Drachenblut
Gesicht. Und es kommt noch viel ärger, verlass dich drauf.
Er verzog das Gesicht und haderte mit sich selbst, weil er so schlecht über Bânik dachte. Er hatte diesen jungen Mann schon gekannt, als er noch keinen Drachen für sich gewonnen hatte, und er wusste, dass Bânik ein umsichtiger, zuverlässiger Reiter und guter Anführer war. Lediglich Bâniks Beziehung zu Tullea hatte Kâtans an sich hohe Meinung über ihn geschmälert.
»Gut, dass du gekommen bist.« Mit diesen Worten empfing ihn Mâtal. Er deutete auf die Kanne, die auf dem Tisch stand. »Es gibt heiÃes Klah. Bitte bedien dich.«
Kâtan lehnte dankend ab und nahm Platz.
»Irgendwelche Neuigkeiten von Kindan?«, fragte Mâtal.
Kâtan schüttelte den Kopf. »Er bat mich, ihn auf die Wachhöhen zu bringen, weil er eine Trommelbotschaft an den Meisterheiler senden wollte.«
Bânik furchte die Stirn. »Und zu welchem Zweck?«
Kâtan zuckte die Achseln. »Offen gestanden weià ich es nicht. Ehe Lâtor zu uns stieÃ, um mich zu holen, unterhielten wir uns über die etwaigen Verluste der anderen Weyr. Daraus schlieÃe ich â¦Â«
»Zufällig habe ich mitbekommen, dass er den Meisterharfner fragen will, ob sich in der Harfnerhalle Aufzeichnungen über frühere Erkrankungen der Drachen befinden«, fiel Lâtor ihm ins Wort.
»Vielleicht befasst sich seine Trommelbotschaft mit beiden Themen«, meinte Mâtal. Er sah die Männer an, die mit ihm am Tisch saÃen. »Wir können jede Information brauchen, die wir kriegen können.« Er hielt
eine Tafel hoch. »Ich kalkuliere unsere Kampfstärke aus und versuche einzuschätzen, wie es weitergehen wird.« Er schaltete eine Pause ein, ehe er fortfuhr:
»Am Anfang dieses Vorbeizugs verfügten wir über dreihundertsiebzig kampffähige Drachen. Bereits nach zwei Einsätzen hat sich die Zahl auf zweihundertfünfzehn reduziert.«
»Ich komme auf eine höhere Anzahl«, warf Bânik ein. »Hast du die Drachen, die husten, nicht mitgezählt?«
Mâtal schüttelte den Kopf. »Nein, die scheiden aufgrund von Krankheit aus. Ich wünschte, ich hätte sie beim ersten Fädenfall nicht eingesetzt, denn es scheint, als hätten wir die meisten Drachen nur deshalb verloren, weil sie desorientiert waren, als sie ins Dazwischen gingen.«
»Dich trifft keine Schuld, Mâtal«, meinte Kâtan hitzig. »Normalerweise werden Drachen nicht krank, und keiner konnte wissen â¦Â«
»Nun, jetzt sind sie aber krank«, schnitt Mâtal ihm brüsk das Wort ab. »Und einen Drachen mit Krankheitssymptomen werde ich nicht wieder einsetzen.«
Bânik zog die Stirn kraus. »Aber die Verluste â¦Â«
Mâtal hob die Hand. »Unsere Verluste waren höher, als die kranken Drachen mit in den Geschwadern flogen.«
»Der letzte Fädenfall dauerte nur kurz â du kannst die beiden Einsätze, die geflogen wurden, nicht miteinander vergleichen«, hielt ihm Kâtan entgegen.
»Das weià ich, Heiler!«, versetzte Mâtal. »Doch selbst wenn man die unterschiedlichen Kampfzeiten berücksichtigt, waren die Verluste höher, als wir die kranken Drachen einsetzten.« Er fixierte Kâtan mit einem durchbohrenden Blick. »Es stellt sich die Frage, wie viele Drachen künftig noch erkranken werden, und wie schnell das geht.«
Kâtan wiegte nachdenklich den Kopf. »Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Lorana, Kindan und ich stöbern unablässig in den alten Aufzeichnungen, und bis jetzt sind wir noch auf keine einzige Stelle gestoÃen, an der von kranken Drachen die Rede ist. Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, keine Vergleichsmöglichkeiten. Es hat in der Tat den Anschein, als habe es noch nie zuvor kranke Drachen oder kranke Feuerechsen gegeben.«
Mâtal seufzte schwer. »In neunzehn Tagen kämpfen wir über Bitra gegen die Fäden. Ich muss wenigstens annähernd wissen, mit wie vielen
Drachen wir antreten können.« Er wandte sich an Bânik. »Wenn alles gut geht, möchte ich, dass du diesen Einsatz anführst.«
Kâtan und Lâtor erstarrten. Mâtal hob die Hand, um jedem etwaigen Einspruch zuvorzukommen. »Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass ein Weyrführer einem seiner Geschwaderführer das Kommando über
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