Drachenatem (German Edition)
dann Deine Hand wie eine Fackel im Wind?« fragte Barilon.
Er grinste Kati an und fuhr fort.
»Ich glaube unsere Kleine hier hat heute Feuer im Blut.
Ich sollte mich heute Nacht, doch mal etwas mehr mit ihr beschäftigen«, frotzelte Barilon sie.
»Kannst Du nur einmal auch an etwas anderes denken, Du Lustmolch?« fragte sie und schlug spielerisch nach ihm.
Ein kleiner Feuerball löste sich von ihrer Handfläche und sauste auf Barilon zu.
Der Zwerg konnte sich grade noch zur Seite drehen und so verfehlte die Feuerkugel sein Gesicht nur knapp.
Sein Bart allerdings hatte nicht so viel Glück, denn er fing sofort zu qualmen an.
Barilon fluchte und schlug mit seinen Händen in seinen Bart und kleine Funken stoben auf.
Umso mehr er schlug, umso mehr qualmte es und der Bart drohte in Flammen aufzugehen.
Die Feuerkugel in ihrer Hand hatte sie vorher gar nicht wahr genommen gehabt, denn eigentlich hatte sie geglaubt, die anderen machten sich einen Scherz mit ihr.
»Verfluchte Trollkacke. Bist Du wahnsinnig, willst Du mich ertränken? Ich habe diesen Monat schon mein Bad gehabt«, fluchte Barilon, als Marces seinen Wasserschlauch über ihm entleerte, um das Glutnest in seinem Bart zu löschen.
Als er sah, dass sein ganzer Stolz von Brandlöcher verunstaltet war, funkelte er Kati böse an. Sein Heiligstes, das die Zwerginnen immer bewundert hatten, war ruiniert. Und wer hatte Schuld daran? Natürlich dieses Mädchen, das von rein gar nichts eine Ahnung hatte.
So viele Jahrzehnte hatte er ihn gehegt und gepflegt und nie hatte er ihn geschnitten, oder gekämmt, damit er so zottelig aussah, wie die Zwerge ihn liebten. Waschen war Tabu und wenn es wirklich mal sein musste, dann nur mit äußerster Vorsicht. Nun aber war seine ganze Pracht dahin und er hätte sie am liebsten dafür erschlagen. Innerlich kochte er vor Wut, doch Kati krümmte er kein Haar, sondern drehte sich um und verschwand wortlos im nächsten Gang.
Sie wollte ihm schon hinterher laufen und sich entschuldigen, doch dieses Mal war es Askenia, die sie zurück hielt.
»Lass es gut sein, ich glaube Du bist im Moment die Letzte, die ihm jetzt Trost spenden könnte. Er braucht jetzt etwas Zeit, dann kommt er von alleine wieder.«
Kati nickte nur und mit einem schlechten Gewissen schlurfte sie hinter den anderen her.
Sie hatten Glück, denn der Weg den Barilon genommen hatte, schlängelte sich durch den Berg, ohne sich zu verzweigen.
Langsam verlor sie jedes Zeitgefühl, denn es herrschte ewige Nacht hier unten.
Kati traute sich nicht, nochmals an Licht zu denken, da sie Angst hatte, es könnte noch mehr passieren.
Als Rolend aber fast in einen Abgrund gestürzt wäre, ließ sie sich erweichen, es noch einmal zu probieren.
Es war gar nicht so einfach, aber nach einigen Versuchen, erklomm das Licht auf ihrer Handfläche.
Sie experimentierte etwas mit ihrer neuen Gabe, während sie durch die Gänge irrten.
Schon bald konnte sie das Feuer in ihrer Hand kontrollieren und es in Größe, Aussehen und Intensivität formen.
Umso länger sie unterwegs waren, umso unruhiger wurde Kati, da es schon ewig her war, dass Barilon sich von ihnen getrennt hatte.
Hoffentlich ist er nicht in den Abgrund gefallen. Ich könnte es mir nie verzeihen, dachte sie sich.
Wäre Kati nicht so in Gedanken versunken gewesen, hätten ihre geschärften Sinne das Geräusch bestimmt wahr genommen.
So aber lief sie an dem kleinen Seitengang einfach vorbei. Askenia vernahm es jedoch und schlich mit gezogenen Waffen in den Gang. Keiner der anderen bekam etwas davon mit, da Askenia am Ende ging.
Erst als sie Askenia etwas fragen wollte, fiel ihr auf, dass Askenia verschwunden war.
Sie entschieden sich, nicht nach ihr zu suchen, da weder Kati noch Marces sie geistig aufspüren konnte. Schweren Herzens entschlossen sie sich weiter zu gehen und darauf zu hoffen, dass sie wieder auftauchen würde.
Auf einmal hörten sie einen Schrei, der nicht weit von ihnen seinen Ursprung hatte.
Ohne auf die anderen zu warten, lief Kati los.
»Geil ... ,« hörten sie Barilon jauchzen.
»Eine Höhle voller Gnome und alle für mich! Put Put... kommt zu Papa«, rief er den Gnomen zu.
Er zog seine Äxte und sprang unter die Kreaturen.
Kati erreichte in dem Moment die Höhle, als ein Speer auf Barilon zuflog. Sie überlegte nicht lange und schleuderte einen Feuerball, der den Speer zu Asche zerfallen ließ.
Den nächsten Feuerball schleuderte sie auf den Werfer.
»Die ...«, fing Barilon an,
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