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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Tür zum zweiten Studierzimmer auf.

23

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    Parasit: Lebensform, die auf Kosten eines anderen Organismus existiert, diesem Wirtskörper Schaden zufügt und Krankheiten hervorrufen kann. Um das eigene Überleben zu gewährleisten, wird der parasitär besetzte Organismus oftmals getötet.
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    College, Erstes Intervall, NL 58
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    Â» E s gibt keine Möglichkeit, uns zu garantieren , dass unser Student aus der Zukunft in der Lage sein wird, den exakten Übertragungsweg …« Tieran hielt mitten im Satz inne und legte den Kopf schräg, um angestrengt zu lauschen.
    Â»Es ist nur Donner«, schalt Emorra ihn gereizt. »Versuch bitte nicht vom Thema abzulenken.«
    Â»Kassa sagte aber, heute Abend sei der Himmel klar«, entgegnete Tieran verdutzt.
    Â»Und Kassa kann sich einfach nicht irren!«, gab Emorra schnippisch zurück.
    Â»Wenn es um Wettervorhersagen geht, ist sie absolut zuverlässig«, bekräftigte Tieran. Er steuerte auf die Tür zu. Grenn kam ihm entgegengeflogen und schnatterte aufgeregt.
    Â»Wohin gehst du, Tieran?«, fragte Emorra.
    Â»Ich sehe nach deiner Mutter«, erwiderte Tieran und folgte der Feuerechse, die wie ein Lotse vorausflatterte. »Irgendetwas stimmt da nicht!«
    Â»Ich komme mit!«, entschied Emorra.
    Â»In letzter Zeit machte sie einen ziemlich erschöpften Eindruck, findest du nicht auch? Sie sah gar nicht gut aus«, bemerkte Tieran.
    Emorra runzelte die Stirn. »Sie hat zu viel gearbeitet. Sie treibt sich selbst rücksichtslos an …«
    Â»Und schließlich ist sie ja nicht mehr die Jüngste!«, sagten beide dann unisono und starrten einander verblüfft an. Tieran kicherte in sich hinein, und sie stiegen die Treppen hinauf, die zu Windblütes Quartier führten.
    Â»Luft!«, kreischte Windblüte.
    Später wusste Tieran nicht mehr, wie er das letzte Stück zu Windblütes
Zimmer zurückgelegt hatte, aber er war sofort bei ihr. Kurz darauf holte Emorra ihn ein.
    Nach Atem ringend, sah Windblüte sie beide an.
    Â»Es muss ein Anfall sein!«, rief Tieran.
    Â»Nein, ein Herzinfarkt!«, widersprach Emorra.
    Windblüte durchbohrte sie mit ihren Blicken. »Ich habe sie gehört«, flüsterte sie. »Ich hörte, wie sie Luft rief!«
    Â»Wer hat gerufen, Mutter?«, fragte Emorra.
    Â»Das Mädchen in der Zukunft«, erwiderte Windblüte. »Sie hat mich gefunden. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit. Noch nie zuvor habe ich solche Kräfte gespürt. Sie muss sämtliche Drachen in ihrer Zeit hinter sich haben.« In ihre Augen trat ein trauriger Ausdruck. »Dieses Mädchen suchte nach verschollenen Drachen. Sehr viele Drachen müssen verloren gegangen sein …«
    Â»Wie viele? Tausend?«, entgegnete Emorra erschrocken.
    Windblüte ignorierte den Einwurf und spann ihre eigenen Gedanken weiter. »Aus irgendeinem Grund wusste das Mädchen, dass ich mich mit einer Frage herumquäle – aber wie kann das überhaupt möglich sein?«
    Tieran und Emorra wechselten Blicke.
    Â»Ich werde ein Lied schreiben, Mutter«, verkündete Emorra. »Ich schreibe ein Lied, in dem die bewusste Frage gestellt wird.«
    Windblütes Miene erhellte sich. »Ja, ein Lied!«, stimmte sie zu. Sie lächelte ihre Tochter an. »Denk dir einen guten Text aus, mein Herzblatt.«
    Windblüte rang nach Luft, und mit einem überraschten Gesichtsausdruck sank sie auf das Bett zurück. Mit einer matten Geste winkte sie Emorra zu sich heran.
    Â»Mutter?«, schrie Emorra und beugte sich alarmiert über Windblüte.
    Â»Danach wirst du frei sein«, flüsterte Windblüte. Ihr letzter Gedanke war von glühendem Triumph erfüllt: Siehst du, Mutter! Ich habe sie alle von dir und dem Fluch der Eridani erlöst!
    Noch lange danach stand Emorra am Bett ihrer Mutter und ließ den Tränen freien Lauf.
    Dann, ohne ein Wort zu sagen, ging sie an Windblütes Kommode, öffnete die oberste Schublade, stöberte kurz darin und zog schließlich die gelbe Tunika heraus. Damit kehrte sie an das Bett zurück, zog der leblosen Frau das weiße Nachtgewand aus und kleidete sie in die gelbe Tunika.

    Â»Ich hatte es gemerkt«, wisperte Emorra unter Tränen. Tieran legte ihr die Hand auf die Schulter, sie griff nach seiner Hand und drückte sie fest.
    Â 
    Â»Das verstehe ich nicht. Warum brauchte

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