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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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missbilligend mit der Zunge, als sie Kindans Werk in Augenschein nahm.
    Â»Ich kenne keinen Mann, der nicht glücklich ist, wenn er seine Arbeit beendet hat«, erklärte sie und fasste den Harfner scharf ins Auge. Um Vergebung heischend hob Kindan beide Hände. Mikkalas Miene erhellte sich ein wenig, doch sie schüttelte resigniert den Kopf. »Die Leute müssen das Verbandszeug finden, nicht nur dich und den Heiler!«
    Â»Wenn ein Mann dir nichts recht machen kann, dann wende dich doch an Lorana«, verteidigte sich Kindan.
    Das ließ sich Mikkala nicht zweimal sagen. Und so kam es, dass Lorana dafür verantwortlich war, das Verbandsmaterial und die Heilmittel griffbereit anzuordnen, damit man die heimkehrenden verletzten Reiter und Drachen schnellstmöglich verarzten konnte.
    Kiyary hatte man ihr als Assistentin zugeteilt, und Lorana war so darin vertieft, die Gerätschaften für Erste Hilfe bereitzustellen und den Weyrlingen bestimmte Aufgaben zu übertragen, dass sie Kindans Fortgehen nicht beachtete.
    Sie hörte , wie Gaminth berichtete, drei Drachen seien über dem Hochland von Bitra ins Dazwischen gegangen und nicht wieder aufgetaucht. Das Mädchen haderte mit sich, weil sie den Verlust nicht schon früher bemerkt hatte. Allerdings war ihr aufgefallen, dass die düstere Stimmung, die über dem Weyr hing, sich verstärkt zu haben schien, doch das hatte sie auf die allgemeine Nervosität zurückgeführt.
    Erst als Lorana mit ihrer Arbeit fertig war und sich zu Arith aufmachte, um sie zu füttern, fiel ihr auf, dass der Harfner des Weyrs sich nirgendwo blicken ließ. Sie dachte indessen nicht weiter darüber nach, sondern kümmerte sich darum, dass Arith satt wurde und ölte danach gewissenhaft ihre Haut ein. Lorana konnte sich ein stolzes Lächeln nicht verbeißen, als sie feststellte, dass ihre Königin beinahe so groß war wie einige der voll ausgewachsenen grünen Drachen, die allerdings die Körpermaße einer Königin niemals erreichten. Trotzdem würde es noch einige Planetenumläufe
dauern, bis Arith flügge war und zu einem Paarungsflug aufsteigen konnte. Bei dieser Vorstellung verspürte sie ein vages Unbehagen.
    Währenddessen durchlief Arith alle möglichen Launen und Stimmungen, wie jedes heranwachsende jugendliche Lebewesen; sie war mal zärtlich, mal kratzbürstig, mal liebevoll, mal mürrisch, ganz wie ein menschlicher Teenager. Lorana freute sich immer wieder, wenn sie ihre prachtvolle Freundin friedlich auf ihrer Lagerstatt aus frisch aufgeschüttetem warmem Sand ruhen sah, und Arith zusammengerollt wie ein zufriedenes Baby ihren Nachmittagsschlaf hielt.
    Gerade hatte Lorana festgestellt, dass Arith in tiefem Schlummer lag, da hörte sie die Schmerzensschreie der Drachen, die über dem Hochland von Bitra von Fäden verbrannt wurden. Zum Glück durchlebte Lorana ihre Qualen nur gedämpft, es fühlte sich an wie das Brennen einer schlecht verheilten Wunde.
    Durch die mentale Verknüpfung mit ihrem eigenen Drachen übertrugen sich Loranas Empfindungen auf Arith, wie der Nachhall eines fernen Echos. Die junge Königin öffnete halb die Lider und blinzelte schläfrig.
    Â»Es tut mir Leid«, sagte Lorana. »Aber ich konnte es nicht verhindern. Versuch wieder einzuschlafen, meine Kleine.«
    Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, entgegnete Arith. Ich freue mich, dass du die anderen Drachen hören kannst. Es ist eine seltene und wunderbare Gabe.
    Â»Findest du?«, erwiderte Lorana zweifelnd.
    Aber ja. Du hörst uns, wie wir Drachen uns gegenseitig hören. Das ist etwas ganz Besonderes. Mir gefällt das.
    Unter diesem Aspekt hatte Lorana ihre Fähigkeit noch gar nicht betrachtet. Sie zuckte zusammen, als sie hörte, wie ein weiterer Drache vor Schmerzen brüllte und ins Dazwischen ging. Dann erstarrte sie schier vor Schreck, weil dieser Drache nicht mehr zurückkehrte. Verzweifelt versuchte sie, ihn im Dazwischen zu finden, merkte, wie sie sich selbst in dieses Kontinuum aus eisiger Leere begab und langsam durch die Endlosigkeit dahindriftete …
    Nein! , kreischte Arith erschrocken. Verlass mich nicht!
    Lorana öffnete die Augen und fühlte sich so erschöpft, dass sie sich Halt suchend an der Wand abstützen musste.
    Ich wollte dich nicht verlassen, erklärte sie matt. Ich habe nur versucht, Minerth zu erreichen.

    Minerth ist für immer von

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