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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Lorana unterdrückte einen Schrei, als er nur noch an seinem Gürtel und mit den Füßen am Tau hing. Sofort stürzten sich Garth und Grenn auf Colfet, jede Echse packte einen Arm und heftig mit den Schwingen flatternd wollten sie ihm dabei helfen, das Tau wieder zu ergreifen. Die nächste Welle rollte über sie alle hinweg und verschlang sie.
    Einen entsetzlichen Augenblick lang befürchtete Lorana, alle drei seien von der schweren See davongespült worden. Sie sah sich schon in dem Beiboot treiben, allein, von diesen fürchterlichen Erinnerungen gequält. Dann teilte sich die Welle, Colfet hatte mit der unversehrten Hand das Tau gepackt, und die beiden Feuerechsen umkreisten ihn mit anfeuerndem Gekreisch.
    Nervös biss sich Lorana auf die Lippe, als Colfets Beine in ihre Reichweite kamen. Viel zu spät suchte sie nach einem Seil und band sich selbst ans Boot fest. Dann tat sie alles in ihren Kräften stehende, um Colfet an Bord zu helfen.
    Â»Das war doch ganz einfach, oder?«, keuchte Colfet abgekämpft, als er endlich in den Bug der Barkasse kauerte. »Hast du ein Messer?« Als Lorana nickte, forderte er sie auf: »Kapp das Tau, und dann nichts wie weg von hier!«
    Â 
    C’rion drehte sich um, als er Schritte vor dem Konferenzzimmer hörte. Die Drachen hatten eben erst ihren Trauergesang beendet. Mit aschfahlem Gesicht stand J’lantir in der Tür. Wortlos bedeutete C’rion ihm, er möge eintreten.
    Â»C’rion, es tut mir Leid …«

    Der Angesprochene schüttelte den Kopf. »Er war alt«, sagte er. »Ich bin sicher, dass er nur noch Ruhe und Frieden wollte.«
    J’lantir schürzte die Lippen; er war immer noch sichtlich betroffen. »Wenn ich ihn nur besser im Auge behalten hätte …«
    Â»Du hast genau das Richtige getan«, hielt C’rion ihm entgegen. »J’trel hat seine Wahl getroffen.«
    Traurig schüttelte J’trel den Kopf. »Trotzdem bin ich überrascht«, erklärte der Geschwaderführer nach einer Weile. »Er war richtig verliebt in sein gegenwärtiges Projekt.«
    C’rion schaute verwirrt und gab J’trel ein Zeichen, er möge fortfahren.
    Â»Anscheinend machte er die Bekanntschaft einer jungen Dame – genau genommen, er hatte sie gerettet – und interessierte sich sehr für deren zeichnerisches Talent.«
    C’rion hob eine Augenbraue.
    Â»J’trel hatte schon immer große Achtung vor Frauen und schätzte deren Gesellschaft«, erwiderte J’lantir. »Obschon seine sexuelle Orientierung in eine andere Richtung ging.«
    Â»Und sein Talith war unübertroffen, wenn es galt, weibliche Anwärter für eine Gegenüberstellung zu finden«, ergänzte C’rion.
    Â»Genauso war es.« J’lantir nickte bestätigend. »Und besagte junge Dame nahm er unter seine Fittiche und brachte sie schließlich an Bord dieses neuen Schiffes Windreiter .«
    Â»Weißt du, warum er das tat?«
    Â»Nach dem, was ich in der Meeresburg erfahren konnte, plante das Mädchen, sämtliche Pflanzen und Tiere zu zeichnen, die sie von Kap Tillek bis zur Landzunge von Nerat finden konnte«, entgegnete J’lantir.
    Der Weyrführer von Ista spitzte die Lippen zu einem stummen Pfiff. »Das wäre in der Tat ein unglaubliches Projekt«, staunte er.
    Â»Das Mädchen hat tatsächlich Talent«, fuhr J’lantir fort. »Eine ihrer Zeichnungen kann man in Burg Ista bewundern.«
    Â»Jemand sollte sie aufsuchen und ihr die Nachricht vom Tod ihres Freundes übermitteln«, meinte C’rion.
    J’lantir nickte. »Das übernehme ich.«
    Â»Gut.« C’rion atmete auf. »Ich sage es noch einmal – es tut mir aufrichtig Leid. Er war ein anständiger Kerl, ein wertvoller Mensch.«
    J’lantir seufzte. »Und er war alt«, fügte er hinzu. »Ich glaube, er wollte
nicht müßig zusehen, ohne aktiv helfen zu können, wenn der nächste Vorbeizug des Roten Sterns beginnt und es wieder Fäden regnet.«
    Â»Manche von uns haben aber keine andere Wahl«, gab C’rion leise zurück, als spräche er zu sich selbst.
    Â 
    Colfets Schmerzensschrei riss Lorana aus dem unruhigen Halbschlaf. Sie rückte ein Stück von Colfet ab, wobei der kalte Nebel ihr bis ins Mark drang, und erkannte zu ihrem Bedauern, dass sie der Grund für seine Pein war. Um sich zu

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