Drachenblut
heimischen Weyrs. Zuerst erreichte sie Gaminth, dann all die anderen Drachen von Benden, und dahinter â¦
⦠dahinter spürte sie Ista,
⦠noch weiter entfernt berührte sie Fort
⦠und danach kam sie in Kontakt mit dem Hochland Weyr.
Im Hochland Weyr gab es nicht genug Drachen, und sie vernahm ein sonderbares Echo. Es erinnerte sie ein wenig an einen Nachhall, den sie bereits früher einmal wahrgenommen hatte, doch dieses Echo war ihr irgendwie alt vorgekommen â während der Widerhall, den sie jetzt spürte, von einer gänzlich anderen Qualität war.
Im Geist verdrängte Lorana die eigentümliche Empfindung, konzentrierte sich darauf, Minith, Caranth und die Drachen von Telgar zu entdecken. Sie forschte nach, zwang alle anderen Drachen von Pern, ihr zu folgen und ihr bei der Suche zu helfen.
Die Tiere gehorchten ihr schlieÃlich. Sie spürte die Präsenz von Bidenth, der Obersten Königin von Ista, und plötzlich scharte sich der gesamte Weyr von Ista hinter ihr, stimmte sich mental auf ihre telepathische Entdeckungsreise ein. Dann fühlte sie die Unterstützung von Melirth, der Königin des Fort Weyrs, und abermals vereinte sich die geballte, ungeheure Stärke der Drachen mit ihren eigenen Energien.
Einen Moment lang kam es Lorana vor, als stünde sie kurz davor, auseinander gerissen zu werden, als würde sie in alle Richtungen gestreckt und gezerrt, und das mit einer unvorstellbaren Kraft. Sie kämpfte eine Anwandlung von Panik nieder, gewann ihr seelisches Gleichgewicht zurück und richtete ihre Energien noch einmal auf Minith.
Da! Sie erhaschte ein schwaches Echo, ein Funke, der von der Drachenkönigin ausging. Und neben Minith befand sich Caranth. Lorana griff nach den beiden, kämpfte mit ihnen, versuchte, ihnen ihren Willen aufzuzwingen und bündelte erbarmungslos die Kräfte sämtlicher Drachen von Pern zu einem Strahl aus purer Energie, den sie sich zunutze machte, in dem Bestreben, Caranth und Minith von ihrer Reise in die Ewigkeit abzubringen.
Sie fühlte, wie Caranth Widerstand leistete, sich wand und krümmte, um sich ihrem Griff zu entziehen. Aber sie klammerte sich hartnäckig an ihn, stemmte sich gegen sein Bestreben, ihr zu entgleiten, zog ihn ohne Erbarmen näher an sich heran, ins Hier und Jetzt.
Dann merkte sie, wie seine Gegenwehr erlahmte, fühlte den Schatten von Bânik, der gemeinsam mit ihr seinen Drachen zurückrief. Erleichtert gestattete Lorana ihrem Geist, noch ein Stück weiter in die Ferne zu tasten und nach den Drachen von Telgar zu forschen.
Sie spürte ein leises Echo, eine verhaltene Antwort, und lenkte ihre gesamte Kraft auf diesen Punkt. Sie nötigte Minith, die Drachen von Benden zu gruppieren und ihr deren gebündelte Energien zur Verfügung zu stellen. Caranth musste unbedingt in diese Phalanx integriert werden und seine überragenden Kräfte als Gefährte der Königin einbringen. Dann streckte sich Lorana abermals und griff nach dem matten Widerhall in der Ferne â¦
⦠um von einem wuchtigen Schlag getroffen zu werden; eine gewaltige Woge aus Vertrautheit und Intimität schlug über ihr zusammen und riss sie mit. Sie spürte Empfindungen von Heimkehr und Vertrautheit, eine nie zuvor erlebte Nostalgie. Diese Emotionen gingen nicht von den Drachen aus dem Telgar Weyr aus, sondern entstammten einer gänzlich anderen Quelle â und dieses Gefühl war ihr nicht unbekannt.
Garth?, rief sie. In diesem Augenblick überkam sie noch ein eigentümliches Gefühl, die Aura einer Präsenz. Lorana merkte, wie sie eine Tür öffnete, wobei ihr die Energien der Drachen die dazu notwendige Kraft verliehen.
Einen flüchtigen Moment lang glaubte sie, sie habe mit jemandem einen Kontakt hergestellt. Nein, sie irrte sich nicht, es gab tatsächlich diese mentale Verbindung.
Drachen? Die Frage übertrug sich auf sie wie ein Gefühl, und nicht wie ein im Verstand geborener Gedanke. Krank? Wie?
In diesem Augenblick wusste Lorana die Antwort. Sie raffte alle ihre Kräfte zusammen, um die Entfernung zu überbrücken, und schrie in Gedanken so laut sie konnte: »Luft!«
Kindan merkte, wie Loranas Körper völlig erschlaffte, und er drückte sie fest an sich.
»Die Tür!«, brüllte Ketan, auÃer sich vor Schreck und Verblüffung. »Sieh nur, was mit der Tür passiert!«
Langsam glitt die
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