Drachen, Orks und Magier
Antwort auf diese Frage geben, eine Antwort, die sie befriedigte.
„Ich brauche euch alle. Euch alle, jeden einzeln! Denn um ein Weltreich zu beherrschen, wie es bald auf dieser Erde erstehen wird, brauche ich Helfer. Meine geistigen Energien reichen nicht aus, um alles und jeden zu kontrollieren. Deshalb müsst ihr mir zum gegebenen Zeitpunkt helfen.“
Taquosch-Grans Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Fratze.
„Etwas Wahres ist an deiner Antwort scheinbar dran“, bemerkte er nicht ohne einen spöttischen Unterton.
In Thagons Augen funkelte es wild.
„Jawohl! Eins ist wahr an seiner Antwort: dass er zu wenig geistige Energie besitzt. Aber der Rest ist erstunken und erlogen.“
Eine Welle ohnmächtiger Wut durchfuhr Thagon wild. Aber der Magier vermochte sich zu beherrschen. Er sagte zunächst einfach nichts. Unterdessen ging ein Raunen durch die Reihen der Zauberer.
„Ich will euch den wahren Grund dafür nennen, warum uns unser Freund Thagon braucht! Er zapft unsere geistigen Energien an“, rief Taquosch-Gran, um das Raunen zu übertönen. Plötzlich war es still. Das Raunen hatte aufgehört. Die Magier schienen schockiert zu sein.
„Ich muss schon zugeben: Meine geistigen Kräfte sind in letzter Zeit immer mehr zusammengeschrumpft“, meldete sich ein anderer Magier und andere nickten zustimmend.
„Da seht ihr also, was ihr an Thagon für einen Freund habt, an diesem Gedankenvampir!“, ereiferte sich Taquosch-Gran.
„Jetzt ist es aber genug!“, rief Thagons tiefe Stimme. Der Magier erhob sich, und seine Züge verrieten eine maßlose Wut.
„Ich habe mehr Macht, als du dir auch nur vorzustellen vermagst! Deshalb überlege dir gut, was du sagst“, rief er wütend aus.
„Macht? Natürlich hast du Macht. Aber diese Macht ist gestohlen und geliehen!“
Taquosch-Gran schleuderte Thagon diese Worte förmlich entgegen. Thagon fragte sich unterdessen, wie Taquosch-Gran nur darauf kommen konnte, dass er die Geistesenergien der anderen anzapfte. Es stimme, das musste der Magier zugeben.
Aber er war doch so vorsichtig gewesen, dass eigentlich keiner der Magier etwas hätte merken dürfen. War er wieder nicht behutsam genug gewesen?
Thagon verwünschte seine unvorsichtige Art. Aber was nützte dies jetzt?
Thagon sah seinem Gegenüber kalt in die Augen. Taquosch-Gran war schon immer ein sehr empfindsamer Magier gewesen. ob er es gespürt hatte, als man ihm Energien aus seinem Geist sog?
Es war möglich. Thagon sah all die bohrenden Blicke auf sich ruhen, die eine Erklärung von ihm forderten, eine Art Richtigstellung. Aber, was sollte er ihnen sagen? Die Wahrheit? Niemals! Aber was dann?
„Wer von euch glaubt Taquosch-Gran?“, fragte er jetzt donnernd.
Die Magier blickten sich untereinander betroffen an, aber niemand meldete sich.
Doch wohl mehr aus Angst als aus wirklicher Überzeugung. Mit triumphierenden Zügen wandte Thagon sich an Taquosch-Gran.
„Du stehst mit deiner Meinung allein da, mein Freund“, sagte er mit einem spöttischen Unterton.
„Die Tatsachen stehen auf meiner Seite“, behauptete Taquosch-Gran selbstsicher.
Mit einigen schnellen Schritten verließ er das Zimmer.
Thagon folgte ihm, während sich die anderen in Gespräche vertieften. Draußen, auf einem der vielen Flure, konnte er ihn einholen.
„Was willst du nun noch von mir, Thagon?“, schoss es dem Magier giftig entgegen.
Als Thagon nichts sagte, nickte Taquosch-Gran.
„Du willst mich aus dem Weg räumen“, stellte er ruhig fest.
„So kann man es nennen“, bestätigte der große Magier.
„Aber ich glaube, dass du dir das zu einfach vorstellst.“
„Das werden wir sehen!“
„Allerdings!“ Als Taquosch-Gran diese Worte gesprochen hatte, verschwand er plötzlich. Ein Zischen begleitete sein Verschwinden. Thagon war verwirrt. Entsetzt blickte er sich um. Hatte er Taquosch-Gran unterschätzt?
„Hier bin ich!“, rief eine Stimme in Thagons Geist. Sie gehörte Taquosch-Gran.
„Wo bist du?“, fragten Thagons Gedanken.
„Ist das so wichtig?“
„Wo bist du?“, wiederholte Thagon beinahe drohend.
„Das sage ich dir, wenn es mir gefällt. Da sieht man nun, wie groß deine Macht ist! Du kommst gegen mich nicht an, Thagon!“
„Ich bin stärker als du, das weißt du.“
„Du meinst immer noch, stark zu sein? Gut. Glaube an dieses Märchen ruhig weiter. Ich weiß es besser.“
„Was meinst du damit?“ Thagon überkam Angst. Tiefer Hass gegenüber Taquosch-Gran beherrschte den
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