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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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atemberaubenden Schnelligkeit.
    Und dann war nichts mehr von ihr übrig als Staub, der vom Nebel des Korridors zwischen den Dimensionen verschlungen wurde. Die SEDELLAH war nun wieder allein. Um sie herum lag nur Nebel und an Bord befand sich nur ein Mann: Whuon.
    Der Thyrer blickte sich sorgsam an Deck um. Die Leichen der gefallenen Seeleute lagen nicht mehr an Deck. Die schwarzen Reiter mussten sie entfernt haben. Diese düsteren Kreaturen hatten so gut wie nichts auf dem Schiff gelassen. Selbst Dinge, die einen vergleichsweise geringen Wert hatten, hatten sie mitgenommen. Ihre Habgier musste unersättlich sein, dachte der Thyrer.
    Was sollte er jetzt tun? Wie konnte er seinen Freunden auf der Gefangenenwelt helfen?

    Zunächst sah er jedenfalls keinen Weg. Zuerst hatte er daran gedacht, mit den schwarzen Pferden, die ja durch die Dimensionen reisen konnten, seine Freunde zu retten. Aber diese Pferde waren nun zu Staub zerfallen. Was blieben ihm also noch für Möglichkeiten?
    Er musste zu dem Magier von Aryn! Er musste zu Yllon, wenn er sich auch nicht ganz sicher war, ob es diesen Magier überhaupt gab. Er konnte ebenso ein Mythos aus der Welt Thrak von Aggrgors sein, wer wusste das?
    Aber Whuon wusste auch, dass er nur dann diese Stadt Aryn erreichen würde, wenn er den Willen dazu hatte. Und dass er Yllon nur dann gegenübertreten konnte, wenn er dessen Existenz nicht in Frage stellte. Denn hier im Korridor erreichte man seine Ziele nicht durch die Kraft des Körpers, sondern durch die Kraft des Willens und des Glaubens.
    Und wollte Whuon nicht alles versuchen, um seine Gefährten zu retten?
    Ja!, schrien seine Gedanken. Aber dann musste er auch an Yllon glauben, denn der Magier von Aryn war seine einzige Hoffnung.
    Whuon bemerkte mit Freude, aber nicht ohne zu Erschrecken, wie die SEDELLAH ihr Tempo in einem atemberaubenden Maße erhöhte. Das musste die Kraft seines Willens sein, dachte der Thyrer. Das Schiff fuhr ohne das Zutun irgendeiner Kraft, wie sie sonst Schiffe fortbewegte. Die Segel hingen schlaff von den Masten. Tatenlos sah Whuon zu, wie das Schiff sich seinen Weg durch den Nebel bahnte.
    Und der Thyrer merkte, dass, je intensiver er an Aryn dachte, desto schneller die SEDELLAH wurde. Ihre Geschwindigkeit war bereits sehr hoch, aber das Schiff beschleunigte noch immer.
    Der Thyrer hoffte nur eines: dass Yllon nicht ein solches Magiermonstrum wie Thagon war. Dass dieser Magier nicht nur ausnutzte, wo es etwas auszunutzen gab, sondern dass an ihm trotz aller Nichtmenschlichkeit doch ein Rest Menschlichkeit zu finden war. Doch der Thyrer merkte rasch, dass seine Zweifel und Grübeleien bezüglich des Magiers die Geschwindigkeit der SEDELLAH verlangsamten. Und so ließ er das Nachdenken sein.
    In der Ferne tauchte dann etwas Grelles, Blitzendes aus dem Nebel auf.
    Ob das Aryn sein konnte?
    Langsam tauchten die bizarr wirkenden Zinnen einer Stadt oder Burg aus dem Nichts auf. Es war eine Stadt, wie sie Whuon noch nie gesehen hatte. Sie war ihm so fremd und doch so vertraut. Es war so, als hätte man die architektonischen Richtungen von 1000 Welten in diesem Bauwerk vereinigt.
    Die Stadt glänzte in einem hellen Glanz. Sie schien ganz aus Gold zu sein, was den Thyrer sehr in Erstaunen versetzte.
    Aber irgendwie hatte die Stadt ein freundliches Aussehen. Sie war ein wohltuender Kontrast zu den ewig düsteren Hütten der Stadt der schwarzen Reiter.

    Die SEDELLAH legte ohne ein Zutun Whuons an einem goldenen Landesteg an.
    Der Thyrer sprang von Bord und ging den Steg entlang. Dann betrat er die Stadt.
    Sie schien wie ausgestorben. Nirgends regte sich etwas. Aber die Gebäude sahen nicht so aus, als hätte hier jemand geplündert. Sie strahlten in einem hellen Glanz.
    Vorsichtig setzte Whuon einen Fuß vor den anderen, denn er wollte den kunstvoll gefertigten Boden nicht zerstören.
    Dies musste Aryn sein, Whuon war sich jetzt ganz sicher. Für ihn gab es keinerlei Zweifel mehr (was er sich eigentlich nicht erklären konnte, denn es gab sonst kaum Dinge, an denen er nicht zweifelte).
    „Ist hier jemand?“, rief er laut aus. Seine Worte hallten zurück. und es schien dem Thyrer so, als wären sie ungehört geblieben. Whuon betrachtete die goldenen Häuser jetzt mit etwas Misstrauen. Sollte ihm hier vielleicht eine Falle gestellt werden?
    Doch die Stadt sah so friedlich aus.
    In ihrer Mitte erhob sich ein Schloss. Es glitzerte noch mehr als die anderen Gebäude, die es hier gab, und es war um ein Vielfaches

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