Drachenatem (German Edition)
seinen Geist und schickte ihn auf die Suche.
»Im Moment ist alles ruhig, aber es schadet nichts, wenn wir so schnell wie möglich wieder aufbrechen.
Die Burmaks haben bestimmt wieder die Verfolgung aufgenommen.«
»Pah …! Die Straßenköter laufen bestimmt immer noch wie die Hasen und machen erst halt, wenn ihre Beine abgelaufen sind und ihre Eier auf dem Boden schleifen.«
Barilon lachte über seinen eigenen Witz, doch sonst war keinem zum Lachen zumute.
»Dann eben nicht«, brummte er und suchte vergebens seine Äxte. Sofort war ihm klar, das Rolend sie versteckt hatte.
»Falls Ihr glaubt, ich bräuchte meine Äxte, um dieser Göre den Arsch zu versohlen, kennt Ihr das Volk der Zwerge schlecht.
Also bewegt Eure faulen Ärsche und holt meine Waffen, bevor ich wirklich sauer werde.«
Nachdem er seine Waffen zurück erhalten hatte, verschwand er ohne ein weiteres Wort im Dickicht.
»Warte kurz«, rief Marces ihm nach.
»Ich sehe erst mal nach Deinem Arm, bevor er sich entzündet. Selbst ein Zwerg dürfte wissen, das der Speichel der Burmaks hochgefährlich ist. Also, falls Dir Dein Arm nicht auf einmal vom Körper abfaulen soll, wäre es besser Du wärst nicht so stur.«
Bisher hatten sie noch keine Zeit gehabt, sich um ihre Verletzungen zu kümmern, aber diese Zeit wollten sie sich noch nehmen, denn es waren keine leeren Versprechungen von Marces, um den Zwerg zu verunsichern.
Widerwillig kam er noch einmal zurück und ließ ihn nach seinen Wunden sehen.
Es waren tiefe Wunden und diese machten es erforderlich, dass sie gereinigt und genäht wurden.
Eigentlich wollte Kati ihm den Verband anlegen, aber Barilon hatte seine Axt gezogen und so blieb sie lieber, wo sie war.
Kaum hatte Marces ihm den Verband angelegt, stand er auf und ging ohne ein Wort des Dankes davon.
Marces schüttelte über den sturen Zwerg nur den Kopf und sah dann nach den Wunden der anderen. Sie hatten zum Glück nur einige oberflächliche Fleischwunden, die nur gereinigt wurden.
Barilon war gerade mal eine Stunde weg gewesen, als er auch schon wieder durchs Dickicht ins Lager gestürmt kam.
Noch immer ganz außer Atem stand er da und schnappte nach Luft, da er die ganze Zeit nur gerannt war.
»Ich bin eine Meile von hier auf Spuren gestoßen, die von Burmaks, Orks, Trollen und Raeflas stammen. Sie marschieren Richtung Prestanic. Ich bin den Spuren eine Zeit lang gefolgt, doch dann haben sie sich geteilt. Ich glaube, sie wollten uns dort in die Zange nehmen. Wir hatten heute nur Glück gehabt, das wir auf die Burmaks und nicht auf den Rest der Gruppe gestoßen sind.«
Kati sprang auf.
»Worauf warten wir dann noch, wir müssen die Leute dort warnen.«
Askenia schüttelte den Kopf.
»Es hat keinen Sinn dorthin zu gehen, denn Du wirst doch niemand mehr helfen können. Die dunklen Heerscharen machen keine Gefangenen und selbst wenn, wir könnten es nicht mit ihnen aufnehmen.«
Ihre Stimme wurde immer leiser und Kati spürte wie schwer es ihr fiel weiter zu reden.
»Wir sollten jetzt wirklich aufbrechen, denn ich glaube Barilon hatte recht, als er sagte, sie suchen nach uns. Oder besser gesagt, sie jagen Dich, denn noch nie wagten es die Bestien, so weit in unser Land vorzudringen.
Sie sind hier, um zu verhindern, dass Du die Prophezeiung erfüllst. Von heute an werden wir immer auf der Flucht sein.«
Schnell aßen sie noch etwas und brachen danach bedrückt auf.
Stumm liefen sie nebeneinander her und mieden alle Wege und freie Flächen.
Nur langsam kamen sie voran, denn die Nacht war schon lange hereingebrochen.
Marces und Kati ließen ihren Geist abwechselt schweifen und tasteten die Gegend ab, um in keinen Hinterhalt zu geraten.
»Es hat keinen Sinn jetzt noch weiter zu gehen, denn es nützt keinem, wenn wir uns den Hals brechen,« gab Askenia zu bedenken.
»Du hast recht, wir rasten hier, aber kein Feuer heute nacht!« bestimmte Rolend.
Kati war ziemlich erschöpft und setzte sich etwas abseits, da sie heute einfach keine Lust hatte zu reden. Sie wollte einfach nur mit ihren Gedanken alleine sein.
Was wohl Mama und Papa jetzt machen und ob sie mich auch so vermissen wie ich sie?
Kati musste lächeln, als sie daran dachte, wie ihr Vater den verantwortlichen Polizisten und Sophie die Hölle heiß machte, weil sie aus einem Museum spurlos verschwinden konnte.
Sophie tat ihr ja etwas leid, sie hatte nur Pech mit alldem, was mit ihr zu tun hatte. Zuerst fand sie das Grab und darf es der Welt nicht verraten, weil vor
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