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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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größer. Eine goldene Tür stand weit offen und Whuon betrat das Schloss.
    Die Helligkeit, die hier herrschte, wirkte auf ihn verwirrend. Er war das Halbdunkel des Korridors gewöhnt.
    Eine Treppe führte in die Höhe. Mit vorsichtigen Tritten stieg Whuon sie hinauf.
    Und dann gelangte er in einen großen Saal. Es schien ein Thronsaal zu sein. Auch dieser strahlte hell, und in der Mitte stand ein Thron, auf dem eine weißhaarige Gestalt saß. Whuon schöpfte neue Hoffnung. Ob dies Yllon war?
    „Hallo“, rief der Thyrer laut. Die Gestalt auf dem Thron regte sich. Der Weißhaarige blickte Whuon fragend und wissend zugleich an. Der Thyrer wagte es nicht, noch einen Schritt näherzukommen.
    „Was willst du von mir?“, fragte der Weißhaarige.
    „Bist du Yllon von Aryn?“, fragte Whuon mit einem prüfenden Ton in seiner Stimme.
    „Ja, ich bin Yllon. Aber was willst du hier in der goldenen Stadt Aryn?“
    „Ich will Hilfe!“
    „Hilfe? Wer sollte dir helfen, ich bin alleine in dieser Stadt.“
    „Du sollst mir helfen, Yllon!“
    „Ich?“
    „Ja, du. Und ich weiß, dass du mir helfen kannst.“
    Der Magier winkte mit den Händen.
    „Komm näher, Fremder.“
    Der Thyrer gehorchte. Ihm missfiel, dass bei dem Magier jede Bewegung so langsam und bedächtig war. Er schien viel Zeit zu haben. Natürlich! Er lebte ja im Korridor und hier gab es keine Zeit. Whuon stand nun direkt vor dem Magier, der müde auf seinem Thron hockte.

    „Wer bist du?“, fragte die Stimme Yllons nun etwas weicher.
    „Mein Name ist Whuon. Und ich brauche deine Hilfe. Ich weiß, dass du mir helfen kannst.“
    „Hilfe?“ Der Magier lehnte sich zurück und richtete seine Blicke aufmerksam auf den Thyrer. „Was für Hilfe möchtest du? Und in welcher Angelegenheit?“
    „Meine Freunde! Sie sind auf einer Gefangenenwelt der schwarzen Reiter. Sie stammen aus tausend Welten und möchten wieder in ihre Heimatwelten. Man sagte mir, dass du …“
    „Ja, ich kann dir helfen. Und ich werde es auch!“
    Der Magier erhob sich von seinem Thron. Whuon hatte nicht geglaubt, ihn so schnell für sich gewinnen zu können.
    Unruhig lief er hin und her.
    „Du bist selbst schon auf der Welt gewesen, wo sich deine Freunde nun befinden, Whuon?“
    „Ja!“
    „Dann denke jetzt ganz intensiv an diese Welt. Ich werde deine Gedanken lesen und die Welt erkennen, auf der du dich befandest!“
    Der Thyrer nickte nur. Er schloss die Augen und dachte intensiv und konzentriert an die Gefangenenwelt. Er dachte an die Äxte, die zu eigenem Leben erwacht waren und ihn so arg bedrängt hatten. Nur wenig später hatte eine dieser Äxte dann auf seiner Seite gekämpft und ihm bei der Vernichtung der schwarzen Reiter geholfen.
    Dann dachte er an die Riesenfarne, die hier überall wucherten und natürlich an die finstere Grotte, in der er zusammen mit den anderen gehaust hatte.
    „Das genügt!“, fuhr die Stimme Yllons zwischen seine Gedanken.
    Whuon öffnete die Augen. Aber um ihn herum war nicht mehr Yllons glitzernder Thronsaal. Um ihn herum wucherten riesige Farne und vor ihm öffnete sich eine finstere Grotte. Und vor dieser Grotte stand Gorich. Seine Züge verrieten Überraschung.
    Langsam ging er auf Whuon zu.
    Er deutete auf Yllon von Aryn.
    „Wer ist das?“, wollte er wissen.
    „Das ist Yllon!“
    „Yllon!“ Gorich war überrascht. „Wie sollte Yllon hierher kommen?“
    „Ich bin Yllon, du kannst Whuon getrost Glauben schenken“, ließ sich die sanfte Stimme des Magiers vernehmen.
    Gorich wandte sich wieder an Whuon.
    „Wie hast du ihn gefunden und hierher gebracht?“
    „Das werde ich dir später erzählen. Ruf die anderen! Wo sind sie?“
    Gorich senkte betrübt sein Haupt. Trauer stand in seinen Zügen zu lesen, und Whuon ahnte etwas. Es war eine unbestimmte, unbegründete Ahnung, aber sie war vorhanden.
    „Was ist mit dir los, Gorich?“, schimpfte der Thyrer aufgebracht. Gorich hob den Kopf und rief laut: „Kommt her!“
    Whuon und Yllon blickten sich um. Hinter den Riesenfarnen krochen einige Gestalten hervor. Whuon erkannte Aworn, Orleif und Thrak.
    „Das ist alles, was von uns übrig geblieben ist“, erklärte Aworn mit heiserer Stimme.
    „Wie konnte das geschehen?“, rief Whuon entsetzt aus. Gorich legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Plötzlich kamen die schwarzen Reiter aus dem Korridor zu uns und metzelten uns nieder. Wir konnten in letzter Minute in den Wald fliehen. Hierhin trauten sich die Düsteren aus irgendeinem Grunde

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