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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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K’lar jetzt?«, erkundigte er sich. »Ruht er sich nach den Strapazen aus?«
    Tilara grinste verschmitzt, und in ihren Augen blitzte der Schalk. »Das kann man wohl sagen.« Sie hob den großen Krug, den sie in der Hand hielt. »Ich habe seinen Wein mit einer ordentlichen Dosis Fellis-Saft gewürzt.«
    Â»Schlaf ist jetzt genau das, was er braucht«, pflichtete Lorana ihr bei.
K’lar war von den Fäden verätzt worden; die Brandwunde verlief über Stirn und Wange und war äußerst schmerzhaft. Zum Glück war dies trotz allem noch ein relativ leichter Fall, der mit einer sterilen Bandage und Taubkraut gegen die Schmerzen behandelt werden konnte.
    Â»Ich muss wieder los«, fuhr Tilara fort. »Esst in Ruhe auf, und dann bringe ich euch einen Nachschlag.« Sie drehte sich um und rief über die Schulter: »Und das Dessert!«
    Beim Essen merkte Lorana, dass sie hungriger und durstiger war, als sie anfangs gedacht hatte. Im Nu hatte sie die Suppe verputzt, und dann wollte sie nach Brot und Butter greifen. Zu ihrer Verblüffung hielt Kindan ihre Hand fest.
    Â»Darf ich?«, fragte er galant und reichte ihr die Platte.
    Lorana bedankte sich mit einem Kopfnicken und bestrich eine Scheibe Brot dick mit Butter. Tilara kam zurück und füllte die Schalen ein zweites Mal mit Suppe.
    Â»Hättet ihr nach der Suppe vielleicht Appetit auf etwas Herzhaftes?«, erkundigte sich das Mädchen. »Es gibt scharf gewürzten, gebratenen Wherry – gerade fertig geworden, dazu Knollengemüse und junge Erbsen.«
    Â»Da sag ich nicht nein«, entgegnete Kindan. Er sah Lorana an und zog eine Augenbraue hoch. Das Mädchen fing seinen Blick auf und nickte mit vollem Mund.
    Â»Essen für zwei!«, tönte eine herrische weibliche Stimme in ihrer Nähe. Es war Tullea. Die Königinreiterin sah frisch und ausgeruht aus, wie aus dem Ei gepellt. B’nik, der neben ihr saß, schien peinlich berührt und bedeutete ihr, die Stimme zu senken.
    Â»He, Bedienung!«, schnauzte Tullea, die für B’niks zarte Winke nicht empfänglich war, Tilara an. »Bist du schwerhörig oder was? Ich habe zwei Essen verlangt!«
    Â»Gleich. Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin!«, keifte Tilara zurück. So leise, dass nur Kindan und Lorana sie hören konnten, fügte sie hinzu: »Bei mir kommen die zuerst, die dem Weyr geholfen haben!«
    Mit wiegendem Gang schlenderte sie davon, ohne auf Tulleas Beschimpfungen zu achten. Tullea platzte der Kragen. Unbeherrscht sprang sie von ihrem Stuhl hoch und stand im Begriff, Tilara hinterherzustürzen. Doch just in diesem Augenblick trat M’tal, der Weyrführer, in Erscheinung.

    Â»Tullea, ich habe dich schon überall gesucht!«, rief M’tal. Tullea wandte sich ihm zu, das Gesicht immer noch rot vor Wut. Ehe sie zu einer frechen Antwort ansetzen konnte, legte B’nik beschwichtigend seine Hand auf ihren Arm. Obwohl M’tal zum Umfallen müde war, entging ihm nicht die geringste Einzelheit dieser Szene.
    Â»Wie hoch ist die Ausfallquote?«, fragte er Tullea, als er vor ihr stand.
    Â»Was?«
    M’tal formulierte die Frage um. »Wie viele Reiter und Drachen sind so schwer verletzt, dass sie beim nächsten Einsatz ausfallen, und wie lange wird es vermutlich dauern, bis sie wieder genesen und kampfbereit sind?«
    Â»Woher soll ich das wissen?«, schnappte Tullea. Sie zeigte mit dem Finger auf Lorana. »Frag die doch!«
    W’ren, M’tals Geschwaderzweiter, betrat die Kaverne und stellte sich neben den Weyrführer.
    Â»Ich will aber, dass du mir die Antwort gibst!«, beharrte M’tal. Er schlug einen barschen Ton an. »Nach Breths Tod bist du zur Weyrherrin von Benden aufgerückt. Es ist deine Pflicht, dich um die Verletzten zu kümmern und exakte Angaben über den jeweiligen Status des Weyrs machen zu können.«
    Tullea zuckte unter M’tals Vorwürfen zusammen, doch als sie die Bedeutung seiner Worte begriff, leuchteten ihre Augen, und sie lächelte ihn hochmütig an.
    Â»Genau, Weyrführer M’tal, jetzt bin ich die Weyrherrin«, betonte sie mit unverhohlener Genugtuung. Sie streifte B’nik mit einem listigen Blick und wandte sich erneut an M’tal. »Wenn Minith erst zum Paarungsflug aufsteigt, kann alles Mögliche passieren. Wer weiß, wer danach der Weyrführer sein wird … Vergiss deine guten

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