Drachenblut
brauchen, wir stehen euch gern zu Diensten«, erklärte Renna. Dalor nickte zur Bekräftigung.
»Wenn wir so weit sind, mit den Nachforschungen weiterzumachen, wenden wir uns wieder an euch«, versprach Bânik. »Ihr wart uns eine groÃe Hilfe.«
Mâtals Gaminth und Kâtans Drith warteten im Kraterkessel, als der Trupp die Kaverne mit den Brutstätten verlieÃ. Kindan half den Bergleuten, auf die Rücken der Drachen zu klettern.
»Sowie ihr abgeflogen seid, beginne ich mit der Arbeit«, wandte sich Kindan an Kâtan, als sämtliche Gäste aufgesessen waren.
»Und wenn ich zurückkomme, erwarte ich Ergebnisse«, rief Kâtan ihm von seinem luftigen Sitz auf dem Drachen zu. Kindan grinste und verabschiedete sich mit einem betont lässigen Salut.
Die beiden Drachen sprangen in die Höhe, schlugen klatschend mit den gewaltigen Schwingen, und nachdem sie eine gewisse Höhe gewonnen hatten, tauchten sie schnell wie der Blitz ins Dazwischen ein.
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»Es muss hier noch mehr geben«, sagte Kindan Stunden später zu Kâtan.
»Wie kommst du darauf?«
»Weil auÃer diesen vier Glasfläschchen mit Inhalt nichts in diesem Raum zu finden ist.«
»Dann wäre noch das«, erklärte Kâtan, öffnete eine Schublade und
zeigte auf ein paar lange, schmale, durchsichtige Röhrchen mit seltsamen Griffen an den Spitzen. »Das können nur Injektionsspritzen sein.«
»Injektionsspritzen?«
Kâtan nickte. »Manchmal benutzen die Herdenmeister Spritzen, wenn sich eine gefährliche Infektion ausbreitet. Sie entnehmen einem Tier, das die Krankheit überstanden hat, Blut, und spritzen es anderen Tieren ein. Auf diese Weise werden sie immun gegen den Erreger.«
Kindan bedachte den Heiler mit einem skeptischen Blick.
»Lorana wird darüber Bescheid wissen«, fügte Kâtan hinzu. Er betrachtete die Phiolen. »Ich vermute, dass das Pulver hier drin verdünnt und kranken Tieren eingespritzt werden muss.«
»Womit sollte es wohl verdünnt werden?«
»Wahrscheinlich mit sterilem Wasser«, meinte Kâtan.
»Und was genau stellt dieses Pulver dar?«
»Das weià ich nicht. Mir wäre wohler, wenn hier ein Schriftstück existierte, auf dem stünde, dass dies das Heilmittel ist, nach dem wir suchen.«
»Hast du irgendwo etwas Schriftliches gesehen?«, fragte Kindan und lieà den Blick durch den Raum wandern.
»Höchstens die Zeichnungen an der Wand«, seufzte Kâtan.
»Diese Muster ergeben für mich keinen Sinn«, erklärte Kindan. »Ich kann damit nichts anfangen.«
»Und was ist mit diesem Lied, das du neulich abends vorgetragen hast â enthält der Text vielleicht irgendwelche Hinweise?«
Kindan schüttelte den Kopf. »Nein. Und an mehr Verse kann ich mich nicht erinnern, obwohl es noch einige geben muss.« Frustriert hieb er mit der Faust auf die Tischplatte. Dann zeigte er auf seinen Kopf. »Es ist hier drin, das weià ich genau, aber ich vermag mich beim besten Willen nicht zu entsinnen. Sogar kurz nach dem Brand im Archiv hatte ich den gröÃten Teil des Textes bereits vergessen, obwohl ich in der Tat der Letzte war, der diese vermaledeite Ballade gelesen hat.«
»Offenbar gibt es keine lebende Seele mehr, die diesen Text auswendig kennt«, stimmte Kâtan ergrimmt zu. Er hatte die Geschichte sowohl von Kindan als auch von Mâtal gehört. Ein Gerangel unter den jungen Burschen im Archiv der Harfnerhalle hatte ein Feuer ausgelöst, in dem zahlreiche alte Texte verbrannt waren. Danach hatte man Kindan in Schimpf und Schande nach Burg Fort geschickt, bis man über sein weiteres Schicksal entschieden hätte.
Doch dann brach die Pest aus, das Leben aller Menschen nahm eine dramatische Wende; Kindan hatte sich trotz seiner Jugend mächtig ins Zeug gelegt, und nur ihm hatten es viele Menschen in Burg Fort zu verdanken, dass sie die verheerende Epidemie überlebten. Aus Dankbarkeit hatte sich der Burgherr dafür eingesetzt, dass Kindan wieder in der Harfnerhalle aufgenommen wurde.
Kindan setzte eine erbitterte Miene auf. »Wenn wir nicht bald ein Heilmittel finden â¦Â«
Deprimiert schlurfte Kindan zum Ausgang. »Ich gehe jetzt und erstatte Bânik einen vorläufigen Bericht.«
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Ariths Husten trieb Lorana hinunter in den freigegrabenen Raum ihrer Vorfahren. Sie
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