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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Abermals entdeckte sie ähnliche Muster, die sich ständig wiederholten. Als Nächstes betrachtete sie das vierte Bild – und dann durchzuckte sie die Erkenntnis wie ein Blitzstrahl. Es gab vier Wandzeichnungen  – und es gab vier Phiolen!
    Lorana hetzte zum Tisch zurück, auf dem die vier Glasfläschchen standen. Sie versuchte, Gemeinsamkeiten zwischen den vier Bildern und den vier Phiolen zu erkennen.
    Waren die Muster an der Wand so etwas wie Gebrauchsanweisungen für den Inhalt der Fläschchen? Als diese Zeichnungen entstanden, war deren Bedeutung vielleicht allgemein bekannt, sodass niemand auf die Idee gekommen war, dass man sie später nicht mehr würde entschlüsseln können. Möglicherweise enthielt der Raum deshalb nur die vier Bilder mitsamt den vier Fläschchen. Sollte man die Zeichnungen lesen und dann zu der Erkenntnis gelangen, welche Flasche man nehmen musste? Aber wozu genau diente der Inhalt? Und wie wurde er verabreicht?
    Aber Lorana vermochte die Zeichnungen nicht zu enträtseln. Und ihre Arith war dem Tode nah. Sie wusste es, obwohl sie versuchte, es zu verdrängen. Während Arith wach war und ihre Gedanken hören konnte, hütete sie sich, darüber nachzugrübeln, doch es entsprach der Wahrheit. Kein Drache, der an dieser Krankheit litt, war je genesen.
    Vier Fläschchen. Vier Zeichnungen. Gab es vielleicht vier verschiedene Formen der Krankheit? Enthielt eine der Phiolen ein Mittel, das ihren Drachen gesund machen konnte?
    Lorana spürte, wie Arith sich regte, hörte sie husten, auch wenn ihr Keuchen in den Atembeschwerden der anderen kranken Drachen unterging.
    Ich bin gleich bei dir, tröstete Lorana ihre Königin und rannte los.
Die Zeit läuft mir davon, schoss es ihr durch den Kopf, während sie dem Ort den Rücken kehrte, in dem Ariths einzige Hoffnung lag.
    In der Tür blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um. Sie fasste die vier Phiolen ins Auge. Arith?
    Es geht mir gut, flunkerte der junge Drache tapfer.
    Loranas Entgegnung war weder in Worte gefasst noch ein Gedanke. Trotzdem wusste Arith, dass Lorana ihre Lüge durchschaute.
    Tut es weh, wenn man stirbt?, fragte Arith halb furchtsam, halb neugierig.
    Lorana biss sich auf die Lippe; der Kummer stand ihr ins Gesicht geschrieben, und aus ihren Augen perlten Tränen. All die Liebe, die sie für ihren Drachen hegte, all die Hoffnungen, die sie bis vor kurzem noch nährte, versanken in einem Meer aus Schmerzen.
    Du wirst wieder gesund werden!, schwor sie leidenschaftlich, mit der ganzen Inbrunst ihres Herzens. Allein durch die Kraft ihres Willens wollte sie den Lauf der Sterne ändern, den Wechsel der Jahreszeiten zum Stillstand bringen, ihre Not ein für alle Mal ausmerzen.
    Nein, das glaube ich nicht, antwortete Arith traurig. Ich muss sterben. Wird es wehtun?
    Lorana merkte, dass sich ihre Hände verkrampften, dass ihr tränennasses Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzerrt war. Ich lasse es nicht zu, dass sie stirbt, gelobte sie. Doch dann obsiegte ihre Vernunft, und sie wusste, dass jedes Aufbegehren nutzlos war.
    Arith hatte Recht – sie würde sterben. Wie all die anderen kranken Drachen von Pern. Und in dem Raum, den die ersten Siedler angelegt hatten, gab es vier Zeichnungen und vier Phiolen samt Inhalt. Lorana ging ins Zimmer zurück.
    Vielleicht wird doch noch alles gut, beruhigte Lorana Arith.
    Während sie Arith den Raum ihrer Ahnen beschrieb, marschierte sie zu einem Wandschrank. Sie öffnete jede einzelne Schublade und prüfte gewissenhaft den Inhalt. Im dritten Schubfach fand sie, wonach sie suchte. Die Injektionsspritzen lagen in einem verschlossenen Kästchen. Lorana zuckte überrascht zusammen, als sie den versiegelten Behälter öffnete, und die Luft zischend in die Box hineingesogen wurde. Der Kasten enthielt fünf Spritzen.
    Lorana betrachtete sie voller Staunen. Sie waren viel kleiner und zierlicher als die Spritzen, die ihr Vater benutzt hatte, um Kälbern ein Serum
zu injizieren. Sie erinnerte sich, wie sie ihm das erste Mal dabei geholfen hatte; die Vorstellung, einem Kalb eine Flüssigkeit unter die Haut zu spritzen, machte sie damals ganz zappelig vor Nervosität.
    Die vier Phiolen enthielten eine pulverisierte Substanz. Das hieß, dass sie das Pulver mit einer Flüssigkeit vermischen musste.
    Arith, vielleicht gibt es für dich ein Heilmittel, erzählte Lorana ihrem

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