief zu Fuß.
Gorich, Thrak von Aggrgor, Aworn und einige andere umringten ihn und kämpften mit ihm.
In seinem Körper steckten schon mehrere Lanzen, aber sie schienen den düsteren Reiter nicht zu stören. Kein Blut floss aus seinen Wunden.
Mit furchtbaren Hieben lichtete er die Reihen derer, die ihn umringten.
Immer wieder bohrten sich Lanzen in seinen Körper, aber sie machten ihm nichts aus, außer, dass sie ihm seinen schwarzen Umhang zerfetzten und aufrissen.
Da hieb Gorich dem Monstrum den Kopf vom Leib, und das Ungeheuer torkelte blind umher.
Jetzt hatten die Männer leichtes Spiel mit ihm.
Whuon sah erschrocken, wie einige Dutzend der schwarzen Reiter nun aus dem Nichts auftauchten. Aber sie waren offenbar nicht zum Kämpfen gekommen. Einer von ihnen schwang ein Seil über dem Kopf, was er dann am Bug der SEDELLAH
befestigte. Andere Reiter, die ebenfalls Seile hatten, taten dasselbe.
Mit einer dämonischen Kraft zogen die schwarzen Pferde der Finsteren die SEDELLAH durch den Nebel.
Wohin mochten sie das Schiff bringen?
6.
Tatenlos mussten die Männer der SEDELLAH zusehen, wie die mächtigen Pferde der schwarzen Reiter das Schiff durch den Nebel zogen. Es war ungewiss, wohin der Weg ging. Zumindest war es für Whuon und die anderen eine große Erleichterung, dass sie jetzt nicht mehr den peinigenden Angriffen der Reiter ausgesetzt waren.
Aber die Bedrohung war noch lange nicht aus
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