Drachenblut
sogar noch früher  â würde es nicht mehr genug Drachen geben, um Pern vor der Heimsuchung aus dem All zu beschützen.
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»Schon was gefunden?«, erkundigte sich Bânik munter und schob eine Platte mit Käse in Loranas Richtung. Sie und Cisca blickten von dem Stapel Aufzeichnungen hoch, der vor ihnen auf dem Tisch lag. Lorana schüttelte stumm den Kopf und Cisca widmete sich gleich wieder ihrem Text.
»Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?«, fragte Bânik. Lorana blickte verwirrt auf, und ehe sie antworten konnte, lächelte er sie wissend an.
»Das dachte ich mir. Das ist immer die erste Frage, die ich Tullea stelle.« Er deutete auf die Käseplatte. »Iss. Sofort. Das ist ein Befehl deines Weyrführers.«
Lorana schürzte die Lippen, legte ihren Text beiseite und zog sich einen Teller heran. Bânik fackelte nicht lange und häufte Käsehäppchen und Salzgebäck darauf. Dann fragte er Forts Weyrherrin, ob sie auch etwas zu sich nehmen wolle.
»Ich denke, ich lege eine Pause ein und sehe mal nach Kâlior«, entgegnete Cisca. Sie stand auf und teilte Lorana mit: »Bin gleich wieder zurück.«
»Danke«, erwiderte das Mädchen.
Cisca zeigte auf die Stapel von Berichten, die vor ihnen auf dem Tisch ausgebreitet waren. »Das ist eine Aufgabe, die ganz Pern zugute kommt.«
»Sag mir, wonach ich suchen muss, dann kann ich vielleicht helfen«, bat Bânik, während Lorana das Gebäck mit weichem Käse bestrich. Sie fühlte sich unbehaglich, weil sie aÃ, derweil ihr Weyrführer arbeitete.
»Achte auf jeden Hinweis, der sich mit Drachen befasst und uns irgendwie nützlich sein könnte. Krankheiten, Weyrführer, die schon vor uns diese Texte durchforsteten, so etwas in der Art.«
Bânik nickte, doch seine Miene verriet ihr, dass er nicht recht wusste, wo er anfangen sollte. Lorana zuckte die Achseln. »Der Haken an der Sache ist, dass wir keine konkreten Anhaltspunkte haben, nach denen wir gezielt forschen könnten«, gab sie zu. »Denn angeblich werden Drachen nicht krank !«
»Bis jetzt.«
Schweigend setzten sie ihre Lektüre fort. Später gesellten sich Kâlior und Cisca zu ihnen, nahmen sich, ohne ein Wort zu äuÃern, Aufzeichnungen von den Stapeln und setzten sich damit an den Tisch.
Langsam dunkelte es. Die Wirtschafterin des Weyrs brache ihnen Leuchtkörbe.
SchlieÃlich schob Bânik seinen Stuhl zurück und setzte sich aufrecht hin. Lorana sah ihn an und dachte, er würde zum Aufbruch mahnen, was ihr sehr gelegen käme, denn sie war völlig erschöpft von dieser langen, fruchtlosen Plackerei.
Doch gerade als er den Mund öffnete, um etwas zu sagen, stieà Cisca, die die Texte so schnell überflog, dass Lorana sich wunderte, wie sie überhaupt etwas verstehen konnte, einen leisen Schrei aus.
»Ich glaube, ich bin hier auf etwas gestoÃen«, verkündete sie aufgeregt. Sie blickte verstört drein. Mit dem Finger tippte sie auf einen Absatz des Berichts, den sie gerade las.
»Hier steht, dass gleich nach dem Beginn des Ersten Intervalls ein besonderer Ort geschaffen wurde.« Alle starrten die Weyrherrin fasziniert an. »Es gab eine Menge Streit deswegen, aber letzten Endes setzte sich Mâhall durch â¦Â« Sie fing Bâniks entgeisterten Blick auf und nickte bekräftigend. »Und man errichtete diesen Ort im â¦Â«
»Benden Weyr!«, schloss Bânik.
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»⦠Also haben wir nichts entdeckt, weder in unseren Aufzeichnungen noch in den Texten der Heilerzunft, was an diesen schlechten Aussichten etwas ändern könnte?«, fasste Meisterharfner Zist das Resultat stundenlanger Forschung und Debatten zusammen.
»In den Archiven fand ich nichts«, erklärte Meisterarchivar Verilan. Mit einem Blick auf die anderen fügte er hinzu: »Und meine Prognose halte ich nach wie vor für richtig.«
Perigar hob resigniert die Hände. Meisterharfner Zist sah den Heiler mit hochgezogenen Brauen an.
»Wie ich schon sagte, bin ich in der Tierheilkunde nicht bewandert«, führte Perigar aus. »Vielleicht kann der Herdenmeister einen wertvollen Beitrag leisten, aber mir fällt nichts ein, womit ich den Drachen helfen könnte.«
Die anderen am Tisch blickten betroffen drein und sagten nichts. Nur Kelsa schien noch etwas auf dem Herzen zu haben.
»Ich
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