Drachen, Orks und Magier
Puppe.
Jetzt erschien mitten im Raum plötzlich ein schwarzes Dreieck. Es war zuerst nur winzig, wuchs aber dann zu monströser Größe an.
„Was ist das?“, rief Taquosch-Gran ängstlich aus.
Der Doppelgänger des Magiers kam auf Taquosch-Gran zu und packte ihn. Er sah in seine eigenen Augen. Aber sie waren leer und tot. Sein Doppelgänger packte ihn, hob ihn hoch und warf ihn in das schwarze Dreieck. Taquosch-Gran schrie und wollte im letzten Augenblick noch etwas unternehmen. Aber es war bereits zu spät.
In weiter Ferne vernahm er nur noch das hässliche Lachen Thagons. Um ihn herum war für einen Moment nur Schwärze.
Aber die Schwärze verflog und der Magier gelangte in eine düstere Nebelwelt.
Seine Augen vermochten die ziehenden Nebelschwaden nicht zu durchdringen.
Wo war er hier?
Es war alles so seltsam fremd und doch vertraut.
Seine Füße standen im Nichts wie auf festem Grund.
Was mochte dies für eine Welt sein?
Taquosch-Gran fühlte in seinem Innern ein tiefes Unbehagen. Er wollte zurück. Er wollte nicht mehr in dieser Nebelwelt bleiben.
„Ich will hier raus!“, schrie er. Und er erschrak selbst über die Heftigkeit seines Ausrufes.
Irgendwie spürte der Magier, dass er sich nicht mehr in seiner Welt befand.
Irgendeine innere Stimme flüsterte es ihm zu.
Da riss vor ihm plötzlich der Nebel auf. Heller Sonnenschein drang zu ihm.
Taquosch-Gran sprang mit aller Kraft durch diesen Riss.
Um ihn herum befanden sich nun zwei miteinander kämpfende Parteien. Die einen kannte er – es waren die Wolfsmenschen. Wer die anderen waren, wusste er nicht.
Doch es schien so, als wären sie zum größten Teil Tralonier.
Hass kam in Taquosch-Gran auf. Hass gegen die Tralonier. Hass aber in erster Linie gegen Thagon.
„So einfach kommst du nicht davon, mein Freund Thagon“, brummte er grimmig vor sich hin.
Taumelnd sammelte er all seine geistigen Kräfte. Der Magier lächelte, trotz der gigantischen Anstrengung, die er unternahm.
+
In der Ferne vernahmen sie schwere Schritte.
„Sie kommen“, murmelte Thrak von Aggrgor.
„Eine Flucht hätte jetzt keinen Zweck mehr“, brummte Gorich. Er nahm sein Schwert und packte es fest mit beiden Händen.
Wütendes Gebrüll ertönte aus dem Halbdunkel des Kellergewölbes. Die Fackeln loderten gespenstisch.
Da kam der erste Wolfsmensch herbei. Wie ein Gespenst tauchte er aus der Finsternis auf – seine Waffe schreiend über dem Kopf schwingend. In seinen Augen loderte ein schreckliches Feuer und sein Mantel flatterte wild.
Gorich war da und schon kreuzten sich die Klingen. Funken sprühten und fuhren wie Blitze durch das Halbdunkel. Metall klirrte gegen Metall.
Mit gewaltiger Wucht prallten die Waffen aufeinander, und keine Seite war zum Nachgeben bereit.
Mit Schrecken sah Whuon die Gier in den Augen des Wolfsmenschen. Es war eine unmenschliche, grausame Gier. Ein weiteres der Wolfswesen stürmte herbei und Whuon stellte sich ihm in den Weg.
Behände und geschickt wich er den unbarmherzigen Hieben der Bestie aus, doch er spürte sehr wohl seine Müdigkeit. Bei jedem Schlag bedurfte es einer größeren Willensanstrengung Whuons, seinen Arm zu heben, um das Schwert zu führen.
Sein Gegner hingegen zeigte nicht die Spur von Müdigkeit. Ganz im Gegenteil!
Die Wucht seiner Hiebe wurde von Schlag zu Schlag größer. Doch was war das?
Plötzlich erstarrten die Augen von Whuons Gegenüber. Der Wolfsmensch ließ sein Schwert fallen und stürzte zu Boden. Auch mit Gorichs Gegner war dies passiert.
Das Gesicht des Wolfes war kreidebleich geworden. Kein Zweifel, ihre Widersacher waren tot.
Whuon wechselte mit Gorich einen fragenden Blick.
„Wie ist das möglich?“, rief er entsetzt und zugleich erleichtert aus. Gorich zuckte nur mit den Schultern.
„Wir können uns jetzt vielleicht aus diesem Keller wagen“, meinte Thrak.
„Das halte ich für zu gefährlich. Schließlich sind nur diese beiden gestorben und nicht die ganze Bande. Wir müssen auch weiterhin mit größter Vorsicht vorgehen.
Whuon lauschte.
„Niemand bewegt sich mehr im Keller“, erklärte er. Der Thyrer ging in die Richtung, aus der die Wolfsmenschen gekommen waren.
Da bemerkte er plötzlich eine Leiche im Halbdunkel. Es war der tote Körper eines Wolfsmenschen.
„Seht hier!“, rief er zu den anderen. Diese sprangen herbei. Ein blaues Leuchten ging vom Gesicht des Toten aus.
„Dahinten liegt noch einer!“, rief Thrak. Der grüne Mann deutete auf einen weiteren
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