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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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tunkte Salina ihren Löffel ein und führte ihn an die Lippen. Doch ehe sie zu essen begann, fragte sie Lorana: »Wie hoch sind unsere Verluste?«
    Â»Fünfundvierzig Drachen gingen ins Dazwischen «, antwortete sie.
    Die Weyrherrin erschauerte, zwang sich aber dazu, die Suppe hinunterzuschlucken. Mit einem Wink gab sie Lorana zu verstehen, sie möge weitersprechen.
    Â»Dreiundzwanzig schwer verletzte Drachen fallen mindestens einen Monat lang aus, und die siebenunddreißig Drachen mit geringeren Blessuren müssten in ein, zwei Siebenspannen genesen sein.«
    Salina nickte und tauchte langsam ihren Löffel wieder in die Suppenschale. »Wie viele Reiter haben ihre Drachen verloren?«
    Â»Vier«, erwiderte K’tan mit schmerzlich verzogenem Gesicht.
    Â»Sie werden doch betreut, nehme ich an?«
    Â»Ihre Gefährten oder Verwandten aus dem Weyr kümmern sich um sie«, versicherte K’tan.
    Â»Das ist gut.« Die Weyrherrin richtete das Wort wieder an Lorana. »Hast du es mitbekommen, als die Drachen ins Dazwischen gingen?«

    Â»Ja«, gab Lorana mit rauer Stimme zu. Die Erinnerung daran schnürte ihr die Kehle zu.
    Salina fasste nach Loranas Hand und drückte sie tröstend. »Das muss ein fürchterliches Erlebnis gewesen sein. Es tut mir Leid, dass du so etwas durchmachen musstest.«
    Â»Meine Arith und ich sind robust, Weyrherrin«, gab Lorana zurück. »Wir schaffen das schon.«
    Â»Deine Einstellung freut mich, denn vor uns liegen schwere Zeiten«, erwiderte Salina. Sie blickte den Weyrheiler an. »Was steht als Nächstes an? Können wir etwas unternehmen, um den Schaden einzugrenzen?«
    Â»Ich begebe mich wieder ins Archiv und stöbere in den alten Schriften«, sagte K’tan. »Irgendwo muss es Informationen geben, die uns weiterhelfen können.« K’tan schickte sich an, aufzustehen.
    Â»Bitte, bleib noch«, hielt Salina ihn zurück. »Du hast mit den anderen gegen die Fäden gekämpft und hinterher die Verwundeten versorgt. Du musst erschöpft sein.«
    K’tan erwiderte ihren Blick und nickte bejahend.
    Â»Wenn du dich unausgeruht in die Arbeit stürzt, kommt nicht viel dabei heraus«, fuhr Salina fort. »Du könntest das Wichtigste glatt übersehen.« Sie wandte sich an M’tal. »Wann findet voraussichtlich der nächste Fädenfall statt?«
    Â»Für unseren Weyr?«
    Â»Ja.«
    Â»Frühestens in vier Tagen. Wir haben also drei Tage zum Ausruhen. Wie es mit den anderen Weyrn bestellt ist, weiß ich nicht. Der Telgar Weyr kämpfte heute ebenfalls, und zwar über dem Gebiet des Igen Weyrs. Ich wüsste zu gern, wie es ihnen ergangen ist.«
    Â»Ich …«, setzte Lorana an. Aller Blicke richteten sich auf das Mädchen. »Ich glaube, sie haben sehr hohe Verluste zu beklagen.« Auf einmal glänzten Tränen in ihren Augen. »Es gingen viele Drachen ins Dazwischen .«
    Â»Und das alles hast du gespürt?«, fragte Salina mitfühlend.
    Lorana deutete ein Kopfnicken an.
    Â»Mein armes Kind.« Wieder drückte Salina ihre Hand. »Ich musste nur den Tod eines einzigen Drachen miterleben.«
    Â»Ich glaube, es besteht ein großer Unterschied, ob der eigene Drache stirbt oder ein fremder«, erwiderte Lorana. »Den Verlust meiner Arith
darf ich mir gar nicht vorstellen. Ich weiß nicht, wie ich diesen Schlag verkraften würde.«
    Â»Wollen wir hoffen, dass dieser Fall niemals eintritt«, entgegnete K’tan sanft.
    Salina seufzte. »Weißt du auch, wie viele Drachen es waren?«, fragte sie Lorana.
    Â»Ungefähr hundert«, lautete die Antwort.
    Â»Hundert Drachen, die ins Dazwischen gingen!« W’ren schnappte nach Luft.
    Â»Vielleicht auch mehr«, ergänzte Lorana.
    Â»Gleich zu Anfang eines Vorbeizugs hundert Drachen während eines Kampfeinsatzes zu verlieren, ist weiß Gott eine Katastrophe«, murmelte K’tan.
    Â»Auf ganz Pern gab es nicht einmal dreitausend Drachen«, gab M’tan zu bedenken. »Wenn wir bei jedem Einsatz einhundert Tiere verlieren, kann man sich ausrechnen, wann wir dem Fädenfall hilflos ausgesetzt sein werden …«
    Â 
    Zornig brüllend schlug D’gan mit der Faust auf den Tisch im Besprechungszimmer. »Wie viele, hast du gesagt?«
    Â»Vierundfünfzig sind schwer verwundet und vor sechs Monaten nicht einsatzfähig.

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