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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Tag verstrich und die Laune der Soldaten wurde erwartungsgemäß immer schlechter.
    Doch der starke Wind ließ Whuon hoffen, dass sie Gara schnell erreichen würden.
    Der Thyrer kannte die Stadt. Sie war schön und reich und von Wäldern umgeben.
    Sie konnte sich gut mit den anderen großen Städten dieser Welt messen.
    Doch eines Tages stiegen am Horizont schwarze Rauchfahnen empor, gerade als die Flotte in die große Bucht von Gara einfuhr.

    „Da gibt es keinen Zweifel! Der Feind war vor uns in Gara“, brummte einer der Seeleute verdrossen.
    Als die Schiffe näherkamen, konnte man das volle Ausmaß der Zerstörungen sehen. Lodernde Flammen verschlangen die fein verzierten Holzhäuser der Leute von Gara. Auf den Straßen lagen Leichen umher und verbreiteten einen unangenehmen Geruch.
    Die Männer an Deck blickten entsetzt auf die einstmals so schöne Stadt. Nichts als Trümmer waren von ihr übrig geblieben – und Leichen.
    Als das erste Entsetzen überwunden war, brachen unter den Seeleuten laute Unmutsäußerungen hervor. Wutschreie hallten den lodernden Flammen entgegen.
    Wie geplant landete die Flotte dann in Gara.
    „Sie sind mit einer zerstörerischen Gründlichkeit vorgegangen“, brummte Orleif bitter.
    Die Soldaten schlugen zwischen den ausgebrannten Ruinen ihre Nachtlager auf.
    Zuvor waren Trupps unterwegs gewesen, um die Stadt nach Überlebenden abzusuchen. Aber sie waren alle erfolglos zurückgekehrt.
    Whuon kauerte am Lagerfeuer. Ein Soldat, der bei den Suchern gewesen war, trat zu ihm und den anderen, die sich um dieses Feuer scharten.
    „Diese verfluchten Tyker haben aber auch alles mitgenommen!“
    Der Mann warf seinen Bogen und seinen Köcher auf den Boden.

    „Selbst die Getreidespeicher waren leer.“
    „Es geht das Gerücht um, dass die Tyker übernatürliche Freunde hätten“, brummte einer der anderen. Whuon horchte auf.
    „Alles Quatsch!“, rief der, der bei den Suchern gewesen war. Er warf nun auch noch den Gürtel mit seinem Schwert und seiner Axt zu Boden und ließ sich selbst auch hernieder. Der Schein des Feuers ließ gespenstische Schatten auf seinem Gesicht tanzen. Der Krieger nahm einen tiefen Schluck aus seiner Feldflasche und nickte den anderen zu.
    „Ihr werdet sehen, diese Geschichte mit den übernatürlichen Freunden unserer Gegner ist nur ein Märchen.“
    „Ich habe sie schon gesehen, diese übernatürlichen Freunde“, sagte Whuon. Die Blicke der anderen starrten jetzt den Thyrer an.
    „Du kommst aus Thyrien?“, fragte der Tralonier nun, wobei er noch einen Schluck aus seiner Flasche nahm.
    Whuon bestätigte.
    „Ich bin in Simacra zu Hause.“
    „Hör mir zu, mein thyrischer Freund. Bei euch, in den großen Städten eures Landes, sieht man so manches, was man in dieser Wildnis nicht sieht. Ich habe schon viele Meere befahren und Küsten gesehen und Wüsten durchzogen, aber ich sah nie etwas, was ich nicht auf natürliche Weise erklären konnte.“

    Der Tralonier nickte heftig, wie zur Bekräftigung seiner Worte.
    „Ich habe auch schon unendlich viele Küsten gesehen und Länder bereist. An das Übernatürliche glaubte ich nie und die Sagen der Völker dieser Welt hielt ich immer für bloße Dichtung. Bis ich sie gesehen hatte, die Wolfsmenschen und die Gorgosch.
    Sie waren genauso, wie es in den alten Geschichten, die man sich in der Gegend um Pimora erzählt, heißt.“
    Der Tralonier zuckte mit den Schultern.
    „Ich glaub nicht dran!“
    „Hoffen wir, dass du unrecht hast und dass unsere Feinde keine übernatürlichen Freunde haben“, meinte ein anderer Krieger in echter Besorgnis.
    Zunächst blieb es dabei. Man wickelte sich in seine Decken und versuchte zu schlafen.
    Whuon träumte.
    Vor seinem geistigen Auge erschien eine Kuppelstadt in der Wüste. Aruba! Ja, es musste die Stadt des einsamen Magiers sein. Strahlend schön stand sie vor seinem geistigen Auge da. Aber es war eine düstere, verräterische Schönheit. Tiefer Hass überkam Whuon, als er die Stadt erkannte.
    Aber der Traum war noch nicht zu Ende.
    Whuon sah sich selbst an der Spitze eines großen Heeres gegen diese Stadt reiten.
    Es waren grimmige, verzweifelte Gestalten, ein Heer, aus allen Völkern zusammengewürfelt und vom ewigen Kampf gezeichnet. Doch als das Heer die Kuppel fast erreicht hatte, verschwand Aruba plötzlich. Als ob sich die Stadt in Luft aufgelöst hätte! Whuon wachte auf und schnellte hoch. Der Traum hatte ihn aus irgendeinem Grund sehr erschreckt. Warum, das konnte

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