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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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ignorierend. »Arith, es ist alles in Ordnung. Geh wieder in deinen Weyr, mein Liebling.«
    Â»Mit dir bin ich noch nicht fertig!«, schrie Tullea der stolz davonschreitenden Lorana hinterher.
    Â»Wenn du so erpicht darauf bist, deine Pflichten als Weyrherrin zu erfüllen, Tullea, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um damit anzufangen«, meinte Salina. »Es gibt viele Verletzte. Hol dir genügend Taubkraut und wende es bei denen an, die es brauchen.«
    In ohnmächtigem Zorn ballte Tullea die Fäuste und wirbelte herum, um die alte Weyrherrin aufmüpfig anzustarren. Doch Salina streckte lediglich die Hand aus und zeigte auf die Unteren Kavernen. Zum Schluss war es Tullea, die kapitulierte und als Erste den Blick senkte.
    Â 
    Â»Ich kann nicht behaupten, dass ich von deinen Unterrichtsmethoden besonders angetan bin«, knurrte später am Abend jemand in Kindans Ohr, als er sich in der großen Küchenkaverne an einen Tisch setzte.
    Ãœberrascht drehte sich Kindan um und sah K’tan, der vor ihm stand und ihn mit verkniffener Miene ansah. Fragend hob Kindan die Brauen.
    Â»Du bist doch dafür verantwortlich, dass man den Drachenreitern Manieren beibringt, nicht wahr?«

    Â»Hmm, eigentlich ist Unterricht in Etikette die Aufgabe des Weyrlingmeisters, und nicht die eines Harfners«, entgegnete Kindan, und in seinen Augen funkelte es amüsiert. »Spielst du vielleicht auf den Streit zwischen Tullea und Lorana an? Warst wohl zufällig in der Nähe und hast die Ohren gespitzt …«
    Â»Dieses Weibsstück Tullea hat so laut gekreischt, dass jeder im Weyr sie hören musste«, fiel K’tan ihm ins Wort. »Offen gestanden, verstehe ich nicht, was über sie gekommen ist. Wenn jemand von einem Drachen zum Partner auserkoren wird, wirkt sich das normalerweise positiv auf den Charakter eines Menschen aus. Außer Tullea kenne ich niemand, der nach einer Prägung so unausstehlich wurde.«
    Â»Wie lange liegt die Prägung jetzt zurück? Drei Planetenumläufe glaube ich – kommt das hin?«
    K’tan nickte. »Tullea ist in einem Weyr aufgewachsen. Vor der Gegenüberstellung war sie eigentlich ein ganz reizendes Mädchen. Sie konnte sehr charmant sein, wie ich selbst erfahren durfte. Einmal gingen wir beide …«
    Â»Dir hätte ich einen besseren Geschmack zugetraut!«, schnaubte Kindan.
    K’tan strafte ihn mit einem tadelnden Blick ab. »Mein Privatleben geht dich nichts an! Und wie ich schon sagte, früher war sie ganz anders!«
    Â»Da hab ich ja noch mal Glück gehabt!«, versetzte Kindan trocken. »Mach mir nie wieder den Vorwurf, ich sei Schuld an Tulleas garstigem Benehmen.«
    K’tan lachte, klopfte dem Harfner kumpelhaft auf die Schulter und nahm neben ihm Platz. »Keine Bange, das sollte ein Scherz sein. Ich wollte dich nur ein bisschen ärgern.« Er gab einen langen, schweren Seufzer von sich. »Du hast heute Großartiges geleistet. Als Heiler besitzt du wirklich Talent. Hat Meister Zist dir …«
    Â» Meisterharfner Zist, bitte«, verbesserte Kindan. »Wir Harfner legen großen Wert auf unseren Rang.«
    K’tan stöhnte übertrieben. »Also gut, Harfnergeselle Kindan.« Er senkte die Stimme, sodass nur Kindan ihn hören konnte. »Irgendjemand hat mir verraten, dass du demnächst in den Meisterrang erhoben wirst.«
    Â»Momentan ist wohl kein günstiger Zeitpunkt, um den Weyr zu verlassen«, erwiderte Kindan.
    K’tan hieb ihm kräftig auf die Schulter. »Das ist die richtige Einstellung.
Natürlich solltest du jetzt dem Weyr nicht den Rücken kehren.« Er legte eine Pause ein und fuhr in gedrückter Stimmung fort. »Wenn du dann irgendwann einmal wieder hierherkommst, gibt es den Benden Weyr womöglich nicht mehr.«
    Kindan runzelte die Stirn. »Waren die heutigen Verluste denn so hoch?«
    K’tan schüttelte den Kopf. »Nein, zum Glück nicht. Immerhin haben wir vier Drachen verloren – und dazu wäre es nicht gekommen, wenn sie nicht unplanmäßig aufgetaucht wäre.«
    Er brauchte nicht zu erklären, wen er meinte.
    Â»Fünfzehn Drachen wurden schwer verwundet, zweiundzwanzig leicht verletzt« fuhr der Weyrheiler fort.
    Â»Wie nimmt M’tal das auf?«, fragte Kindan leise.
    K’tan bedachte ihn mit einem vielsagenden Blick. »Er ist niedergeschmettert. Ich finde,

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