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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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dass er schwerer daran trägt als nötig.«
    Â»Und wie haben sich die anderen Weyr geschlagen?«, wollte Kindan wissen.
    K’tan schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nichts gehört.«
    Â»Ich dachte, du stündest in Kontakt mit den anderen Heilern.«
    Â»Bis jetzt habe ich nur mit G’trial von Ista gesprochen«, erwiderte K’tan.
    Â»Und was sagt der?«
    K’tans Stirn umwölkte sich. »Vor zwei Tagen ging sein Drache ins Dazwischen .« Er winkte ab, als Kindan sein Bedauern aussprechen wollte. »Aber ich hörte, dass es in Ista mehr kranke Drachen gibt als hier bei uns in Benden.«
    Â»Ista muss während der nächsten neun Tage drei Kampfeinsätze fliegen«, gab Kindan zu bedenken. Wenigstens diese Information hatte er im Archiv gefunden.
    Â»Das wird hart!«, meinte K’tan. »Und was kommt auf uns zu?«
    Kindan lächelte matt. »Wir erhalten eine Verschnaufpause. Erst in neunzehn Tagen regnet es im Hochland von Bitra Fäden.«
    K’tan wiegte bedächtig den Kopf. »Bis dahin ist keiner der verletzten Drachen völlig genesen.«
    L’tor näherte sich ihnen. »K’tan hättest du einen Moment Zeit? M’tal möchte mit dir sprechen.«
    K’tan stand auf. »Ich gehe sofort zu ihm.«
    Auch Kindan erhob sich. »Und ich begebe mich wieder ins Archiv.«

    Â»Es wäre besser, wenn du ein paar Neuigkeiten aus den anderen Weyrn herausfändest«, riet K’tan. Die Weyr agierten autonom, und einige dieser Drachenhorte, wie Telgar, der von D’gan geführt wurde, und der Hochland Weyr, der D’vin unterstand, waren nicht gewillt, innere Angelegenheiten mit Außenstehenden zu besprechen.
    Ein nachdenklicher Blick stahl sich in Kindans Augen. Dann nickte er resolut. »Recht hast du, K’tan. Ich mache mich sofort an die Arbeit.«
    Â»Was hast du vor?«
    Kindan wandte sich an L’tor. »Ob M’tal wohl noch eine Weile auf K’tan verzichten kann, damit der mich an einen bestimmten Ort bringt? Auf einmal habe ich Lust, ein bisschen Trommeln zu üben.«
    Â 
    Die Weyr-Trommel stand auf den felsigen Zinnen der Wachhöhen. Wenn Kindan sich während des Tages hier aufhielt, konnte er sich an der atemberaubenden Aussicht nicht satt sehen. Doch bereits gegen Abend herrschte hier eine beißende Kälte, und der ständig peitschende Wind schien den letzten Funken Wärme aus seinem Körper zu ziehen. Kindan spähte angestrengt nach Westen und vermochte gerade noch die Feuerstellen von Burg Bitra auszumachen. Im Süden verriet ein mattes Glühen die Lage der Festung Benden, aber er war sich nicht sicher, ob er einer optischen Täuschung aufsaß. Kindan stellte die Trommel so hin, dass der Schall hauptsächlich in Richtung Istra ging.
    Er nahm die Schlegel und trommelte: »Achtung« . Dann wartete er. Ein paar Sekunden später und viel näher, als er gedacht hatte, kam eine getrommelte Antwort: »Weitermachen!«
    Kindan schmunzelte in sich hinein. Offenbar besaß eine der unbedeutenderen Burgen in der Nähe seit kurzem einen Nachrichtentrommler. Hervorragend!
    Mit Verve und seiner ganzen Körperkraft trommelte er die Botschaft hinaus; er hoffte, er habe den Text so unverfänglich formuliert, dass die Relaistrommler nicht unnötig alarmiert wurden, der Inhalt jedoch so eindeutig blieb, dass Meisterharfner Zist, für den die Nachricht gedacht war, genau Bescheid wüsste.
    Nachdem er die Mitteilung beendet hatte, lauschte er aufmerksam, wie der andere Trommler sie wiederholte und so an den nächsten Relaistrommler weitergab. Mit ein wenig Glück würde Meisterharfner Zist die Mitteilung irgendwann im Verlauf des kommenden Tages erhalten.

    Was bedeutete, vergegenwärtigte sich Kindan, indem er innerlich aufstöhnte, dass während der nächsten Tage jemand auf dieser zugigen Trommelstation Wache halten musste.
    Â»Ich werde einen der Weyrlinge abkommandieren«, sagte er zu sich selbst und war froh, dass niemand da war, der ihm seinen Verdruss anmerken konnte.
    Â 
    L’tor führte K’tan in das Besprechungszimmer. Beim Eintreten bemerkte der Heiler, dass außer M’tal nur noch ein weiterer Mann anwesend war, B’nik, der reichlich nervös wirkte.
    Du musst dich daran gewöhnen, mein Junge, dachte K’tan. Wenn du eine Führungsposition bekleiden willst, bläst dir ein rauer Wind ins

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