Drachen, Orks und Magier
Thyrer als nächstes tun würde.
Da rutschte Whuon aus und auch sein Schwert entglitt ihm. Der Thyrer stieß einen Schrei des Entsetzens aus. Über sich bemerkte er die gekrümmte Klinge der Wolfsbestie. Im letzten Moment wich er zur Seite. Die Klinge sauste mit einem sirrenden Ton zu Boden, begleitet von einem wilden Fluchen des Wolfsmenschen.
Whuons Finger tasteten sich zu dem naheliegenden Schwert vor, doch das sah er schon wieder die Waffe des Gegners über sich. Wieder rollte er sich im letzten Augenblick zur Seite. Noch im selben Moment trat er gegen das Bein des Wolfsmenschen, um ihn zu Fall zu bringen.
Mit einem erschreckten Aufschrei stürzte die finstere Kreatur zu Boden.
Blitzschnell griff Whuon zum Schwert und gab mit einem mächtigen Hieb dem Wolfsmenschen den Todesstoß.
Der Thyrer blickte sich um. Überall lagen gefallene Tralonier herum, aber nur selten fanden seine Augen einen zu Fall gebrachten Wolfsmenschen. Das Kampfgetümmel war in vollem Gange, überall rangen die Menschen mit ihren nichtmenschlichen Gegnern.
Es war ein schrecklicher Kampf.
Whuon konnte sich gut vorstellen, wie solche Kreaturen in Kürze eine Stadt wie Gara auslöschen konnten.
Und schon zuckte vor Whuon ein gekrümmtes Schwert. Sofort besann sich der Thyrer wieder auf den Kampf. Er hielt seine Waffe fester. Der Wolfsmensch vor ihm fletschte grimmig die Zähne und knurrte vor sich hin, während er drohend auf den Thyrer zukam.
Whuon wartete diesmal nicht auf den Angriff seines Gegners, sondern ging selbst zur Offensive über. Mit einem wilden Angriff drängte er seinen Gegner einige Schritte zurück, was dieser mit einem tierisch klingenden Knurren honorierte.
Whuon spürte die Müdigkeit in seinen Armen und die Sehnsucht nach Ruhe. Aber er durfte dieser Sehnsucht auf keinen Fall nachgeben. Ein gekrümmtes Schwert sauste hernieder und Whuon konnte den Schlag des Tiermenschen in letzter Sekunde abwehren.
Und wieder musste er einen Schlag parieren und wieder. Die Schläge des Gegners kamen jetzt buchstäblich Schlag auf Schlag.
Diese Tiermenschen schienen immer frisch und ausgeruht, aber der menschliche Arm ermüdete einmal. Und Whuon spürte genau, wie seine Schläge zaghafter und langsamer wurden, wie er die Schläge und Hiebe seines Gegners nur noch mit Mühe parieren konnte.
Whuon packte jetzt mit beiden Händen die Waffe und schlug dem Feind in einem günstigen Augenblick den Kopf ab.
Die kopflose Gestalt stürzte zu Boden und schlug mit einem dumpfen Laut auf.
Whuon blickte sich um und sah die aussichtslose Gefechtslage. Die menschlichen Krieger taten sich schwer gegen Gegner, deren Arme nie erlahmten und deren Zahl sich nicht zu verringern schien. Ganz das Gegenteil war der Fall. Überall stürzten aus den Häusern weitere der Tiermenschen hervor. Brüllend und mit der Klinge in der Hand stürmten sie auf die unterlegenen Menschen. Whuon sah, wie sich langsam aber sicher die Formation der Tralonier aufgelöst hatte. Die Krieger wurden getrennt und in kleinen Gruppen oder auch völlig auf sich gestellt in Kämpfe mit den Wolfsmenschen verwickelt.
„Wir haben kaum noch eine Chance“, meinte Gorich resigniert.
„Ich glaube, man hat uns tatsächlich erwartet“, sagte Whuon leise.
Die beiden erblickten Thrak von Aggrgor, wie er mit einer der wölfischen Bestien focht. Thrak stolperte über einen Gefallenen und lag am Boden. Drohend erhob sich die Axt über dem Gestolperten.
Gorich und Whuon eilten herbei und stellten sich schützend zwischen den grünhäutigen Mann und die Bestie. Ein wildes Knurren entfuhr der lippenlosen Schnauze.
Aber sie ließ sich auch durch die hohe Anzahl ihrer Gegner nicht einschüchtern.
Die knurrende Bestie packte ihre Waffe fester und stapfte drohend auf Whuon und Gorich zu.
Wieder klirrten die Schwerter und es sprühten Funken.
Doch selbst gegen zwei Gegner konnte der Wolfsmensch mit Leichtigkeit ankämpfen. Spielerisch und zugleich mit einer übermenschlichen Kraft erwehrte er sich der beiden Thyrer.
Unterdessen stand Thrak von Aggrgor wieder auf. Grimmig griff er nach seinem am Boden liegenden Schwert und mischte sich in den Kampf mit ein.
Da ertönte von hinten ein gewaltiges Knurren. Whuon drehte sich blitzschnell um und erkannte zwei oder drei Wolfsmenschen, die auf ihn zugestürmt kamen. Wütend schwangen sie ihre Waffen über dem Kopf. Eine Lanze surrte dicht an Whuon vorbei.
Auch Thrak war auf diese neuen Feinde aufmerksam geworden. Auch er wandte sich um, um den
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