Drachenatem (German Edition)
durchquerten die Stadt und bezogen Stellung am Südtor, während Barilon und Kati zum Hafen liefen.
Am Hafen angekommen stellten sie fest, dass bereits etliche Familien im Hafenbereich warteten.
Eigentlich war es ausgemacht gewesen, dass die Familien sobald sie ankamen, auf das Schiff gehen sollten, um dort auf die anderen zu warten.
Gerade als Barilon ein älteres Ehepaar ansprechen wollte, wurden er und Kati von einem Bettler angesprochen.
Barilon wollte ihm schon einen Tritt verpassen und zum Teufel jagen, als dieser sich als einer von Valrundurs Leuten zu erkennen gab. Sie folgten ihm in eine kleine Seitengasse, in der er ihnen kurz die Lage erklärte.
Währenddessen ließ Marces seinen Geist schweifen und fand, was er gesucht hatte.
Ein Seher stand hinter einer Mauer am Tor und überprüfte die Gedanken der Passierenden.
Marces drang vorsichtig in seinen Geist ein und schickte ihm seine Gedanken, so dass dieser glauben musste, er hätte einen der Rebellen entdeckt.
Genau, wie sie es sich gedacht hatten, schlug dieser Alarm.
Weitere Wachen stürmten von allen Seiten herbei, um alle zu verhaften, die in die Stadt wollten.
Valrundur und seine Leute, die im Hauseingang neben dem Gefängnis Stellung bezogen hatten, warteten nur auf diese Ablenkung. Vorsichtig schlichen sie an der Hauswand entlang zum Gebäude der Stadtwache, in dem auch die Kerker untergebracht waren.
Da die Wachen durch den Lärm vom Südtor kurz abgelenkt waren, konnten sie sich von hinten anschleichen und sie lautlos töten.
Sie drangen in das Gebäude und töteten jeden der ihnen auf der Suche nach dem Kerker begegnete.
Es dauerte einige Zeit, bis sie in den letzten Trakt tief unter der Stadt drangen. Das Gefängnis der Stadt war das reinste Labyrinth und es kam öfters vor, dass man hier unten Gefangene einfach vergaß.
Nach einiger Zeit stießen Rolend und Marces zu Valrundur und seinen Männern.
Sofort übernahm Rolend das Kommando über die Leute.
»Durchsucht die Zellen und beeilt Euch, denn wir haben nicht mehr viel Zeit. Gleich wird es in der Stadt von Soldaten nur so wimmeln, und wenn die begreifen, was hier los ist, will ich schon weit weg sein.«
Die Männer öffneten jede Zelle und suchten nach Askenia.
Einige Gefangene wurden befreit und sofort in Sicherheit gebracht.
Schließlich fanden sie Askenia schwer angeschlagen im Verhörzimmer, in dem sie von einem Folterknecht gestreckt wurde.
Valrundur schlug den Mann nieder und entfernte Askenia’s Fesseln. Rolend, der nun den Raum betrat, stürmte zu seiner Tochter.
»Askenia ...!« Angst schwang in seiner Stimme mit.
Ihre Augen öffneten sich ein wenig und jeder konnte sehen, dass ihr glasiger Blick ins Leere ging.
Rolend tat es in der Seele weh, seine Tochter so leiden zu sehen. Sie musste starke Schmerzen haben, denn ihr Körper war von Wunden übersät.
Ihr Gesicht war dick eingeschwollen und sie blutete aus zahlreichen Wunden.
Rolend wandte sich an seinen Freunde Marces und Valrundur.
»Bringt sie zum Hafen, ich habe hier noch etwas zu erledigen!« befahl er mit festem Ton, der keine Widerworte duldete.
Marces nickte und riss eine Schranktür aus der Verankerung, so das sie die Tür als provisorische Bare nutzen konnten.
Vorsichtig legte er und Valrundur Askenia darauf.
Askenia schrie vor Schmerzen auf und wurde dann ohnmächtig.
Während Rolend sich den Folterknecht schnappte, beeilten sich die anderen den Kerker zu verlassen.
Als sie aus dem Eingang traten, hörten sie die Schmerzensschreie des Folterknechtes.
Vor dem Gebäude war der Teufel los.
Die Stadt war in heller Aufregung und jeder versuchte so schnell wie möglich von der Straße zu kommen, da die Soldaten keinerlei Rücksicht kannten.
In Begleitung einiger von Valrundurs Männern schlugen sie sich zum Hafen durch.
Die restlichen Männer schafften Ablenkung in der Stadt und legten vereinzelt Brände, damit ihre Flucht nicht zu früh entdeckt wurde.
Als Barilon den Rauch sah, der sich über der Stadt ausbreitete, verließ er sein Versteck und schlenderte zu den vier Wachen, die keinen auf das Schiff lassen wollten.
»Hey …, Ihr faulen Ärsche da am Schiff. Wir wollen gleich ablegen, also bewegt Euch vom Steg weg, damit die Leute aufs Schiff können! «
Die Wachen zogen ihre Schwerter und traten vom Steg herunter.
»Seht Euch den größenwahnsinnigen Zwerg an, sein Maul ist größer als der ganze Kerl«, sagte einer der Wächter lachend.
»Wir sollten diesem Großmaul mal Manieren
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