Drachenatem (German Edition)
Bonus obendrauf.«
Unter normalen Umständen hätte er dem Krieger einen schnellen Tod geschenkt.
Aber er wollte, dass der Axtmeister die Verantwortung übernimmt, denn in nicht allzu ferner Zeit, würde er wieder die Verantwortung für das Volk der Zwerge übernehmen müssen.
Skol dachte an den Tag zurück, als Afantenja ihn gefragt hatte, was er als Lohn erwarte und er geantwortet hatte.
»Ich erwarte keinen Lohn, doch wenn Du mir etwas geben willst, nehme mich als Deinen Diener an, das wäre für mich der größte Lohn.«
Und so nahm sie ihn in seine Dienste und machte aus ihm das, was er heute ist.
Die Jahre vergingen und während Afantenja in menschlicher Gestalt nicht alterte, wurde er, mittlerweile ihr Vertrauter immer älter.
Da ihr gefiel, nicht mehr alleine zu sein, schenkte sie ihm das ewige Leben und zeigte ihm Visionen, von zukünftigen Ereignissen.
Skol ging zum Totgeweihten und legte ihm seine Hand auf.
Der Zwerg öffnete die Augen und blickte Skol an, da er spürte, wie der Schmerz förmlich aus seinem Körper gezogen wurde.
Seine Platzwunde am Kopf schloss sich und zurück blieb nur das Blut, das seinen Weg über seine dicken Augenbraunen gefunden hatte.
Der Druck, der bis vor wenigen Sekunden seinen Brustkorb zusammengedrückt hatte, verschwand und er spürte, wie seine Rippen sich aufbogen und wieder zusammenwuchsen.
Endlich konnte er wieder frei atmen. Er holte tief Luft und zog die lebensspendende Luft in seine geheilten Lungen. Tränen liefen ihm über die Wangen, denn er konnte es kaum fassen, das er noch am Leben war.
»Was …?«
»Frage nicht, sondern nehme das Leben an, das Dir geschenkt wurde, und denke immer dran, wem Du es zu verdanken hast, dass Du noch am Leben bist. Maahkur nickte Richtung Skol.
Nehme es einfach, wie es ist, und lasse es auf sich beruhen.«
Er reichte ihm die Hand und half ihm beim Aufstehen.
»Danke nicht mir, danke Maahkur, dem Du von diesem Tage an Deine Klingen widmen wirst, denn er hat entschieden, dass Du leben sollst.«
»Das werde ich! Und bei Thor, dem Kriegsgott der Zwerge, schwöre ich, dass ich mein Leben für das Eure geben werde.«
Skol legte ihm die Hand auf die Schulter.
»Schweige aber über das, was heute vorgefallen ist.«
Ich, Lartos vom Stamme der Boulugs, schwöre zu schweigen, selbst wenn es meinen Tod bedeuten würde.
Die Drei brachen nun auch auf und folgten den anderen in den Wald, wo sie auch schon erwartet wurden.
Die Überraschung war groß, denn jeder hatte damit gerechnet, dass der Axtmeister und Skol zurückgeblieben waren, um ihrem Gefährten einen schnellen Tod zu schenken.
Da nun alle mit Fragen auf sie einstürmten, ging Nuraa dazwischen.
»Denkt daran, wo wir sind! Nehmt nun Euren Platz wieder ein und vergesst schnell, was heute vorgefallen ist.«
Sie stellte sich zu Skol und flüsterte ihm etwas zu, so dass es keiner mitbekommen konnte.
»Den Traum, den ich angeblich gehabt hatte, war also kein Traum, ich war wirklich tot und Du hast mich zurückgeholt.«
»Ja, das habe ich, denn der Tag Deines Todes war noch nicht gekommen.«
»Aber …!«
»Kein Aber, wir brechen sofort auf.«
Skol wusste, dass der Sturm, der sie auf Grund laufen ließ, keinen natürlichen Ursprung hatte.
Hier waren Kräfte am Werk gewesen, die ihren Tod wollten.
Er spürte, dass diese Kraft wuchs und sie deshalb so schnell es ging, die anderen finden mussten.
Katispana war in sehr großer Gefahr.
Sie schlugen sich durch den Wald und kamen nur langsam voran, da sie ein paar Mal auf Jäger der Zipianer stießen.
Diese stellten zwar keine direkte Gefahr dar, aber sollten sie vermisst werden, könne es schnell zu einer Gefahr werden.
Die Zipianer waren ein sehr kriegerischer Stamm, eine Menschenrasse mit spitz geschliffenen Zähnen. Sie kannten kein Erbarmen und machten keine Gefangenen, da sie dem Kannibalismus frönten.
Skol hatte keine Lust, ihnen in die Arme zu laufen, weshalb er nur eine kurze Pause erlaubte. Ohne Unterlass liefen sie, bis die Dunkelheit alles in Schwarz tauchte und sie völlig erschöpft waren.
Skol wäre noch weiter gelaufen, wenn Nuraa nicht befohlen hätte, ihr Lager aufzuschlagen, da er selbst in der absoluten Schwärze der Nacht wie am Tage sehen konnte.
Das war nur eine von vielen Fähigkeiten, die er durch die Drachenkönigin erhalten hatte.
Drei Tage durchstreiften sie das Land und nur mit Glück erreichten sie die Grenzen zum Reich der Elmuras.
Am Vorabend hatte es einen kurzen Zwischenfall
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