Drachenatem (German Edition)
nicht getötet, denn dazu war sie viel zu wichtig. Sie war ein Druckmittel, um ihrer Herr zu werden. Damals hatte sie aus einem Impuls heraus gehandelt, doch mittlerweile wusste sie, dass es ein großes Risiko gewesen war, ihre Kraft aus ihrem Körper zu ziehen.
Damals hatte sie gespürt, dass ihre Kraft gereicht hätte, hätte nicht gleichzeitig jemand anderes ihrem schlafendem Körper ihre Magie entzogen. Das alles und noch viel mehr, ging ihr die letzte Zeit durch den Kopf, ohne dass sie genau wusste, wer ihren Tod wollte.
Nun endlich spürte sie, dass ihr Körper und ihr Geist wieder in Einklang waren.
Vorsichtig bewegte sie ihre Hände, die sich ganz taub anfühlten.
»Du hast lange ausgeruht, es wird Zeit, dass Du aufstehst, um was zu lernen«, wurde sie von einer unbekannten Stimme angesprochen.
Batazan stand neben ihr. Fast hätte sie aufgeschrien, als sie seinen Gehilfen sah, doch da sie seine Gegenwart schon die ganze Zeit gespürt hatte, hatte sie sich schnell wieder unter Kontrolle.
Ehe sie etwas erwidern konnte, drehten sich die Zwei um und gingen davon.
Wie Geister verschwanden sie im Nebel, als hätte es sie nie gegeben.
23
ERWACHT
Kaum hatte sie sich erhoben stürmten ihre Freunde herbei und überhäuften sie mit Fragen.
Valdör drängte die anderen beiseite und reichte ihr erst mal eine gebratene Hasenkeule.
Kati spürte erst jetzt, wie viel Hunger sie hatte und ihr lief das Wasser im Mund zusammen bei dem Geruch von gebratenem Fleisch.
Voller Vorfreude biss sie in die Keule und genoss den Geschmack, der sich in ihrem Gaumen verteilte.
Während sie kraftvoll in die Keule biss, wanderte ihr Blick herum und sie blickte in Gesichter, die ihr unbekannt waren. Valdör wusste, nach wem sie Ausschau hielt.
»Falls Du den Zwerg suchst, der ist an der vorderen Front mit den anderen Zwergen. Ich werde gleich jemanden schicken, der ihm Bescheid sagt.«
»Lass mal, ich kann eh etwas Bewegung vertragen, denn ich glaube, ich bin in den letzten Wochen etwas eingerostet.«
»Wochen? Du warst auf den Tag genau acht Monate wie tot«, klärte Askenia sie auf.
Kati konnte es nicht glauben, doch sie wusste nicht, warum Askenia ihr etwas Falsches sagen sollte.
Spätestens als sie an sich herunter sah, wusste sie das Askenia recht hatte, denn an ihr war nicht mehr viel dran, außer Haut und Kochen.
Hätte sie ihre starke Magie nicht gehabt, wäre sie vermutlich verhungert.
Nachdem sie zu Ende gegessen hatten, bat sie Valdör, sie zu begleiten.
Während sie aus dem Moor traten, redete Kati mit Valdör über ihre Befürchtungen.
»Valdör, Du hältst mich sicher jetzt für verrückt, aber ich glaube wir sind hier in großer Gefahr.
Wir müssen hier so schnell wie möglich weg.
Als ich da lag und mich nicht rühren konnte, habe ich eine Sprache gehört, die ich nicht verstanden habe. Es ist eine alte, tote Sprache, doch als ich mich darauf konzentrierte, verstand ich sie.
Batazan ist nicht der, für den Ihr ihn haltet. Er ist einer von ihren Männern.«
»Aber er ist doch einer des alten Drachenordens und er ist auf unserer Seite.«
»Nein er ist nicht auf unserer Seite. Sein Lehrling und die anderen im Moor wollen unseren Tod.«
»Du musst Dich irren, außer ihm und seinem Lehrling sind nur noch einige überlebende Elmuras hier im Moor, der Rest lagert außerhalb im Tal.«
»Ich habe sie gespürt, es waren noch mindestens zwei Dutzend von ihnen in unserer Nähe.«
»Von ihnen, wen meinst Du? Ich habe niemanden gesehen und ich konnte auch keinen außer den Zweien spüren.«
»Werwölfe, und sie trachten schon lange nach unserem Leben, doch irgendjemand oder irgendwas hält sie noch zurück. Doch ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, bis sie losgelassen werden.«
Barilon war grade dabei, seine Truppen zu inspizieren, da Nuraa sich lieber um die Flüchtlinge kümmern wollte.
Der letzte Angriff war hart gewesen und fast sah es so aus, als wäre heute der Tag, an dem sie alle sterben würden.
Doch als den Bestien der Durchbruch gelungen war, zogen sie sich ohne erkennbaren Grund zurück.
Da Barilon Kati noch nicht bemerkt hatte, schlich sie sich an ihn heran.
»Hallo mein Freund, hast Du mich schon vermisst?« fragte sie ihn. Alle konnten sehen, dass er glaubte, er hätte sich getäuscht. Doch als sie ihn ein weiteres Mal ansprach, wirbelte er herum.
Nun stand er wie der Ochs am Berg mit offenem Mund da und rührte sich nicht.
Kati lief los und als sie ihn umarmte, fielen beide ins
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