Drachenblut
gebracht.«
»Ihr hattet drei Wochen Zeit, um Nachforschungen anzustellen«, meinte Emorra mit einem vorwurfsvollen Unterton. »Wie lange soll es denn noch dauern, bis man eine definitive Antwort bekommt?«
»Die Leute sind bei weitem nicht so kooperativ, wie wir es uns wünschen«, bekannte Janir.
Windblüte zog eine Augenbraue hoch.
»Offenbar hält man es nicht für wichtig. Man glaubt, wir veranstalten einen groÃen Wirbel um nichts«, erklärte Janir. »Bis jetzt hat sich noch kein einziger Besitzer einer Feuerechse gemeldet, der auch nur in Erwägung gezogen hat, seinem Tier ein Perlenhalsband anzulegen. Es gibt nicht so viele Feuerechsen mit einem menschlichen Partner, und keiner hält es für erforderlich, sein Tier besonders zu kennzeichnen.«
»Dann frage ich mich, woher diese Echse stammt«, sagte Windblüte. »Es muss zumindest eine Person geben, die ihre Feuerechsen mit einem Perlengeschirr ausstattet. Und höchstwahrscheinlich sind noch mehr Echsen erkrankt, wir können sie nur nicht finden.«
»Vielleicht sind die infizierten entweder gestorben oder bereits wieder genesen«, sinnierte Janir.
»Trotzdem müssen wir Bescheid wissen«, betonte Emorra. »Für den Fall, dass die Krankheit auf die groÃen Drachen übertragen werden kann.«
Janir hob beide Hände. »Bis jetzt hat noch kein einziger Drache irgendwelche Krankheitssymptome gezeigt â¦Â«
»Und bis zu diesem Ereignis hatte ich auch noch keine Feuerechse mit
diesen Symptomen gesehen!«, fiel Windblüte ihm ins Wort. »Es gibt immer ein erstes Mal!«
»Aber diese Feuerechse ist doch wieder gesund geworden, oder nicht?«, protestierte Janir. »Es tut mir Leid, Windblüte, aber du kannst dir nicht vorstellen, wie Mendin uns das Fell über die Ohren gezogen hat, als wir ihm eröffneten, dass sein bestes Festzelt verbrannt werden muss â¦Â«
»Das ist irrelevant!«, unterbrach Windblüte ihn. »Unsere Prioritäten sind eindeutig â wir müssen herausfinden, woher diese Feuerechse kommt. Und wir müssen mehr über die Krankheit in Erfahrung bringen. Auf welche Weise sie übertragen wird, welche Symptome auftreten, wie gefährlich sie ist.«
»Vorläufig weiÃt du, dass fünfzig Prozent der erkrankten Feuerechsen überleben!«, warf Janir überflüssigerweise ein.
»Bei zwei von diesem Erreger befallenen Tieren sagt das absolut gar nichts über die Virulenz des Erregers aus!«, hielt Windblüte ihm giftig entgegen.
»Und die braune Echse überlebte nur mit Hilfe eines hoch dosierten Antibiotikums«, ergänzte Emorra. »Ob ein Tier die Krankheit ohne Medikament besiegen kann, steht nicht fest.«
Windblüte hob die Hand. »Wir alle wissen, wie schwer es die gesamte Kolonie auf Pern traf, als vor zweiundvierzig Jahren ein Fieber ausbrach. Und man kann sich leicht vorstellen, welche Konsequenzen es für das gesamte Siedlungsprojekt hätte, wenn nur fünfzig Prozent unserer groÃen Drachen einer Krankheit zum Opfer fielen. Wir sitzen auf diesem Planeten fest, Janir, für uns gibt es keine andere Welt, auf die wir uns flüchten können, falls es zum Schlimmsten kommt!«
Die anderen sahen, wie allmählich jede Spur von Farbe aus Janirs Gesicht wich.
11
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Bronze zu Gold,
Braun, Blau zu Grün!
So folgen die Drachen
Ihrer Königin!
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Telgar Weyr, Ende des Zweiten Intervalls,
NL 507
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» U nd du bist absolut sicher, Dânal, dass der Wachdrache dieses Mal den Befehl richtig verstanden hat?«, höhnte Dâgan. Die kleine Gruppe stand auf der höchsten Felszinne des Telgar Weyrs, wo der Wachdrache postiert war.
»Jawohl, ich bin mir sicher!«, antwortete Dânal, der Dâgan Rede und Antwort stehen musste. »Es werden keine Feuerechsen in den Kraterkessel hereingelassen.«
»Falsch!«, geiferte Dâgan. »Feuerechsen werden nirgendwo mehr landen, für sie ist der gesamte Weyr gesperrt!«
Dânal nickte. Vor unterdrücktem Zorn ballte er die Fäuste. Dâgan, der sich vor dem kleineren Reiter auftürmte, starrte seinen Untergebenen so lange an, bis dieser unwillkürlich einen Schritt zurückwich.
»Wie sollen die anderen Burgen und die Pächter mit uns kommunizieren, wenn sie keine Feuerechsen schicken dürfen?«, fragte Lârat, der Anführer des
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